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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesen speziellen Umständen wäre auch der
Gemütszustand härterer Männer gefährdet gewesen.
    »Zweierlei, Sergeant«, sagte Hundry zögernd.
»Erstens: Wissen Sie, was ein Multiduplikator ist? Zweitens:
Kennen Sie den entscheidenden Vorteil Ihrer Moskito-Jet?«
    »Von einem Multiplikator...«
    »Multiduplikator!«
    »Ich habe davon reden hören, Sir. Gerüchte, aber
nichts Genaues.«
    »Es handelt sich um eine Waffe der MdI«, erklärte
Hundry gelassen. Auf Knopfdruck lieferte die Bar einen neuen
Vier-Liter-Krug Fruchtsaft. »Mit diesem Gerät lassen sich
Gegenstände und Lebewesen vervielfältigen, und zwar derart
perfekt, daß eine Unterscheidung selbst für Experten
praktisch ausgeschlossen ist. Wäre ich eine solche Kopie, Duplo
genannt, könnte nicht einmal meine Frau einen Unterschied
finden.«
    Brewter schwieg einen Augenblick lang. Nicht weil er sich mit dem
Duplikator beschäftigte, sondern vielmehr, um die Tatsache zu
verdauen, daß Hundry verheiratet war. Sich ein weibliches Wesen
vorzustellen, das zu diesem Drei-Meter-Menschen mit entsprechend
breiten Schultern »Schnuckiputz« oder ähnlichen
Unfug sagte, überforderte Brewters Phantasie.
    »Das zweite ist der Umstand, daß der Pilot einer
Moskito-Jet von einem HÜ-Schirmfeld geschützt wird. Wenn
man die wenigen Waffen einsetzt, mit denen man dieses Feld knacken
kann, bleibt in aller Regel weder etwas vom HÜ-Feld noch von dem
solcherart geschützten Piloten übrig. Die Besatzung einer
Moskito-Jet kann man also praktisch nicht gefangen nehmen.«
    »Und folglich auch nicht...«
    »Multiduplizieren«, half Hundry aus. »Die MdI
kopieren natürlich nicht so, daß sie die Zahl ihrer Feinde
vermehren. Die Duplos sind natürlich loyale Helfer des Gegners.«
    Brewter setzte das leere Glas ab. Sein Mund wurde trocken.
    »Ich verstehe, Sir«, sagte er leise. »Sie
befürchten ...«
    Hundry nickte.
    »Ich befürchte, daß Sie ein solcher Duplo sind«,
sagte er leise. Für Brewter hörte es sich dennoch an wie
Trompetenstöße bei einer öffentlichen Hinrichtung.
    »Angesichts meiner Verantwortung für dieses Schiff
...«, begann Hundry; er verabscheute sich selbst in diesem
Augenblick, aber es blieb ihm tatsächlich keine andere Wahl.
    »Sir!«
    Hundry zog die Brauen in die Höhe.
    »Ist es möglich, mich mit einer Psycho-Haube zu
prüfen?« fragte Brewter. »Völlig freiwillig
natürlich, Sir. Wissen Sie, ich möchte gerne an Bord
bleiben. Bitte, schicken Sie mich nicht zurück.«
    Hundry preßte die Kiefern zusammen und begann in seiner
Kabine auf und ab zu laufen.
    »Glauben Sie, der Gesetzgeber gibtjedem hergelaufenen
Schlachtschiffkommandanten das Recht, mit einer Apparatur
herumzuspielen, die das gesamte Denken und Fühlen eines Menschen
erforschen kann? Das würde gegen die Menschenrechte verstoßen.«
    »Ich sagte freiwillig, Sir!«
    »Das ändert nichts«, knurrte Hundry. »Dazu
habe ich keine Vollmacht und auch nicht die leiseste Lust. Ich bin
mit diesem riesigen Schiff hauptsächlich hier, um die
Gedankenfreiheit für alle Bewohner unserer Galaxis schützen
zu helfen. Ich will und werde das, was ich im großen Rahmen
verteidigen will, nicht privat mit Füßen treten.«
    »Ein Kompromißvorschlag, Sir. Sie brauchen gar nicht
in meinen Gedanken herumschnüffeln. Ich setze mich freiwillig
unter die Haube, und Sie stellen mir nur ein oder zwei klare Fragen,
die ich wegen der Haube ehrlich beantworten muß.
Beispielsweise, ob ich ein Duplo bin. Oder ob die MdI
    mich so behandelt oder manipuliert haben, daß ich zum
Verräter an meinem Volk werden könnte. Mehr nicht. Das
müßte doch genügen, Sir! Sie hätten die
Sicherheit, keinen heimlichen Feind im Schiff zu haben - und ich
müßte nicht zurückfliegen, noch dazu mit dem Makel
behaftet, daß ich vielleicht doch ... Sie verstehen?«
    Hundry nickte.
    »Sergeant Brewter«, sagte er eindringlich. »Sie
kennen die Risiken, die mit einer solchen Befragung in jedem Fall
verbunden sein können? Auch bei sorgfältiger Anwendung
könnten Schäden auftreten.«
    »Das Risiko gehe ich ein, Sir!«
    Hundry zögerte noch einen Augenblick, dann nickte er
bedächtig.
    »Erinnern Sie sich daran«, sagte er, als er die Tür
öffnete. »Es war Ihr freier Wille, Ihr Entschluß.«
    »Das weiß ich«, sagte Brewter. »Und vielen
Dank auch, Sir!«
    »Fertig, Kommandant!«
    Der Mediziner, der die Psycho-Haube bediente, trat zurück.
    Hundry hatte ein ekliges Gefühl in der Magengegend. Dies
alles paßte ihm überhaupt nicht

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