Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gekreischt wie drei dumme Gänschen, das
müßte eigentlich ausreichen, jedermann von meiner Dummheit
und angeblich typischen Weiblichkeit zu überzeugen.«
    Der Resident konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er war
alt genug, um Hadassahs Großvater sein zu können - und dem
entsprach auch ein wenig das Verhältnis der beiden
    zueinander.
    »Um auf Ihre Weiblichkeit aufmerksam zu machen, müssen
Sie nicht notwendigerweise schreien«, sagte der Resident. Von
ihm ließ sich Hadassah besonders gern Komplimente machen.
    Sie war fast dreißig, schlank und wohlgewachsen. Was die
meisten Männer an ihr besonders faszinierte, war der Kontrast
zwischen ihren temperamentvoll roten Haaren und den wie verschleiert
wirkenden grünlichen Augen. In der Kartei der Galaktischen
Abwehr wurde sie unter dem Kennnamen »La chatte« geführt.
Der Name paßte. Auch ihre Bewegungen hatten etwas Katzenhaftes.
    »Was gibt es zu tun?« fragte Hadassah nach einer
kurzen Pause, in der sie ihre Zigarette ausdrückte.
    »Hm«, machte der Resident. »Zu tun gibt es
wahrlich genug. Haben Sie einen speziellen Wunsch?«
    Hadassah zögerte.
    Der Resident hatte mehr als nur recht. Auf dem Planeten Berengar
gab es entschieden mehr zu tun, als der Galaktischen Abwehr lieb sein
konnte.
    Auf Berengar traf sich, was sich sonst auf keiner Welt treffen
konnte. Springer feilschten mit Akonen, Antis brachten gemeinsam mit
abtrünnigen Aras Drogen in den Handel. Es wurde geraubt und
gemordet, spioniert und verraten. In den Kneipen und Spelunken
wechselten Drogen, Mädchen und Waffen die Besitzer, manchmal
drei- bis viermal in einer Nacht. Niemand regte sich auf, wenn er vor
der Tür einen Toten fand, niemand forschte nach, wer Bomben
warf, Gift verstreute oder wilde Tiere auf seine Gegner hetzte.
    Und Teil Maryee, die Hauptstadt des Planeten, war das Zentrum
dieser Aktivitäten. In dieser Stadt konnte man binnen
vierundzwanzig Stunden gegen alle göttlichen und menschlichen
Gebote und Gesetze verstoßen und bereits am nächsten
Morgen begraben und vergessen sein. Es gab kein Laster, dem man in
dieser Stadt nicht frönen konnte, keinen noch so ausgefallenen
Wunsch, der nicht früher oder später Erfüllung finden
konnte. Es gab Stimmen, die allen Ernstes behaupteten, Berengar sei
auf dem besten Wege, selbst Lepso den Rang abzulaufen - und das war
etwas, was man normalerweise für schlechterdings unmöglich
hielt.
    Der große, entscheidende Unterschied zwischen Lepso und
Berengar war der Umstand, daß sich die Galaktische Abwehr auf
Lepso stets erst einschleichen mußte. Auf Berengar hatte die GA
von Anfang an ihre Hände im Spiel gehabt. Hier war es nur nötig,
ab und zu die Ausfälle zu ersetzen.
    Hadassah bat Giora war der Ersatz für einen Agenten, der die
Unvorsichtigkeit begangen hatte, einem Blue eine Suppenkelle als
Geschenk anzubieten. Diese Gabe war für einen Blue - der
Schädelform wegen auch Tellerkopf geheißen - derart
beleidigend, daß auch der Zustand der beispiellosen
Volltrunkenheit den Beleidiger nicht vor der Rache des Blues hatte
retten können. Hadassah hatte, bevor man sie nach Berengar in
Marsch gesetzt hatte, die Tatortfotos gesehen. Sie wußte daher,
was man mit ihrem Vorgänger gemacht hatte.
    In der Regel überlebte ein Agent auf Berengar nur die ersten
drei Einsätze. Es war üblich geworden, die Leute danach
abzuziehen. Hadassah war seit einem knappen Jahr auf dem Planeten
stationiert, und der Akone war ihr dritter Einsatzgegner gewesen. Sie
war - rein statistisch - nun reif, entweder für den Austausch
oder für ein extrem unangenehmes Schicksal, dessen Einzelheiten
sie sich wohlweislich gar nicht erst auszumalen versucht hatte.
    »Ich möchte mir die neue Spelunke näher ansehen«,
sagte Hadassah nach einigem Nachdenken. »Der Wirt soll ein
Ertruser sein.«
    »Jorans Taverne?«
    Hadassah nickte.
    »Einverstanden«, sagte der Resident. »Sehen Sie
sich dort um, aber passen Sie auf sich auf. Wir würden Sie nur
ungern von unserer Gehaltsliste streichen.«
    »Ich werde aufpassen«, versprach Hadassah.
    Jorans Taverne lag auf einem Hügel am Rand der Stadt, in
Sichtweite des Raumhafens, was bedeutete, daß sich dort
vornehmlich Schmuggler treffen würden, sofern man auf Berengar
überhaupt von Schmuggel reden konnte. Der große Vorzug des
Planeten in der Sicht der galaktischen Unterwelt war die Tatsache,
daß es auf Berengar praktisch kein Gesetz gab, gegen das man
verstoßen konnte. Die Eingeborenen von Berengar hatten

Weitere Kostenlose Bücher