PR TB 185 Die Einmann Operation
Öffnungskontakt der Tür
und betrat den Stützpunkt. Kaum hatte sich die Tür hinter
ihm geschlossen, als eine Desinfektionsdusche über ihm
herabging. Er blieb stehen und wartete ab, bis sich die Dusche wieder
ausschaltete. Eine Tür öffnete sich, und er betrat eine
Ausstattungskammer, die dahinter lag. In Spezialgestellen hingen die
Raumanzüge der anderen Piraten, die vor ihm die Station betreten
hatten. Er streifte seinen Anzug ab und verstaute seine Ausrüstung
in Taschen an seinem Gürtel. Danach mußte er eine Pause
einlegen, um einen Schwächeanfall zu überwinden.
Er blickte auf sein Chronometer.
Noch drei Stunden.
Entschlossen ging er zu der nächsten Tür und öffnete
sie. Vor ihm lag eine weite Halle, auf deren Grund sich eine Reihe
von Maschinen erhob. Das Dröhnen mächtiger Turbinen klang
zu ihm herauf. Er befand sich auf einer Plattform, die etwa hundert
Meter über dem Boden der Halle lag. Eine Antigravröhre
führte nach unten. Tekener bemerkte zahlreiche Gestalten, die
sich zwischen den Maschinen bewegten.
Er zog sich bis an die Antigravröhre zurück und blickte
darin nach unten. Niemand hielt sich darin auf. Mit einem Schalter
neben der Röhre konnte das Antigravfeld eingeschaltet und
aufwärts oder abwärts gepolt werden. Er betätigte den
Schalter und stieg in die Röhre. Das Antigravfeld trug ihn nach
unten.
Tekener umklammerte den Kolben seines Kombistrahlers, als er sich
der unteren Öffnung näherte. Seine Chancen waren nur
gering, wenn in diesem Moment jemand zu ihm her blickte. Doch er
hatte Glück. Niemand hielt sich in der Nähe auf. Er konnte
den Antigravschacht verlassen und hinter einer Maschine in Deckung
gehen.
Er zweifelte nicht daran, daß er die Maschinerie gefunden
hatte, mit der Schiffsprogrammierungen während der Transition
verändert wurden, so daß die Handelsschiffe exakt dort
ankamen, wo die Raumpiraten auf sie warteten.
Er vermutete, daß er es mit einem modifizierten
Hyperfunksender zu tun hatte, der mit einem
Hochleistungs-Ortungsgerät gekoppelt war. Nur so war zu
erklären, daß die Raumpiraten auf der einen Seite den Flug
der Handelsraumer exakt verfolgen und dann mit Hochenergiefeldern in
die Schiffscomputer eingreifen konnten.
Tekener entdeckte etwa fünfzig Meter von ihm entfernt einige
Räume, die durch eine transparente Wand von der Halle abgetrennt
waren. In ihnen bewegten sich einige Männer.
Er duckte sich und eilte zu einer anderen Maschine. In deren
Schutz arbeitete er sich an die transparente Wand heran. Unmittelbar
neben ihm öffnete sich eine Tür. Er sprang hinter einen
Pfeiler und preßte sich mit dem Rücken an einen Generator.
Er sah einen Arkoniden, der aus einem Materialraum kam, aus dem er
Ersatzteile geholt hatte. Der Raumpirat entfernte sich in
entgegengesetzter Richtung.
Tekener eilte zur Tür des Materialraums, öffnete sie und
schlüpfte hindurch. Leuchtende Deckenplatten spendeten
ausreichendes Licht. Ersah sich um. Auf zahlreichen Regalen stapelten
sich Ersatzteile aller Art. Aber nicht das interessierte ihn, sondern
eine Tür aus durchsichtigem Kunststoff, die zu den abgetrennten
Räumen führte. Die Tür war nur angelehnt. Tekener
hörte Stimmen. Er schob die Tür weiter auf und glitt durch
den Spalt auf einen Gang hinaus. Als er einige Schritte gegangen war,
konnte er in einen großen Raum sehen, der als Messe diente.
Etwa fünfzig Männer und Frauen saßen an Tischen
zusammen und aßen. An einem Tisch in der Nähe des
unverschlossenen Eingangs speisten Temmerthan und Moran zusammen mit
zwei Frauen, die Tekener nicht kannte. Direkt neben ihnen in der Wand
befand sich ein Belüftungsgitter, das jedoch nicht zu einem
Belüftungsschacht gehörte, sondern einen Durchbruch in der
Wand bedeckte. Tekener ging an der offenen Tür vorbei. Niemand
bemerkte ihn. Am Belüftungsgitter blieb er stehen. Er war völlig
ungedeckt, und der erste,
der auf den Gang hinauskam, mußte ihn sehen. Doch das störte
ihn nicht. Er wollte wissen, was Moran und Temmerthan zu besprechen
hatten.
Schon die ersten Worte, die er vernahm, machten deutlich, daß
die beiden Arkoniden um die Macht über die Organisation der
Raumpiraten gekämpft hatten. Jetzt hatten sie den Kampf
gegeneinander eingestellt und sich geeinigt. Vergessen schien der
Streit jedoch noch nicht zu sein, denn Tekener hörte, daß
Moran Temmerthan heftige Vorwürfe machte, weil er allzusehr mit
seinem Reichtum geprotzt und vor allem, weil er Traumkäfer als
Gewinne ausgesetzt und
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