PR TB 186 Rückkehr Der Toten
entfuhr es Bully. »Sie haben
uns gebeten.«
»Das ist lange her«, schnitt sein Gegenüber ihm
das Wort ab. »Inzwischen hat sich vieles verändert. Eines
Tages werdet auch ihr es verstehen.«
»Heißt das, daß wir nicht einmal mit den
Chromundern sprechen können?«
»Ihr könnt es. Sobald wir euch in den Palast des
Lebensträgers gebracht haben, werdet ihr dem Abgesandten
gegenüberstehen.«
Damit wandte der Planetarier sich ab und ging zu seinen
Artgenossen zurück.
Komar Herkom kam näher und schaltete den Translator aus.
Peters und Kirstensen waren ebenfalls auf den Beinen und gesellten
sich zu den beiden.
»Wenn Sie mich fragen«, brummte der Ertruser, »so
sind unsere neuen Freunde nicht ganz richtig im Kopf.«
»Nicht nur sie.«, seufzte Bull.
Herkom überhörte die Anspielung.
»Dies alles, was mit ihrem Planeten geschieht, scheint sie
gar nicht zu berühren. Die Invasoren kommen, großer Jammer
und sonst nichts. Man fügt sich in sein Schicksal.«
»Wir müssen lernen, sie zu verstehen, Oberst.«
»Ja«, knurrte Herkom. »Falls wir so lange
leben.«
Die Platte landete mitten zwischen schlanken Glastürmen und
Kuppeln. Durch die transparenten Wände konnte Reginald Bull
beobachten, wie auch die anderen Flugkörper sacht aufsetzten.
Der Sprecher der Pearlianer, der sich als Waahs-Joor vorstellte,
forderte die Terraner höflich, aber mit Nachdruck auf, ihm ins
Freie zu folgen. Auf dem ebenen Gelände warteten sie, bis sich
auch die anderen Plattformen auf die bekannte Weise in der Mitte
öffneten und der Rest der BLACK-STAR-Besatzung erschien. Die
Männer und Frauen atmeten sichtlich auf, als sie Bully sahen.
Der Stellvertreter Rhodans war für sie mehr eine Institution
denn ein normaler Mensch. Er gab ihnen eine gewisse Sicherheit. Seine
legendären Abenteuer an der Seite Perry Rhodans hatten ihm den
Ruf
eingebracht, unbesiegbar zu sein - zumindest bei einem großen
Teil der Menschen. Bully war das alles andere als recht. Er war zwar
durch den Zellaktivator relativ unsterblich geworden - doch ein
einziger Heckenschütze genügte, um den »Unsterblichen«
niederzustrecken.
Es gab keine größere Gefahr für die Gruppe als
unangebrachte Zuversicht.
Zum wiederholten Male fragte Bully sich, wie es um das Vereinte
Imperium bestellt wäre, falls die schwarzen Raumer plötzlich
in der Galaxis auftauchen würden. Er dachte zurück an die
Zeit, als die Fragmentraumer der Posbis Angst und Schrecken
verbreitet hatten.
Über welche Macht verfügten die Wesen, die die schwarzen
Schiffe steuerten?
Was tat sich in diesen Augenblicken am Landeplatz des
»Versklavers«?
Was ging auf Chromund vor?
Alles in ihm drängte danach, die Initiative zu ergreifen und
zu handeln. Doch die Besonnenheit behielt die Oberhand. Wer immer der
»Lebensträger« war - er mußte ihm alle
Informationen geben, die er selbst besaß. Erst dann ließ
sich ein Plan entwickeln.
Waahs-Joor führte die Terraner zu einem der nächsten
Gebäude. Es überragte alle anderen an Größe und
Imposanz.
Sie durchschritten geräumige Hallen. Alles hier schien aus
gefärbtem Glas zu bestehen - Sessel, Tische, Schrankelemente.
Bull nahm das alles nur am Rande wahr, während seine
Begleiter sich fast alle von der bunten Pracht verzaubern ließen.
Er war in Gedanken auf Chromund.
Ein Loch im Boden - zumindest schien es im ersten Augenblick so.
Ihr Führer hielt ein faustgroßes Gerät an seine
Gehörmembran. Er erhielt offensichtlich Anweisung.
»Treten Sie bitte in Fünfergruppen in die Öffnung«,
forderte Waahs-Joor.
Graham Peters, der zwischen Bull und Kirstensen stand, starrte den
Pearlianer ungläubig an.
»In dieses. dieses Loch?«
Bully nickte ihm zu und machte als erster zwei Schritte vorwärts.
Antigravfelder nahmen die Menschen auf. Reginald Bull,
Oberstleutnant Peters, Kirstensen und zwei Raumsoldaten sanken
langsam in die Tiefe. Sekunden später folgte die nächste
Gruppe.
Nach endlos erscheinenden Minuten kam das Antigravfeld zum
Stillstand und löste sich auf. Die Terraner befanden sich in
einer riesigen Halle.
Zwei Gestalten standen vor ihnen. Eine von ihnen war ein in einen
scharlachroten, mit goldfarbenen Stickereien verzierten Umhang
gehüllter Planetarier, vermutlich jener, von dem seine
Artgenossen als
dem »Lebensträger« sprachen. Der andere war ein
Mensch.
Ein Mensch mit goldener Haut, die hinter dem enganliegenden,
transparenten Schutzanzug schimmerte. Violette, hinter einem
sichelförmigen Schirm
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