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PR TB 186 Rückkehr Der Toten

PR TB 186 Rückkehr Der Toten

Titel: PR TB 186 Rückkehr Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Abgrund
zwischen den Milchstraßen nicht zu überbrücken.
    Und das war ein weiterer Grund dafür, sobald wie möglich
nach Pearl zurückzufliegen.
    Nur mit einem Schiff der Invasoren war eine Rückkehr möglich.
    »Es wird Proteste der anderen Welten geben«,
prophezeite Jared Coln. Er lächelte. »Aber ich glaube,
unsere Entscheidung war richtig, Bully.«
    »Früher oder später hätten andere Chromund
angeflogen und damit die Aufmerksamkeit der Fremden auf eure Welt
gerichtet. Nur wäre es dann vielleicht zu spät gewesen.«
    »Sie sind immer noch der alte Optimist«, stellte Coln
fest.
    »Mag sein«, gab Bully zu. »Aber wenn das stimmt,
was Sie mir
    berichteten, haben wir vielleicht tatsächlich noch eine
Chance.«

7.
    Pyner Saltykow und Golde Kedes saßen schweigend am Rand des
Tales. Sie beobachteten das Spiel der Farben, wenn die Strahlen der
Sonne durch eine Lücke in den dichten Wolkenschleiern fielen,
und lauschten den Geräuschen des Abends.
    Sie waren allein - und auch wieder nicht.
    »Es ist, als ob wir ihr Flüstern hören könnten«,
sagte Golde leise, fast andächtig.
    »Ja«, murmelte Pyner. Beide waren noch jung und seit
einem halben Jahr ein Paar. Sie kamen oft hierher, um nachzudenken -
über sich, über ihre Welt und über das Wunder, das
sich hier vollzog.
    »Eines Tages werden auch wir zu ihnen gehören«,
meinte Golde.
    »Ganz bestimmt, Liebling. Eines Tages werden wir alle
zusammen sein.«
    »Ob sie uns jetzt hören können?« fragte das
Mädchen.
    »Das weiß niemand«, antwortete Pyner. »Nicht
einmal der Teil von ihnen, der in unseren Gefährten weiterlebt.
Wahrscheinlich nicht. Wir sollten uns davor hüten, mehr in ihnen
zu sehen als leblose Hüllen.«
    »Es fällt schwer«, flüsterte Golde.
    Pyner nickte.
    Sie beobachteten den Himmel, die farbigen Schleier der
Abendwolken. Bald würde es dunkel sein. Es wurde Zeit,
zurückzukehren.
    »Ob sie schon angekommen sind?«
    Der Mann zuckte die Schultern.
    »Wahrscheinlich, Golde, wenn ich ganz ehrlich sein soll,
habe ich ein wenig Angst vor der Begegnung mit ihnen.«
    »Sie sind unsere Väter!«
    »Sie sind anders als wir, oder besser gesagt: Wir sind
anders. Es hat sich so vieles in unserem Denken verändert.
Werden wir sie noch verstehen? Werden sie uns verstehen?«
    »Ganz bestimmt, Pyner. Wir dürfen die Brücken
nicht abbrechen. Gerade unsere Generation trägt eine große
Verantwortung. Unsere Eltern waren Menschen wie sie, bevor Kaiens
Vater sie umformte. Unsere Kinder werden vielleicht schon Teil einer
Gemeinschaft sein, die wir uns heute kaum vorstellen können. Wir
stehen zwischen diesen Welten, damit müssen wir uns abfinden.
Und an uns liegt es, ob es die erstrebte Zukunft geben wird.«
    »Nicht nur an uns«, sagte Pyner bitter und zeigte in
den Himmel.
    Golde hatte einen wunden Punkt angesprochen. Die Landung der
    pearlianischen Raumplattformen hatte die Gefahr, daß die
Fremden in ihren schwarzen Schiffen auf Chromund aufmerksam wurden,
geradezu herausgefordert. Bisher war es gelungen, eine Entdeckung zu
verhindern. Die Fremden landeten in erster Linie auf Sauerstoffwelten
wie Pearl. Planeten wie Chromund schienen ihnen nicht viel zu bieten.
    Doch das würde sich schnell ändern, wenn sie
herausfanden, welche Bedeutung Chromund für die raumfahrenden
Rassen der benachbarten Systeme zukam. Und dann war alles umsonst
gewesen.
    Hatte der Plan, die verschiedenen Sternenvölker zu einer
untrennbaren Einheit zusammenzuschmieden, überhaupt noch eine
Zukunft, wenn nacheinander alle bewohnten Planeten in diesem Teil des
Nebels versklavt wurden?
    »Laß uns gehen«, sagte Pyner. »Man wird
uns vermissen. Außerdem bin ich mächtig gespannt darauf,
unsere sagenumwobenen Vorfahren mit eigenen Augen zu sehen.«
    »Ich denke, du hast Angst vor ihnen?«
    »Nicht vor ihnen, Schatz. Vor einer möglichen
Enttäuschung.«
    Die beiden goldenen Menschen standen auf und warfen einen letzten
Blick in das Tal.
    Das Tal der Unsterblichkeit.
    Hier ruhten die sterblichen Überreste von zehn Chromundern
-Menschen der ersten Generation. Jared Coln, Cendè Nevers,
Seir Daiton und viele andere.
    Ihr Geist lebte in den Jungen weiter, solange es menschliches
Leben auf Chromund gab.
    Sie standen sich gegenüber. Es war fast wie vor 49 Jahren.
Nur die Umgebung war anders, und anstelle Rushbrooks trug nun Bull
die sichelförmige Brille, die Membranen vor Mund und Ohren und
einen schweren Raumanzug.
    Die beiden Männer reichten sich schweigend die Hände.
Stuart

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