PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC
unfaßbares Kunstwerk der Technik war mit dem
Sonnentransmitter verlorengegangen, mit ihm zugleich eine unfaßbare
Gefahr. Aber besser eine verlorene Transmitterstraße als eine
verlorene Galaxis!
Rhodan war sowohl von terranischen Experten als auch von den
nichtmenschlichen Maahks, den wasserstoffatmenden Bewohnern der
Nachbargalaxien, aufgefordert worden, das Andro-Sechseck zu
zerstören. Am 9. Juli war es dann soweit gewesen. Die Vorarbeit
des Experimentalkommandos der Solaren Abwehr hatte sich gelohnt. Das
Experimentalschiff RAWANA war mit einem Gerät, das man
Hyperinmestron nannte, in der Zweiten Galaxis aufgetaucht und hatte
nach einem großangelegten Täuschungsmanöver von
Menschen und Maahks den Sonnentransmitter mittels einer künstlich
erzeugten Anti-Sonne zerstört. Nebenbei hatte der Wiezold-Effekt
noch eine Reihe weiterer Sterne im Zentrumssektor der Andromeda
reagieren lassen. Die beiden Schiffe RAWANA und CREST II waren nur
noch so gerade entkommen.
Nun, später war die RAWANA dann über die Bahnhofstrecke
der Maahks in die Galaxis zurückgesandt worden. Seit dieser Zeit
stand das Schiff auf Terra und wurde nur noch als
Demonstrationsobjekt verwendet. Perry Rhodan hatte strengstens
untersagt, eine derart fürchterliche Waffe, die ganze
Sternensysteme ver
nichten konnte und das Zentrum der Nachbargalaxis in eine
flammende Hölle verwandelt hatte, ein zweites Mal praktisch
anzuwenden.
Ich kann ihn verstehen. Es ist ein frevelhafter Eingriff in den
Lauf der Dinge, in die Gewalten der Schöpfung. Wahrscheinlich
hatte sich der Großadministrator auch nur deshalb zum Einsatz
des Hyperinmestrons entschieden, weil der Sonnentransmitter ebenfalls
etwas Widernatürliches war. Zumindest hatte er sich so
ausgedrückt.
Dennoch - einen Vorwurf kann ich Perry nicht ersparen. Er hätte
das Hyperinmestron zerstören lassen sollen, die
Konstruktionsunterlagen vernichten - vielleicht wäre mir dieser
haarsträubende Einsatz erspart geblieben. Haarsträubend,
weil ich Seite an Seite mit Kasom . . .
Aber ich schweife ab.“
Lemy Danger, 222,11 Millimeter groß, drückte auf die
Pause-Taste und genehmigte sich einen weiteren Schluck, um seinen
beim Sprechen ausgetrockneten Mund wieder anzufeuchten. Dann
schaltete er das Gerät erneut ein.
„Bis vor kurzem also stand die RAWANA auf dem Raumhafen von
Atlan-Village in Terrania. Sie war in einer Halle untergebracht
worden, aus der sie nach dem Willen der Verantwortlichen nie mehr
starten sollte. Aber der Wille kann zwar Berge versetzen, ansonsten
ist es jedoch mit ihm nicht weit her.
Vor drei Monaten nun war es uns, das heißt der United Stars
Organisation, bekannt geworden, daß die CONDOS VASAC, das
Galaktische Syndikat, zum zweitenmal nach dem Andromedakrieg eine
Gruppe übriggebliebener tefrodischer Agenten in ihre Gewalt
bekommen hatte. Beim erstenmal hatten die Herren Kollegen Spezialist
Ronald Tekener und Spezialist Sinclair Ma
rout Kennon das Schlimmste verhüten können. Diesmal
hatten wir aber zu spät davon erfahren.
Diese Tefroder hatten den CV-Leuten einiges über die
Vernichtung des Sechs-Sonnen-Transmitters erzählt. Damit hatte
die geheimnisvolle Lenkzentrale der Unheimlichen natürlich eine
Menge anfangen können. Die Außergalaktischen hatten
befohlen, Sol zu vernichten. Und zwar mit Hilfe des Hyperinmestrons!
Zu der Zeit hatten wir noch nichts davon geahnt. Aber dann
verschwand plötzlich ein Mann der Solaren Flotte spurlos. Der
Mann war Oberst Laan Tukesku und zur Zeit der Transmittervernichtung
der Kommandant der RAWANA gewesen.
Neben dem Team von Professor Arno Kalup war er der einzige Mann,
der genauestens über die Konstruktionsdaten des Hyperinmestrons
informiert war. Und ausgerechnet dieser Mann tauchte ebenso
plötzlich, wie er verschwunden war, wieder auf!
Und er hatte auch noch ausgerechnet eine passende Crew bei sich,
die die RAWANA-Halle in einem blitzschnellen Überfall niederriß,
das Schiff besetzte und startete. Da waren verschiedene Leute auf
Terra wach geworden, aber es war schon alles zu spät gewesen.
Tukesku hatte es fertiggebracht, die RAWANA viertausend Kilometer
über Terra in den Linearraum zu zwingen und auf
Nimmerwiedersehen zu verschwinden, trotz Startverbots und eines
Schwarmes von Wachkreuzern über Terra. Eine Leistung, die
unbedingt für das fliegerische Können dieses Mannes
spricht.
Es war sowohl der Abwehr als auch der USO unbegreiflich gewesen,
wieso ein Mann wie Oberst Tukesku etwas Derartiges tun konnte.
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