PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC
her. Dann
griff er sich an den Kopf.
„Ich ... sie ...“, murmelte er. „Was ist mit mir
- Kleiner, hilf mir!“
Ich war bestürzt. Was war mit Melbar geschehen?
„Er ist hypnotisch geblockt worden“, erklärte der
Anti, der mit seinen Para-Gaben versuchte, Melbars Bewußtseinsinhalt
aufzunehmen. Es waren merkwürdige Kräfte, über die
Leute seiner Art verfügten. In ihrer Nähe waren terranische
Mutanten hilflos, ihre Fähigkeiten wurden von den Psi-Kräften
der Antis neutralisiert. Jene dagegen waren nach wie vor
einsatzfähig. Dabei waren ihre Kräfte aber nicht so
differenziert wie die unserer Mutanten. Ein Anti konnte
beispielsweise nicht teleportieren.
Kalos-Rotan konzentrierte sich und drang in Melbars Bewußtsein
ein. „Er denkt nur noch rote und grüne Kreise. Die
Burschen haben seine Erinnerung blok-kiert. Ich fürchte, er wird
sich an nichts mehr erinnern können, was mit der Lenkzentrale
zusammenhängt, auch nicht, wenn man versucht, den Block zu
durch
brechen. Ich fürchte, die Fremden haben uns in dieser
Richtung viel voraus.“
Das von einem Anti zu hören, war einigermaßen
be-stürzend.
Melbar erholte sich wieder. Er stand taumelnd auf und griff sich
an den Kopf.
„Ich weiß nichts mehr ...“, flüsterte er.
„Nichts ... alles leer. Meine Erinnerung ... ist gelöscht
worden.“
Da fuhren wir herum. Eine Stichflamme loderte empor. Dann brach
eine irisierende Lichtflut aus dem Transmitter. Wolken amorphen
Staubes senkten sich auf uns herab.
Der Transmitter war zerstört worden. Die Fremden hatten die
Verbindung zu SEKTEST 23 aufgegeben. Fast im gleichen Moment begann
der Boden zu zittern.
„Draußen ist irgend etwas Großes in die Luft
gejagt worden“, vermutete der Anti. „Wahrscheinlich ein
Raumschiff - das Schiff der Fremden!“
Aus.
Diese Fluchtmöglichkeit war uns nun auch genommen worden, und
bis zum Haupttransmitter kamen wir auch nicht mehr - wenn er noch
existierte. Draußen standen die Elitekämpfer der Station,
und sie würden besonders den Zugang zum Transmitter bis aufs
Messer verteidigen, um diesen selbst zur Flucht benutzen zu können.
Daß SEKTEST 23 nicht mehr zu halten war, mußte nach der
Sprengung des Raumers auch ihnen klargeworden sein. Die Lenkzentrale
hatte die Basis abgeschrieben.
Und noch einmal grollte ein Strahlschuß auf. Ich zuckte
zusammen und sah mich um. Eine große Gestalt taumelte
aufglühend zu Boden. Es war Unthar von Kantros gewesen. Der
blinde Akone hatte Selbstmord begangen.
„Wir können aufgeben, nicht wahr?“ flüsterte
Melbar. „Es ist vorbei. Wir haben unseren Auftrag erfüllt,
und wir kommen hier nicht mehr heraus. Die CV-Leu-te werden per
Transmitter fliehen und ihn hinter sich sprengen.“ Er schob
seinen Blaster in die Waffentasche zurück. „Aber es muß
doch einen Weg geben ...“
Der Anti lächelte. In diesem Moment kam er mir irgendwie
fremd vor, wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Er hob den Arm mit
dem kleinen Hyperkom und begann wieder zu funken.
Und dann - völlig überraschend - kam die Antwort! Eine
befehlsgewohnte Stimme knallte aus dem kleinen Lautsprecher. Es war
unverkennbar die eines Ter-raners.
„USO-Kurierschiff MINOTAURUS ruft Spezialisten!
USO-Kurierschiff MINOTAURUS ruft Spezialisten! Major Starne spricht.
Over!“
Der Anti lächelte, als er auf Sprechen schaltete. Dann sagte
er:
„Hier USO-Spezialisten. Notruf. Wir sind in der
CONDOS-VASAC-Basis SEKTEST23. Wir stehen einer Übermacht
gegenüber. Rasches Eingreifen dringend erforderlich. Holen Sie
uns sofort ab. Die Station besteht aus neun Kuppeln. Die größte
davon ist das Labor. Darin befinden wir uns. Ich ...“
Melbar nahm ihm das mit einer Spange ans Handgelenk geklammerte
Gerät ab. „Hier Oberst Kasom. Legen Sie ein Hü-Feld
über die Kuppel und schneiden Sie sie mit einem
Desintegratorgeschütz auf. Dann einen Gleiter schicken, der uns
aufnimmt. Sobald wir an Bord sind, feuern Sie eine Transformbombe auf
die Station ab. Verstanden?
Noch etwas: Kommen Sie so schnell wie möglich. Einen Angriff
auf Ihr Schiff haben Sie nicht zu befürchten. SEKTEST 23 besitzt
keine Geschütze.“ „Verstanden, Spezialist“,
hörte ich die Stimme des terranischen Kommandanten. „Wir
holen Sie ab. Ende.“
Es knackte, und die Verbindung war wieder tot.
Wir waren gerettet.
Draußen versuchten die Verblendeten, einzudringen. Doch die
Panzerwandungen hielten den Waffen der CV-Kämpfer stand.
Eine halbe Stunde später fraß sich
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