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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eines der Zimmer
verwandelte sich in einen provisorischen Behandlungsraum. Ich warf
mich auf ein Lager, nachdem ich mich gewaschen hatte und schlief zwei
Stunden. Dann weckte mich der Lärm der Stafette auf. Sie
brachten meine Ausrüstung und Grüße von Ptah.
    “Holt den Pharao hierher. Befestigt vorher mein Amulett an
seinem Hals, es darf nicht verlorengehen"
    “Wir werden ihn behutsam tragen!" versprach der
Anführer. Der Verwalter des Nilwassers zündete alle
Öllampen an, die er besaß. Ich sortierte meine Instrumente
und bereitete mich auf den Eingriff vor. Ich war mehr als müde
und abgespannt, aber die Operation würde nicht schwieriger
werden als alle anderen. Diesmal aber gab es niemanden, der mir
helfen konnte. Ich zog ein starkes Betäubungsmittel auf eine
Spritze und vergewisserte mich, daß alles bereit lag. Sie
brachten den kranken Pharao. Der ausgezehrte Körper wog nicht
schwer; die Soldaten hatten die Enden der Tücher an ihre Speere
geknotet und schleppten Haakenen Re wie in einer Hängematte mit
sich. Ruderer und Steuermänner begleiteten die erschöpften
Gardisten. Allein der Umstand, daß es so gut wie keine
Angehörigen des Hofstaats gab, zeigte mir, wie dringend man die
Operation ansah, und daß die Reise einigermaßen
geheimgehalten worden war. Mit allergrößter Vorsicht
betteten wir den abgemagerten Körper auf das weiße Leinen.
Als ich das dünne Kleidungsstück vom Rücken des Mannes
schnitt, sah ich auf den ersten Blick den kranken Symbionten. Er
wirkte fast wie jener, der beinahe den Tod des Chayan verursacht
hatte. Ich winkte, die Soldaten hinaus und bat nur den Anführer,
bei mir zu bleiben und zu helfen.
    “Ich tue, was ich kann, Arzt", sagte er zögernd,
“aber ich habe wirklich keine Ahnung. Ich..."
    “Du sollst nur Binden halten oder meinen Schweiß
abwischen", sagte ich und stieß die dünne Nadel ins
Gesäß des Heka Kashut. Der Pharao stöhnte in einem
Reflex auf und begann sich langsam zu entspannen. Als er ruhig atmete
und zu schlafen schien, ging ich an die Arbeit und brannte, zog und
riß in einer dreistündigen Operation den Parasiten von der
Wirbelsäulengegend des braunhäutigen Mannes. Der Anführer
entwickelte beträchtliche Fähigkeiten, er war mir eine
große Hilfe. Schließlich kippte ich die zuckenden,
summenden Reste des Zellverbands in die rote Glut des Feuers.
    Wir strichen die Salbe auf, legten ausgekochten Stoff darüber
und umwickelten den Körper mit breiten Binden. Schließlich,
schon im Morgengrauen, betteten wir den schlafenden Pharao um. Ich
nahm den Zellaktivator an mich und wankte zum Lager, das mir der
Verwalter zur Verfügung gestellt hatte.

18.
    Vier Tage lang kümmerten wir uns um den Pharao. Wir fütterten
ihn mit ausgesucht kräftigen Suppen und Brühen, ließen
ihn im Schatten schlafen und ruhten uns selbst von den Strapazen aus.
Immer wieder legte ich den Zellaktivator um den Hals des Mannes, der
sich, wie Chayan, ungewöhnlich schnell erholte. Schließlich
saß ich neben ihm im kleinen Garten des Verwalters und
riskierte es, die entscheidende Frage an ihn zu richten.
    “Du sagtest, Pharao, daß du dieses doppelte Stück
Haut liebgewonnen hattest? Trifft dies zu?"
    Er nickte schweigend. Seine Augen waren wieder klar, die Haut der
Arme und des Gesichts straffte sich wieder. Zögernd erwiderte
Haakenen Re Apophis:
    “Du hast recht. Ich weiß, daß diese Haut mein
Leben verändert hat. Einst hatte ich das Hautstück nicht.
Als ich eines Morgens erwachte - ich war nachts bei einer Frau
gelegen -, besaß ich die Haut. Ich merkte, daß ich von
Tag zu Tag klüger und besser wurde. Nicht stärker - ich war
immer ein mittelmäßiger Läufer, Bogenschütze und
Gespannführer. Aber meine Klugheit wuchs und siehe, eines Tages
saß ich auf dem Sessel des Pharaos."
    “Beinahe wärst du im Bett des Pharaos gestorben",
sagte ich. “Die Hautstücke wandern von Mensch zu Mensch.
Deines hat seine Wanderschaft in einem Haufen roter Glut beendet."
    “Die Haut wurde böse!" pflichtete er mir bei.
    “Sie war krank. Aber du wirst deine Klugheit behalten",
antwortete ich. “Ich habe schon etliche solcher Hautstücke
entfernt und vernichtet. Auch deine Gegner haben nun nicht mehr den
Vorteil, klüger als du zu sein."
    “Arzt!" stieß er leise hervor. “Du redest
dich um deinen Kopf! Willst du sagen, daß die Ägypter auch
solche Hautstücke kennen?"
    “Ja. Ich habe einige Frauen und Männer aus alten
Geschlechtern unter meinen Messern und Zangen gehabt.

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