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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Handbewegung und murmelte,
noch immer auf Diskretion bedacht:
    “Die Zufriedenheit meines Herrn ist wichtig, nicht die
meine. Aber widerstrebend muß ich zugeben, daß deine
Sorgen nicht ohne Berechtigung sind. Ich danke dir, daß du mir
zugehört hast."
    “Jedem höre ich zu, dessen Rede von Wichtigkeit ist!"
schloß ich. Der Bote lief davon. Kurze Zeit später sah ich
ihn in einem Wagen nach Süden fahren, der zweifellos dem
königlichen Hof gehörte, obwohl die goldenen Verzierungen
mit Ruß geschwärzt und die kostbaren Wimpel entfernt
worden waren. Aber allein schon die weichen Lederriemen und die
Schnallen bewiesen, daß das Gespann nicht einem einfachen Mann
gehörte. Ich sah ihm lange und nachdenklich hinterher; immerhin
hatte sich der Bote über die unsichtbare Grenze gewagt, die das
Einflußgebiet des Deltas nach Süden abschloß. Wenn
es im Land gärte, so war dieser Prozeß sorgfältig
verborgen worden und lief nur in den Gesprächen der höchsten
Beamten ab, und vielleicht in den Kampfbefehlen kleiner Abteilungen.
Jemand berührte meinen Arm, ich drehte mich um und sah Taharka.
Sie fragte neugierig:
    “Was sagte der Bote?"
    “Er machte mich eben darauf aufmerksam, daß ich, wenn
auch nur als Arzt, eine einflußreiche Persönlichkeit am
Nil geworden bin."
    “Das stimmt. Ich höre immer wieder von dir, dem
reisenden Heiler der Haut und Vater der Salben. Wirklich!" gab
sie zurück. Ich sah sie überrascht an. Davon hatte ich nur
in den Gesprächen derjenigen Menschen gehört, die über
meine Freunde von mir wußten.
    Denke an den schnellen Weg der Gerüchte, die von den
Geheilten ausgestreut werden, sagte der Extrasinn.
    “Wie schön", murmelte ich und zuckte die
Schultern. “Es ändert nichts.
    Immerhin habe ich soeben den Boten des Pharaos belogen."
    Wir gingen zurück zu dem kleinen Gehöft, in dem unsere
Pferde versorgt und unsere Zimmer vorbereitet wurden. Taharka
verabschiedete sich von uns und ging zurück zum Sommerpalast.
Ich ahnte, daß ich sie nie mehr Wiedersehen würde.
    Ptah-Sokar lehnte an einer hölzernen Säule und säuberte
sich die Fingernägel mit der Spitze des Dolches.
    “Nun, mein Freund? Wirst du zur politischen Figur im
Nilland?"
    Ich berichtete ihm, was der Bote gesagt hatte. Ptah nickte
beifällig und grinste, als er von dem Symbionten erfuhr, der den
Priester umgebracht hatte. Es war kein Lächeln aus Gefühlskälte,
sondern eine Grimasse der Verzweiflung. Tod war etwas Endgültiges,
und auch diese Aktion hing mit der Skrupellosigkeit des Spielers
zusammen. Plötzlich sagte Ptah und schnippte mit den Fingern:
    “Das muß es gewesen sein, Atlan! Unser Freund
vernichtete wohl einen Symbionten in der Grabhöhle dort. Ich bin
sicher, daß es dort so etwas wie eine Steuerung gab."
    “Vermutlich ist deine Erklärung richtig", sagte
ich. “Es werden immer weniger. Bald wird ES uns wieder in einen
langen Schlaf versenken und auf verfluchenswürdige Weise unsere
Erinnerungen löschen."
    “Auch die an Zakanza-Upuaut!" stimmte Ptah traurig zu
und steckte den Dolch ein. “Wie war das mit deiner Berufung zu
einem hohen kranken Beamten?" “Reine Lüge. Aber ich
bin sicher, daß es irgendwo einen heka-khasutischen ,Vertrauten
des Pharaos' gibt, der nichts dringender braucht als meine Hilfe. Wir
reisen morgen früh zurück nach Akoris?"
    “Einverstanden. Von dort aus fährst du direkt nach
Nechen?"
    “Wenn ich nicht aufgehalten werde!"
    Ich rechnete noch immer damit, daß der oder die Spieler,
abgesehen von ihren verdammten Parasiten, andere Dinge hinterlassen
hatten. ES hatte nichts Derartiges gesagt oder befürchtet, aber
mit der Möglichkeit mußten wir rechnen. Eine Idee
geisterte unausgereift durch meine Gedanken; sie hatte etwas mit
einem Parasiten zu tun. Ich mußte mit Ptah zurückfahren
nach Akoris und versuchen, eine neue Sicht der Probleme zu finden. Ob
es siebzehn oder nur zehn Parasiten waren, blieb eine Frage der
Zeitdauer. Andere Dinge erhielten neue Wichtigkeiten. Ich schlief
sehr schlecht in dieser Nacht. Ich träumte, unter anderem, von
Shainsa-Tars Umarmungen.

17.
    Plötzlich, während der schnellen Reise zurück nach
Akoris, gewann die Umgebung für mich eine gänzlich andere
Bedeutung. Zumindest eine Erinnerung an Ägypten war fest in
meinem Verstand verankert: die Zeit mit Menes und Nefermeryt vor, wie
es mir schien,
    Jahrtausenden. Sie war schön gewesen. Je mehr Palmen, Dünen,
Tempel und Nildickichte ich aber sah, desto grauer und nichtssagender
wurden

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