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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mein Coro trampelte unruhig an meiner Seite. Der
natürliche Instinkt des Tieres gegen mental nicht erfaßbare
Lebewesen versetzte es in Fluchtstimmung. Ich schickte ihm einige
beruhigende Impulse, aber es reagierte nicht darauf.
    Schließlich ging ein Ruck durch den Terraner. Sein Blick
wanderte über die schweigenden Reihen der Rubiner hinweg. Er
spürte nichts von der Welle der Ablehnung, die ihm nach wie vor
entgegenschlug. Dennoch schien er verstanden zu haben. Er wandte sich
an die Alten und machte eine Geste in Richtung des Gleiters.
    »Steigen Sie ein«, forderte er sie auf.
    Zweimal ließen sie sich das nicht sagen. Sie verabschiedeten
sich nicht, drehten sich nicht einmal mehr nach uns um, als sie in
die Maschine stiegen. Sie verließen uns schweigend, aber
glücklich. Ihr Abgang kam plötzlich und überraschend.
Aber er schmerzte nicht.
    »Wollen Sie immer noch mehr Erfahrungen sammeln?«
fragte Susan.
    Kelton Vilar schüttelte den Kopf.
    »Es genügt. Ich habe meine Entscheidung getroffen.
Rubin und seine Bewohner werden für sich bleiben.«
    Ich spürte Mutters große Erleichterung. Erst jetzt, in
diesem Moment, begann ich zu verstehen, warum sie den Fremden
mitgebracht hatte. Es war nie ihre Absicht gewesen, ihn von der
Qualität unserer Lebensweise zu überzeugen. Sie hatte
nichts anderes gewollt, als ihm deutlich zu machen, daß dieser
Planet nur für uns, für sonst niemanden, geschaffen war.
    Als der Gleiter startete und als silbernes Pünktchen im
orangeroten Himmel verschwand, löste sich die Versammlung der
Rubiner allmählich auf. Die Impulse der Empörung und der
Abneigung versiegten, machten freundlichen, zufriedenen, lebensfrohen
Gedanken Platz. Susan lächelte befreit.
    »Ich glaube«, sagte sie leise, »wir haben einen
Sieg errungen. Niemals mehr werden Terraner sich für uns
interessieren. Ab heute sind wir unter uns und werden es bleiben.«
    Wir zogen uns in die Kühle unserer Wohnhöhle zurück.
Das Bezugstier begann im Wald umherzustreifen. Susan bereitete sich
einige nahrhafte Früchte zu, sie hatte lange nichts gegessen und
verspürte Hunger. Gunter widmete sich abermals den
moosbewachsenen Wänden, wie üblich ohne fühlbaren
Erfolg. Nichts hatte sich geändert in unserem Leben. Und doch
begann es erst heute, an diesem Tag. Plötzlich waren wir frei.
    Irgendwann hörten wir den fernen Donner des startenden
Raumschiffs.
    Fünf Personen der ersten Generation flogen mit ihm in eine
für sie hoffentlich angenehmere Welt. In eine Welt, in der sie
unter ihresgleichen waren. Die ihnen Glück brachte. Ich wünschte
es ihnen.
    Wir aber lebten weiter in einer friedlichen, gefühlsbetonten
Gemeinschaft, die im Kollektiv gegen die Unbilde der Natur gewappnet
war, die sich aus sich selbst erneuerte und erweiterte.
    Von draußen drang der Schrei eines Neugeborenen in die
Höhle. Ich lächelte zufrieden. Vyrna hatte entbunden.
    Die Entwicklung ging weiter - die vierte Generation wuchs heran.

2424: PERRY RHODAN
    Bequem in seinen Arbeitssessel zurückgelehnt, beobachtete der
Großadministrator seine sechs Besucher. Noch war er skeptisch
und nur zur Hälfte überzeugt. Kelton Vilars Bericht hatte
ihn beeindruckt, und die Aussagen der Frauen und Männer, die der
Wissenschaftler von Rubin mitgebracht hatte, hatten das Bild
abgerundet und waren als Entscheidungshilfe unerläßlich.
    Dennoch - die Geschichte schien zu phantastisch, um einwandfrei
glaubwürdig zu wirken. Man würde darüber nachdenken
und diskutieren müssen.
    »Ich versichere Ihnen«, meldete sich Kelton wieder zu
Wort, »daß Sie meine Meinung teilen würden, wenn Sie
die Verhältnisse auf Rubin persönlich beobachtet hätten.«
    Perry Rhodan lächelte verhalten.
    »Vielleicht werde ich das noch tun. Die Lage im Imperium ist
momentan relativ ruhig und geordnet. Ich könnte etwas Zeit dafür
erübrigen.«
    »Davon möchte ich abraten«, warf Kelton ein. »Ich
habe es erlebt, wie die Menschen auf Rubin reagieren, wenn sie
jemandem begegnen, der geistig tot ist, wie sie es ausdrücken.
Sie stehen allen Personen, die sie nicht mental erfassen können,
ausgesprochen ablehnend gegenüber. Sie wollen für sich
bleiben und ihre Gemeinschaft ausbauen und vervollkommnen. Nicht
einmal die Mutanten, die ihnen ja in gewisser Weise ähnlich
sind, könnten sie umstimmen. Jeder Versuch der Integration in
das Solare Imperium würde fehlschlagen. Man sollte ihren Wunsch
respektieren. Nur ohne jegliche Beeinflussung von außen kann
die Entwicklung, die

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