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PR TB 222 Die Andere Welt

PR TB 222 Die Andere Welt

Titel: PR TB 222 Die Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Dünung kam flach und langsam aus der
Windrichtung, und in eben dieser Richtung erkannte Reg die Insel und
das vorgelagerte Riff. Es erinnerte an einen weißschimmernden
Ring. Den dunklen Punkt davor konnte er erst identifizieren, als er
das Glas zur Hilfe
    nahm: ein winziges Riff vor der Insel.
    »Ras, Segel setzen!« weckte er seinen Freud, der noch
tief und fest schlief. »Wir laufen die Insel an. Wird ja wohl
so etwas wie einen Hafen da geben. Kannst du mir die Karte reichen.«
    Während Ras die beiden Segel hochzog, studierte Reg die
Karte. Insel und Riff waren eingezeichnet, davor ein Punkt und ein
Warnzeichen. Kein Name.
    »Fertig!« sagte Ras und holte den Treibanker ein. Das
Boot stellte sich schräg gegen den Wind und nahm Fahrt auf. »Von
Nordosten her, würde ich vorschlagen.«
    »Laut Karte wird die Lagune fast völlig von der Insel
eingeschlossen, das ist günstig.«
    »Hat sie überhaupt einen Namen?«
    »Sie soll Nuale heißen.«
    »Nie gehört.« Ras hatte das Ruder übernommen
und steuerte die deutlich sichtbare Lücke im weißen Ring
des Hauptriffs an. Reg stand vorn bei der Fock und lotete mit den
Augen die Wassertiefe. Die Farbe des knapp fünf oder sechs Meter
unter dem Kiel dahingleitenden Meeresbodens war unterschiedlich, und
Untiefen waren schon weit vor dem Bug zu erkennen. »Siehst du
die Punkte auf dem winzigen Riff, Reg?«
    Reg setzte sein Glas an und ließ es dann wieder sinken.
    »Wahrscheinlich Fischer, nehme ich an. Du mußt jetzt
aufpassen, es wird flacher.«
    Der Tiefgang der MAOLA war gering, wenn man von dem schweren
Bleischwert absah, das sich bei Grundberührung selbständig
einfuhr. Das Wasser war nun hellgrün geworden. Rechts und links
klatschte die Brandung gegen das Riff, während die in der Lücke
dazwischen ungebrochene und flache Dünung die Jacht in die
Lagune hineintrug. Reg holte die Segel ein. Die MAOLA besaß
noch genügend Fahrt, den primitiv angelegten Holzsteg zu
erreichen und anzulegen.
    Ein Schwarm Halbwüchsiger begrüßte das Schiff und
seine Mannschaft mit infernalischem Freudengeschrei und Winken.
Einige schwangen sogar Kränze aus bunten Blüten. Einer der
Jungen hielt ein Kofferradio in die Höhe. Der harte Rock
verkündete in höchster Lautstärke, daß auch hier
die Zivilisation längst ihren Einzug gehalten hatte.
    Reg verschloß die Kabinentür.
    »Landgang?« fragte Ras und grinste erwartungsvoll.
    »Wir müssen unseren Wasservorrat ergänzen«,
erinnerte ihn Reg. »Sicher gibt es Zisternen, für eine
Quelle ist die Insel zu klein.«
    Eine Abordnung erwachsener Männer erschien am Ufer. Sie
blieben stehen und sahen Reg und Ras würdevoll entgegen, als
diese über die Reling stiegen und zu ihnen gingen. Die Kinder
hatten sich respektvoll zurückgezogen.
    »Willkommen!« begrüßte der älteste der
Eingeborenen die Besucher. »Häuptling Kiola erwartet
euch.«
    Überrascht folgten sie der Gruppe. So einen Empfang hatten
sie nicht erwartet.
    Kiola hockte vor seiner Palmenhütte auf einer Kokosmatte und
lud die beiden Männer mit einer Handbewegung ein, sich auf die
zweite Matte zu setzen. Damit war das Palaver eröffnet.
    »Ihr seid willkommen auf Nuale, Fremdlinge, denn ihr kommt
in Frieden. Gehört ihr zu dem Palangi, der sich Terry nennt und
der lange und tief im Wasser tauchen kann, fast wie ein Fisch?«
    »Wir haben den Namen nie gehört und kennen ihn nicht«,
erwiderte Reg erstaunt. »Es ist ein Zufall, daß wir
hierher kamen und landeten. Wir benötigen frisches Wasser und
vielleicht auch Früchte - natürlich gegen Bezahlung.«
    »Es gibt einen Brunnen am Dorfrand bei den Hügeln. Ihr
könnt Wasser und Früchte haben.«
    »Danke, Häuptling. Dieser Palangi, der sich Terry
nennt, wo ist er jetzt?«
    »Er taucht beim Teufelsriff und versucht das, was unsere
besten Perlentaucher bisher vergeblich versuchten: er will den
Meeresboden erreichen.«
    »Wohnt er hier bei euch?«
    »In der alleinstehenden Hütte am anderen Ende der
Insel. Wenn er zurückkehrt, findet ihr ihn dort.«
    »Danke, Kiola. Wir werden ein paar Tage bleiben, wenn du es
gestattest. Ist unser Schiff im Hafen sicher?«
    »Bei der Hütte des Palangi Terry ist guter Ankergrund.«
    Das genügte Reg als Antwort. Sie wechselten noch ein paar
belanglose Redensarten versprachen sich gegenseitig Geschenke und
verabschiedeten sich dann, um auf die Jacht zurückzukehren.
Einige Kinder und Frauen holten in Blecheimern und anderen Gefäßen
Wasser aus dem Brunnen und erhielten dafür

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