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PR TB 222 Die Andere Welt

PR TB 222 Die Andere Welt

Titel: PR TB 222 Die Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das kam oft genug vor. Die beiden
Männer suchten das Abenteuer abseits vom Alltag, und oft fanden
sie es.
    Vor drei Monaten hatten sie den Hafen von Los Angeles verlassen
und nach dreieinhalbtausend Kilometern die Marquesa-Inseln erreicht.
Nach einer Kreuzfahrt durch den Tuamotu-Archipel, die
Gesellschaftsinseln und die Cooksinseln wurde Niue passiert, und nun
näherte man sich dem eigentlichen Ziel der Reise, der
geheimnisvollen Insel Nuale, die es nur auf wenigen Spezialkarten
gab.
    Ras warf die leere Bierdose über Bord.
    »Mann, war das gut! Es wird übrigens bald dunkel. Wir
segeln ziemlich genau in den Sonnenuntergang hinein.«
    Über den Bug hinweg blickten sie in das gleißende
Silber, das die sinkende Sonne auf die Wasseroberfläche
zauberte. Aus dem Silber würde bald Gold werden, und schließlich
würde die Sonne in einer roten Glut versinken.
    Nun trank auch Reg sein Bier aus. Er zögerte einen
Augenblick, dann warf er ebenfalls die Dose über Bord. Seine
Bedenken, er könne damit zur Umweltverschmutzung beitragen, die
er im Grunde seines Herzens für den Beginn des heimlichen
Weltuntergangs hielt, waren hier bedeutungslos. Unter dem Kiel der
MAOLA befanden sich mehr als viertausend Meter Wasser.
    Der eigentliche Tongagraben war zehntausend Meter tief und stieg
in Richtung Westen schnell und steil an, dann kamen die Riffe und
Inseln. Alle Befürchtungen der Wissenschaftler, die knapp
zweihundert Inseln des letzten Königreichs von Polynesien
könnten eines Tages in den Tiefseegraben abrutschen, hatten sich
bisher als unbegründet erwiesen.
    »Sieh mal nach dem Echolot«, bat Reg den Freund.
    Als der Afrikaner zurückkam, drückte sein Gesicht
Besorgnis aus.
    »Zweitausend«, gab er bekannt. »Steilhang, würde
ich meinen.«
    »Treibanker!« schlug Reg vor. »Dann geht es
langsamer, und wir laufen Nuale nicht gerade in der Nacht an.«
    Der Horizont war wie mit dem Lineal gezogen. Inseln oder
vorgelagerte Riffe waren nicht zu erkennen. Die Sonne war tiefer
gesunken, und das silberne Wasser begann sich zu vergolden. Ras
reffte die Segel, und die MAOLA begann in der leichten Dünung zu
dümpeln. Als der Treibanker versank, stellte sich die Jacht
gegen den Wind, der schwächer als die Strömung war.
    Langsam trieb das kleine Schiff nach Westen, gegen den weiter
abflauenden Wind.
    Die Insel hatte die Form eines nach Osten geöffneten
Hufeisens. Ein Riff schloß sie fast völlig ein und
schützte sie vor den anrollenden Wogen des Pazifiks. In der
Lagune war das Wasser ruhig und klar. Nur dann, wenn die Flut
auflief, erreichten die Wellen den sandigen Strand, der nur sanft
anstieg und in versteinerte Korallen überging, mit deren Hilfe
die Insel entstanden war.
    Die Insel Häuptling Kiolas gehörte nicht zum Königreich
Tonga, wenn auch in unregelmäßigen Abständen ein
Schiff aus der Ha'apai-Gruppe kam, um
    Versorgungsgüter zu bringen, die gegen Fische und Früchte
eingetauscht wurden.
    Nuale lag abseits der Schiffahrtslinien in einer starken
Meeresströmung, die von Nordost nach Südwest verlief und
fast täglich Treibgut während der Flut über das Riff
in die Lagune spülte.
    Palei, der jüngste Sohn des Häuptlings, war sechzehn
Jahre alt und vollgestopft mit seltsamen Gedanken und Wünschen,
manche hätten ihn vielleicht einen Träumer genannt.
Stundenlang konnte er auf dem Nordfelsen sitzen und aufs Meer
hinausstarren, das für seine Begriffe unendlich war. Und doch
sollte es unter dem Horizont noch andere Inseln geben, sogar
riesengroße Kontinente.
    Tevita, der alte Fischer, hatte ihm merkwürdige Geschichten
erzählt, über die er viel nachdenken mußte. So sollte
auch die Insel in grauer Vorzeit Teil eines großen Landes
gewesen sein, das im Ozean versank. Palei konnte das nicht glauben,
und auch sein älterer Bruder Laumesi meinte, Tevita erzähle
nur zu gern solche unglaublichen Märchen.
    Und doch mußte etwas Wahres an den Geschichten des Fischers
sein, denn Häuptling Kiola zuckte immer nur vielsagend mit den
Schultern, wenn seine Söhne ihm entsprechende Fragen stellten.
    Auch heute lief Palei am Strand der Lagune entlang, um schneller
zur anderen Seite der Insel zu gelangen, wo sich seit einer Woche der
Fremde in einer leerstehenden Hütte einquartiert hatte. Er war
mit dem Versorgungsschiff gekommen und hatte eine Menge
geheimnisvoller Dinge mitgebracht, die allgemeines Interesse
hervorriefen und auch Paleis Neugier weckten.
    Der Fremde war ein Palangi, ein Weißer. Seine Heimat lag
weit im

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