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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Mitten in der Bewegung hielt sie inne.
    Sie konzentrierte sich so stark auf ihren Gehörsinn, daß
sie das Pochen ihres Blutes in den Schläfen zu hören
glaubte. Aber das kurze, dumpfe Geräusch, das aus unmittelbarer
Nähe an ihre Ohren gedrungen war, wiederholte sich nicht.
    War sie einer Täuschung erlegen?
    Plötzlich wurde in ihr der Wunsch, die Kabine zu verlassen,
übermächtig. Angst, gestand sie sich widerstrebend ein.
Mein Gott, ich habe Angst!
    Wovor?
    Du bist überreizt, dachte sie. Kein Wunder auch. Die Stimmung
an Bord zehrte an ihren Nerven. Auch der bevorstehende Einsatz, über
den bereits die wildesten Gerüchte im Umlauf waren.
    Nyoma gab ihre Starre, in die sie unwillkürlich verfallen
war, auf und war entschlossen, die Kabine zu verlassen, um den
Gemeinschaftsraum aufzusuchen.
    Drei Schritte trennten sie von der Tür.
    Sie erreichte sie nie.
    Die Begrüßung verlief herzlich. Der Kommandant des
USO-Schiffs schien ein Fan von Oberst Kasom zu sein. Seine Augen
glänzten, als stände nicht ein umweltangepaßter
Koloß, sondern die Schönheitskönigin von Arkon III
vor ihm.
    „Ich freue mich, Sie an Bord begrüßen zu dürfen“,
erklärte Oberst Jayna Konraddin und reichte Kasom die Hand.
    Als der USO-Spezialist auf die Geste eingehen wollte und ebenfalls
die Hand ausstreckte, flog ein gehetzter Ausdruck über
Konraddins Gesicht.
    „Äh“, er drehte sich um und winkte einen der
Offiziere herbei. „Sie möchten sicher zuerst Ihre Kabine
aufsuchen. Wir starten in etwas mehr als einer Stunde.“
    Kasom verstand und zog seine Hand zurück. So weit schien
Konraddins Sympathie nun auch nicht zu gehen, daß er seine
Faust freiwillig in einen Schraubstock legte.
    „Gern“, sagte Kasom. „Wenn man mein Gepäck
abholen könnte. Es steht draußen vor der Rampe.“
    „Ich werde das veranlassen“, erwiderte der Kommandant
der NIFLHEIM großzügig.
    „Sehr schön.“ Melbar Kasom wandte sich ab und
stapfte aus der Zentrale. Der Offizier folgte ihm etwas verschüchtert
und schien vergessen zu haben, daß er dem Spezialisten die
Kabine zuweisen sollte.
    Kasom schmunzelte. Auch, als er an sein „Gepäck“
dachte.
    Von hinten legte sich eine Hand auf Nyomas Mund. Fast gleichzeitig
schlug etwas Hartes, Metallisches auf ihren Hinterkopf und raubte ihr
die Besinnung. Sie taumelte und fiel zu Boden.
    Kurz nach dem Hieb hatte sich die fremde Hand wieder von ihrem
Mund gelöst. Aber das merkte Nyoma erst später. Der kurze,
explosionsartige Schmerz hatte alle Empfindungen ausgelöscht.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als sie ihre
Umgebung wieder wahrnahm. Instinktiv glitt ihre Hand zur Hüfte,
und obwohl fast erwartet, traf es sie doch wie ein Schock, als sie
feststellte, daß das Waffenfutteral leer war.
    Als sie aufsah, blickte sie genau in den Abstrahlpol ihres eigenen
Blasters.
    „Wer sind Sie?“ fragte Nyoma. Und spürte in der
gleichen Sekunde, wie dumm diese Frage in dieser Situation klingen
mußte.
    Die Frau, die den Blaster unmißverständlich auf Nyoma
gerichtet hatte, war sichtlich älter als sie. Wie alt, ließ
sich allerdings nicht bestimmen. Die wachen Augen paßten nicht
so recht zu dem etwas verlebt wirkenden, aber faltenlosen Gesicht.
Die Frau war schlank und ihr rötliches Haar zu zahllosen dünnen
Zöpfchen geflochten, an deren Enden fluoreszierende Perlen
befestigt waren. Die Perlen fingen jegliche Art von Licht auf und
zerlegten es in alle Farben des Spektrums.
    Nyoma ertappte sich dabei, daß sie eine ganze Weile in
dieses Schauspiel versunken war und fast die Bedrohung, die auf sie
gerichtet war, vergaß.
    Die Fremde trug terranische Kleidung und sah auch sonst völlig
normal aus. Vielleicht etwas zu extravagant aufgeputzt, aber solche
Dinge hatten Nyoma noch nie gestört. Ein Universum ohne solche
Paradiesvögel stellte sie sich trostlos vor. Auf den flimmernden
Abstrahlpol eines Strahlers hätte sie allerdings verzichten
können...
    „Wie kommen Sie hier herein?“ fragte Nyoma. „Was
wollen Sie von mir?“
    Die Fremde hatte plötzlich ein seltsames Lächeln auf den
Lippen.
    „Das kommt ganz auf euch an.“
    Rauchig klang die Stimme und etwas zu laut. Nyoma glaubte die
Erregung der Frau fast körperlich zu spüren. Ein
merkwürdiges Fluidum umgab die aus dem Unsichtbaren
Aufgetauchte.
    Wie hat sie das gemacht? dachte Nyoma. Ein Deflektorschirm? Aber
wie war die Fremde an den positronischen Kontrollen vorbeigekommen?
War es nicht so gut wie unmöglich,

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