PR TB 228 Die Weltraummenschen
der
aufgenommenen Informationen und der Absender.
Als die Nachricht gespeichert war, beschäftigte sich der
Buhrlo wieder in seinen noch freien Gedanken mit ganz anderen Fragen
und Problemen.
Er versuchte gezielt, seine derzeitige Existenzform zu erkennen.
Daraus wollte er Schlußfolgerungen für die Zukunft der
Weltraummenschen ziehen. Bei seinen Begleitern war dieses Bedürfnis
durch den instinkterzeugenden Einfluß der fernen Energiequelle
nicht mehr vorhanden oder nur noch so schwach ausgeprägt, daß
es nur zu einem gelegentlichen Aufflackern solcher Gedanken kam.
Die ehemaligen Solaner fühlten sich in ihrer Gemeinschaft
geborgen und sicher, denn ihre Gefühle sagten ihnen, daß
sie von einer Macht geleitet wurden, der sie vertrauen konnten.
Dieser Umstand war Foster St. Felix bekannt und bewußt. Deshalb
schieden für ihn Überlegungen aus, sich mit seinen
Begleitern in einen Gedankenaustausch über die erhaltene Warnung
zu begeben. Er würde nur auf taube Ohren stoßen.
Eine normale Kommunikation wäre ohnehin unmöglich
gewesen, denn es gab in der Leere des Weltraums kein Medium, das eine
Nachricht von ihm zu einem anderen des Pulks hätte tragen
können. Der geistige Verbund, auf dessen Ebene eine
gemeinschaftliche Beratung in nicht allzu ferner Zeit denkbar war,
bestand noch in einer zu losen Form. Die Bewußtseinsinhalte der
Weltraummenschen ruhten.
Schmerzlich rief sich Foster St. Felix die Warnung wieder in
Erinnerung. Aber noch fühlte sich der Führer der Buhrlos
nicht in der Lage, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen.
Der Weltraummensch war so blind wie seine Begleiter. Alle
Körperöffnungen der Buhrlos hatten sich fest verschlossen.
Die früher schon dicke, glasartige Haut war zu einem Panzer
verwachsen, der selbst dem Vakuum des Weltraums Widerstand leisten
konnte.
Ihre Kleidung hatten die neuen Weltraummenschen fast vollständig
in der SOL gelassen. Einzelne Fetzen der ehemaligen Bordkombinationen
hingen noch von den Körpern, aber sie spielten keine Rolle in
der Metamorphose, die Körper und Geist betraf.
Foster St. Felix fühlte die Anwesenheit der anderen, obwohl
seine normalen Sinne völlig abgeschaltet waren. Der Pulk hielt
die einmal eingenommene Formation exakt ein, an deren Spitze er
selbst mit nicht wahrnehmbarer und doch wahnwitziger Geschwindigkeit
durch das All raste. Die Warnung!
Immer deutlicher merkte St. Felix, daß etwas nicht stimmte.
Der große Plan, dem sie willig folgten, obwohl sie seine
Einzelheiten gar nicht kannten, war an einer Stelle ins Wanken
geraten.
Er mußte erkennen, um welches Glied in der geheimnisvollen
Kette es sich handelte.
Ein anderer Gedanke, auch schmerzhaft, aber nicht so durchdringend
wie die Warnung, drängte sich in sein Bewußtsein.
War es überhaupt sinnvoll, den Inhalt der Warnung zu
entschlüsseln? Foster beantwortete sich die Frage selbst mit
einem klaren Nein.
Selbst wenn er den Charakter der Gefahr, die den Buhrlos drohte,
identifiziert hätte, so würde dies wenig nützen. In
ihrer jetzigen Zustandsform und an diesem Ort ohne Welten und ohne
Hilfsmittel waren sie gar nicht in der Lage, in irgendeiner Form in
den Ablauf der Geschehnisse lenkend einzugreifen.
Foster St. Felix verbannte die Warnung wieder in den tiefsten
Winkel seiner Erinnerungen.
Seine Überlegungen versuchten wieder eine gedankliche Brücke
zu bauen, die von der Vergangenheit in die Zukunft reichte. Er
empfand die Energien, die von der fernen Quelle ausgingen, als
wohltuend und angenehm. Sie kamen ihm sogar bekannt vor. Etwas an
diesen Strömungen erinnerte ihn an sein früheres Dasein.
Früher hatte es zum regelmäßigen Rhythmus eines
Buhrlolebens gehört, in
bestimmten Zeitabständen die SOL zu verlassen und den freien
Weltraum aufzusuchen, weil nur so ihr Metabolismus sich regenerieren
konnte. Die Haut mußte einfach in das Vakuum, sonst wäre
ein Gläserner über kurz oder lang gestorben.
Es war etwas anderes als diese Lebensnotwendigkeit. Die Buhrlos
waren gern nach draußen gegangen. Diese Spaziergänge im
All entsprachen einem natürlichen, wahrscheinlich von Instinkten
gesteuertem Bedürfnis.
Und bei diesen Ausflügen hatte Foster St. Felix einen Hauch
von der Energie gespürt, die ihn und seine Begleiter, die
letzten eines kleinen Völkchens, jetzt anzog und verwandelte.
Ihm war, als hätte er schon immer mit diesen Energien gelebt,
nur waren sie früher ungleich schwächer gewesen, so daß
keine direkte Auswirkung gespürt werden konnte.
Oder
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