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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY
    Band 06/4195
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
     
    SAVAGES OF GOR
     
    Deutsche Übersetzung von Thomas Schlück
    Das Umschlagbild schuf Vicente Segrelles/Norma
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Redaktion: F. Stanya
    Copyright © 1982 by John Lange
    Copyright © der deutschen Übersetzung
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1985
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Satz: Schaber, Wels
    Druck und Bindung: Ebner Ulm
     
    ISBN 3-453-31168-X
    1
     
     
    »Wie viele sind es?« fragte ich Samos.
    »Zwei«, antwortete er.
    »Lebendig?«
    »Ja.«
    Um die zweite Ahn, mitten in der Nacht, war Samos' Herald am seeähnlichen Hof meiner Besitzung im kanaldurchzogenen Port Kar erschienen, in jener Stadt voller Schiffe, die das schimmernd grüne Thassa gleich einem Juwel beherrschte. Zweimal hatte er mit dem Speerschaft gegen die Stangen meines Wassertors geschlagen. Dann hatte er den Siegelring Samos' aus Port Kar vorgewiesen, des ersten Kapitäns des Kapitänsrates. Ich sollte geweckt werden. Es war ein kühler Morgen gegen Frühlingsanfang.
    »Hat sich Tyros erhoben?« fragte ich den blonden Thurnock, einen Riesen von Mann, der an meiner Lagerstatt erschien.
    »Ich glaube nicht, Kapitän«, antwortete er.
    Das Mädchen neben mir zog angstvoll die Felle hoch.
    »Hat man Schiffe aus Cos gesichtet?« erkundigte ich mich.
    »Ich glaube nicht, Kapitän«, lautete die Antwort.
    Das Mädchen regte sich unbehaglich neben mir. Unter den Fellen war sie nackt.
    »Dann kommt er also nicht in einer Angelegenheit, die Port Kar betrifft?«
    »Möglicherweise nicht, Kapitän«, antwortete Thurnock. »Ich glaube, es geht um andere Dinge.«
    Die kleine Tharlarionöl-Lampe, die er in der Hand hielt, beleuchtete sein bärtiges Gesicht.
    »Es ist schon zu lange ruhig gewesen«, sagte ich leise.
    »Kapitän?«
    »Nichts.«
    »Es ist früh«, flüsterte das Mädchen neben mir.
    »Wer hat dir Erlaubnis gegeben zu sprechen?« fragte ich.
    »Du wirst Samos also eine Audienz gewähren?« fragte Thurnock.
    »Ja.«
    »Dann werde ich dem Gesandten Samos' mitteilen, daß du in Kürze bei ihm sein wirst.«
    Daraufhin verließ er den Raum und stellte die kleine Tharlarionöl-Lampe auf ein Regal neben der Tür.
    Das Feuer in dem Kohlebecken links von der breiten Steincouch war während der Nacht erloschen. Es war feucht und kalt im Raum; die Kühle der Höfe und Kanäle machte sich bemerkbar. Die mächtigen Steinmauern waren bestimmt ebenfalls von der feuchten, kalten Luft durchdrungen, ebenso die Fenstergitter hinter den zugeschnallten Ledervorhängen.
    Ich verließ mein Nachtlager und begab mich zu einem Bronzebecken mit kaltem Wasser an einer Wand. Dort ging ich in die Hocke und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und über den Körper.
    »Was bedeutet es, Herr«, wagte sich das Mädchen vor, »daß ein Abgesandter des Hauses Samos, des Ersten Kapitäns von Port Kar, so früh und so verstohlen in das Haus meines Herrn kommt?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich, trocknete mich ab und schaute sie an. Sie hatte sich auf den linken Ellenbogen gestützt. Meinen Blick bemerkend, raffte sie sich hastig in die gebotene kniende Stellung auf.
    »Und selbst wenn du es wüßtest, würdest du es mir nicht sagen, nicht wahr?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Ich bin Sklavin.«
    »Ja.« Ich kehrte zur Couch zurück und setzte mich auf die Felle. »Du machst dir vielleicht Gedanken, in welcher Angelegenheit der Abgesandte Samos' gekommen ist?« fragte ich.
    »Ich, Herr?« rief sie erschrocken.
    »Gewiß«, sagte ich. »Du hast früher einmal den Kurii gedient, den anderen, den Gegnern der Priesterkönige.«
    »Ich habe dir alles gesagt, was ich wußte!« rief sie. »In den Verliesen des Samos habe ich alles gesagt! Ich war verängstigt! Ich habe nichts verschwiegen!«
    »Daraufhin warst du wertlos«, stellte ich fest.
    »Außer vielleicht als Sklavin, die einem Mann zu Gefallen sein kann«, gab sie zu bedenken.
    »Ja«, sagte ich lächelnd.
    Samos hatte persönlich verfügt, daß sie zu versklaven sei. In Ar hatte ich ihr das Dokument ausgehändigt und kurz darauf nach eigenem Gutdünken vollstreckt. In einem früheren Leben war sie Miß Elicia Nevins von der Erde gewesen, eine Agentin der Kurii auf Gor. In Ar, einer Stadt, aus der ich einmal verbannt worden war, hatte ich sie gefangen und versklavt. In den Gemächern, die bisher die ihren

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