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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deren
Ausbreitungsgeschwindigkeit und Intensität, dann rief ich:
    »Diese Wolke ist besiegt. Wir können das Land der
Skythen verlassen!«
    Die ersten Ruderer schleppten schon die Flöße ins
Wasser. Tabarna bändigte das Pferd, das sich nur langsam
beruhigte. Die zwei skythischen Späher rannten mit allen Zeichen
des Entsetzens ihren durchgegangenen Pferden nach. Wir versammelten
uns am Strand, und ich warf die Taubündel auf die schwimmenden
Baumstämme.
    »Der einzige, der sich nicht hat erschrecken lassen«,
rief Charis und legte den Kopf in den Nacken, »ist unser
gefiederter Räuber dort oben!«
    Sie zeigte auf den Seeadler, der unbeirrbar über der Bucht
kreiste. Es war noch nicht an der Zeit, ihr und Atlan zu sagen, was
in meinen Speichern unter diesem aktuellen Punkt zu finden war.
    Haliaet war ein weiteres Geschöpf von ES! Der Seeadler war
dazu da, um uns zu helfen. Ich hoffte nicht, daß es nötig
werden würde.
    Als die ersten braunhäutigen Männer zur AXT
hinüberruderten, stieß Tabarnas Pferd ein keuchendes
Wiehern aus. Das Tier war ihm vor einigen Tagen zugelaufen. Jetzt
bäumte es sich auf und schien seinen Reiter abwerfen zu wollen.
Ich sah auf der anderen Seite der Bucht die Skythen auftauchen.
    »Sie sind halb wahnsinnig, können nicht zwischen
Furcht, Wut und Angriffslust unterscheiden!« schrie ich. »Wir
müssen uns wehren!«
    Wir waren einunddreißig Fremde.
    Zwölf befanden sich auf dem Schiff oder auf dem ersten Floß
unmittelbar unter dem hochragenden Bug. Der Rest der Mannschaft und
die Steuermänner handelten mit der kühlen Schnelligkeit
erfahrener Kämpfer. Ich hielt bereits meinen Lähmstrahler
in der Hand, Tabarna und Ptah-Sokar nahmen die langen Bögen von
den Schultern.
    »Verdammte Reiter!« rief Ptah und fügte einen
ausdrucksvollen Fluch
    hinzu. »Statt uns auf Knien für die Rettung zu danken,
greifen sie uns an. Wir leben wahrlich inmitten der Gefahren.«
    Aber als er den ersten Pfeil mit der dicken, schwarzen Spitze auf
die Sehne legte, verzog sich sein Gesicht zu einem grimmigen Lächeln,
das wir alle kannten.
    Ungefähr fünfzig Reiter galoppierten in wilder Unordnung
auf dem feuchten Sand der Bucht auf uns zu.
    Im gleichen Moment kam ein heftiger Wind auf.
    Er heulte über den Uferwald, schüttelte die Kronen
voller faulender Nadeln und Blätter, wirbelte uns Sand in die
Augen und zerrte an unserem Haar. Mehrere Tage lang hatte sich die
Natur nicht gegen die Dunkelheit gewehrt, jetzt schlug sie wieder zu.
Das rasend schnelle Huftrappeln der Pferde wurde ebenso undeutlich
wie die Schreie der Skythen, mit denen sie sich selbst Mut machten.
Ich zog die Streitaxt aus dem Gürtel und rief Tabarnazu:
    »Bringe ein paar Männer auf das andere Floß. Legt
ab. Wir können uns leicht wehren!«
    Er schüttelte den Kopf, gab aber zurückrennend seine
Befehle. An Bord begannen sie, die Steinanker hochzuziehen. Das
Schiff driftete langsam auf die Ankerpunkte zu, als sich die Männer
in die Taue stemmten. Ich hob die Waffe, drückte die versteckte
Sicherung und knurrte Charis zu:
    »Gleich werden sie Schwierigkeiten mit ihren Pferden haben.«
    Knapp zwei Dutzend Männer verteilten sich am Strand. Wir
standen ziemlich ungeschützt da. Noch betrug der freie Raum
zwischen den Skythen und uns mehr als sieben Bogenschußweiten.
Aber die Reiter kamen schnell näher. Sie waren meisterhafte
Reiter, die auf den Rücken der breit gebauten, struppigen Tiere
saßen, als wären sie festgeschmiedet - und dies ohne
Steigbügel. Die Pferde selbst, gescheckt meist und mit
auffallend langen, dichten Schwänzen, galoppierten in
beachtlicher Schnelligkeit. Hinter ihnen prasselte ein Hagel aus
Sand, nassem Tang und Erde auf die zweite Welle der Krieger.
Bronzewaffen wurden geschwungen, einige Pfeile heulten durch die
Luft. Ich zielte mit dem Schaft der Waffe, drückte den Auslöser
und schickte mehrere gleißende Feuerstrahlen in den Sand und
die Brandung. Eine Reihe rauchender Krater und hoher Dampffontänen
bildete sich vor den ersten zwanzig Reitern. Ihre Pferde scheuten,
gingen vorn hoch, wirbelten die Vorderfüße durch die Luft,
aber nicht ein Reiter rutschte aus den dünnen Sätteln. Ich
brüllte:
    »Zehn Mann und das Werkzeug auf das Floß! Bringt das
Schiff ans Ufer.«
    Die Skythen ahnen nicht, wer ihr seid. Sie werden von simplen
Reaktionen getrieben, erklärte der Logiksektor. Der Wind, der
zum Sturm auffrischte und aufs Wasser hinauf wehte, wirbelte Rauch
und Dampf zur Seite. Wieder gehorchten

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