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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte begriffen.
Wurgogs Soldaten mußte klargeworden sein, daß er ihr
Spiel durchschaut hatte. Man wollte ihn holen und mit Gewalt zur
Küste schleifen.
    Nun, er würde den Invasoren einen Strich durch die Rechnung
machen. Wurgogs Schergen sollten erkennen, daß die vierzig
Jahre Wachdienst auf Bulls Welt seinen Reaktionen und Kampfinstinkten
nicht geschadet hatten.
    Wenn die Kakerlaken die Entscheidung wollten, dann sollten sie sie
haben.
    Mit einem Knurrlaut hob er den getarnten Rubinlaser und legte auf
die DaliSchabe an. Seine Hand zitterte nicht. Er krümmte den
Finger um den Abzug, einem Haken am Bürstengriff.
    Van Dali versank im Boden.
    Erstaunt riß sie ihre Augen auf, schlug um sich, und dann
glitt auch schon ihr Kopf unter das schmatzende graue Gewebe.
    »Hurwitzka«, kreischte der No-Kakerlak. »Hilfe!«
    Hurwitzka sah zu No hinüber. Der Invasor kämpfte mit
einem Gewirr grauer Tentakel, die sich wie Stricke um seine Beine und
seinen Unterleib gelegt hatten. Weitere Tentakel wuchsen aus der
Ebene hervor. Eine Pseudopodie kroch Nos Brust hinauf und schob sich
über seinen Mund.
    Die gräßlichen Schreie der maskierten Schabe aus UGC 0
1347 brachen ab.
    Schließlich umhüllte der Kokon aus Protogewebe
lückenlos die menschliche Gestalt. Ein Zittern durchlief den
Biokunststoff. Er zerfloß wieder, doch No tauchte nicht wieder
auf.
    »Puh«, machte Hurwitzka erleichtert und wischte sich
den Schweiß von der Stirn.
    Die Extragalaktiker mußten erkannt haben, daß Gewalt
ihnen keine Vorteile bringen konnte. Sie wußten von seinem
Laser, und da es nichts gab, was sie mehr fürchteten als das
Licht, hatten sie ihre beiden letzten Agenten in Sicherheit gebracht.
    Was nun?
    Was ist ihr nächster Schritt? fragte sich Hurwitzka.
    Er wartete, sah sich forschend um, hielt den getarnten Laser
schußbereit in der Hand.
    Das Schmatzen hatte sich vom Landesinnern zur Küste hin
verlagert, doch die graue Landschaft war überall in Bewegung
geraten. Selbst unter Hurwitzkas Füßen schwankte und bebte
der Boden.
    Offenbar, durchfuhr es den Veteranen, hofften die Kakerlaken
darauf, daß er freiwillig den Marsch zur Küste unternahm.
Hielt man ihn tatsächlich für so dumm? Das war ja geradezu
beleidigend!
    Hurwitzka spürte kalte Wut.
    »Verdammte Kakerlaken-Bande«, brabbelte er vor sich
hin. »Ich werd's euch schon zeigen. Ihr glaubt wohl, mit einem
Veteranen könnt ihr euch das erlauben, wie? Na wartet! Jetzt
wird keine Gnademehr geübt. Ab jetzt schlage ich erbarmungslos
zu.«
    Leise fluchend drehte er sich um und beobachtete das Landesinnere.
    Seinem gewitzten Verstand war die Tatsache, daß die
Bewegungen des Biokunststoffs gelenkt wurden, nicht entgangen. Jemand
steuerte die Protomateriefallen, und für ihn stand es fest, daß
nur der Milwony-Kakerlak dahinterstecken konnte.
    Oder - und Hurwitzka schwitzte plötzlich - oder sogar Wurgog
persönlich.
    Erregung ergriff ihn.
    Wurgog! Natürlich. Der Großimperator der
sechzehnbeinigen Kakerlaken aus den Tiefen des extragalaktischen
Raums sah in ihm zweifellos seinen gefährlichsten Feind. Nicht
ohne Grund hatte er sich mehrfach auf psionischem Weg in Hurwitzkas
Träumen manifestiert.
    Alles, um ihn zu verwirren, um ihm weiszumachen, daß Wurgog
noch immer in UGC 0 1347 weilte, während er in Wirklichkeit
längst auf die Erde eingesickert war und den Krieg seiner
Schabensoldaten lenkte.
    Nachdenklich äugte der Veteran in die vom Sternenschein
erhellte Nacht.
    Irgendwo dort hinten, dachte er, im Zentrum des Gewebeareals,
mußte sich die Biopositronik befinden. Er sah vor sich wieder
die 3-D-Fotos der Broschüre WILLKOMMEN IN DER STADT DER ZUKUNFT.
    Die Höcker.
    Die drei Behälter aus einer Speziallegierung, in denen MAMMAs
Gehirnelemente ruhten.
    Anatol Hurwitzka richtete sich langsam auf.
    Er kannte jetzt sein Ziel. Er würde MAMMAs Gehirn aus den
Klauen des Großimperators befreien und Wurgog in kleine
Scheiben schneiden.
    Denn das, sagte sich Hurwitzka ernst, ist die einzige Möglichkeit,
die Invasion zu stoppen und der Erde die Freiheit zu erhalten.
    Ohne sich um das allgegenwärtige Schmatzen und das Beben des
Biokunststoffbodens zu kümmern, begann er zu laufen, dem Zentrum
der Adamasischen Metropole entgegen, den Höckern aus Stahl in
der Wüste aus grauer Protomaterie.

15.
    Die Finsternis, die Gene Milwony umgab, war absolut.
    Zuerst hatte er befürchtet, in dem semi-organischen Gewebe
der Stadt zu ersticken oder von der reinen Masse des Biokunststoffs
zermalmt

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