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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein. Es
war, als sei ein riesiger Schatten über den ruhigen Raum
gefallen. Charis streckte ihre Hand aus und umklammerte mein
Handgelenk. Ptah schloß die Augen, schüttelte
    sich und lehnte sich verkrümmt nach vorn.
    Ich hörte mich mit rauher Stimme flüstern:
    »Du verlangst im Ernst von uns, eine Entscheidung zu
treffen? Für die Griechen oder die Perser? Weißt du, was
das bedeutet?«
    Diesmal lachte ES nicht, unser rätselhafter Manipulator,
Freund, Beschützer und Tyrann.
    »Ich weiß es, Charis, Ptah und Atlan. Es ist unendlich
viel. Ich muß es von euch verlangen, denn ihr seid - selbst du
bist es im Lauf der Jahrtausende geworden! - Menschen dieser Welt.
Für mich ist der dritte Planet von Larsafs Stern ein
Experimentierfeld statistischer Art, eine vielversprechende Welt, die
beschützt werden muß, aber nicht ein Organismus, den ich
gut genug kenne, um dessen Krankheiten heilen zu können. Wenn
ihr Material braucht, verlangt es. Wenn ihr eine Garantie für
euer Überleben braucht - ihr habt sie.
    Aber diese Entscheidung müßt ihr treffen, womöglich
zusammen mit einigen anderen Menschen dieses Planeten.«
    »Wir treffen sicherlich die falscheste aller möglichen
Entscheidungen«, rief Ptah verzweifelt. Anscheinend ungerührt
antwortete ES unüberhörbar und unmißverständlich:
    »Dann ist es eure falsche Entscheidung. Meine Kenntnis vom
Blühen und Vergehen großer Kulturen sagt mir, daß
der Sieger des kommenden Krieges für sehr lange Zeit viele
geistige Strömungen der gesamten Welt beeinflußt.
    Ich kann euch in diesem Punkt nicht helfen. Etwa in einem halben
Jahr wird der persische Herrscher - falls er nicht vorher durch
Palastintrigen fällt - den ersten Schritt tun. Bis dahin habt
ihr Zeit und alle Möglichkeiten, euch ein Bild beider Kulturen
zu machen. Entscheidet richtig oder falsch, emotionell oder mit
kaltem Zorn, aber entscheidet!
    In den Maschinen sind Materiallager, etliche Ideen, Karten und all
das Übliche gespeichert, das ihr brauchen werdet. Eure
Ausrüstung liegt bereit. Ihr werdet die Sprachen und die Sitten
kennen. Atlan zudem kennt die Griechen; es sind indessen nicht mehr
die Freunde des Odysseus oder Demeters Amazonen. Ihr werdet weniger
Glück als Verstand brauchen; euer Überlebenspotential ist
dank eurer Erfahrungen größer als dasjenige eines anderen
Planetenbewohners. Auch wenn ihr euch nicht bewußt erinnern
dürft
    - ihr habt wirklich viel Erfahrung. Ich bin sicher, ihr werdet die
richtige Wahl treffen. Wie ihr dem späteren Sieger helft, ist
allein eure Sache. von mir erhaltet ihr, wie immer, jede
Unterstützung.
    Denkt daran: eine Staatsidee kann auf diesem Barbarenplaneten
nicht mit tödlichen Strahlern ausgerottet werden.«
    ES schwieg. Ich glaubte ihm. ES war, vielleicht zum erstenmal in
unserer langen »Freundschaft«, ratlos.
    Charis ergriff endlich das Wort. Sie sagte, damit auch wir es
verstanden, mit unsicherer Stimme:
    »ES! Ich rufe dich. Wie lange wirst du uns diesmal den
Aufenthalt unter den Lebenden gestatten? Wirst du uns warnen, bevor
wir wieder einschlafen?
    Falls wir überleben.«
    Die Antwort, die ES gab, überraschte mich am allermeisten.
Wieder ohne sein lautes Gelächter erwiderte ES:
    »Ungewöhnliche Vorgänge erfordern ebensolche
Lösungen. Ihr werdet selbst bestimmen, wann ihr die von euch so
geschätzte Oberfläche verlassen werdet. Ruft mich, ich höre
und handle.
    Alles ist gesagt. Euer Auftrag ist klar. Irgendwann wird euch
diese Welt, ohne euch zu kennen, nach der getroffenen Entscheidung
beurteilen.«
    Das Lachen hallte und dröhnte, wurde schwächer und
entfernte sich, wie die Stimme eines nachlassenden Windes. Der
Kontakt war abgerissen. Der Logiksektor bemerkte grimmig:
    »ES legte rätselhafte Eile an den Tag. ES ist ratlos,
Atlan.«
    Ptah-Sokar setzte hart seine Ellbogen auf den Tisch und starrte
uns über das friedvolle Arrangement aus Kerzen, Pokalen,
Geschirr und Essensresten wild in die Gesichter.
    »Und wieder beginnt die Sprache des Eisens, Freunde.«
    »Gegen die wir mit tönernen Stimmen ankämpfen«,
bemerkte ich bitter. »Ich kenne uns; wir werden uns nicht
schonen. Wir werden jede Stunde auskosten müssen. Immer wieder
werden wir uns fragen, ob unsere Entscheidung richtig war. Und ganz
am Schluß, sollte alles vorbei sein, können wir sicher
sein, trotz aller Vorsicht falsch gehandelt zu haben.«
    »So ist es!« stimmte Ptah zu. Seine Augen wurden
dunkel vor Schmerz oder Verzweiflung. Ich winkte dem Roboter. Er

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