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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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goß
kühlen, hellroten Wein in die silbernen Pokale. Woher dieser
Wein stammte, wußte ich nicht.
    »Keiner von uns weiß, was sein wird«, meinte
Charis und legte tröstend einen Arm um Ptah. »Lenken wir
uns ab. Entwerfen wir, was Atlan >ein strategisches Konzept<
nennt. In wenigen Tagen sind wir in Susa, und du bist in Athen.«
    »Zarathusthra segne den praktischen Verstand der Frauen«,
murmelte Ptah verdrießlich.
    Reisender Wissenschaftler, Arzt und Leibsklavin: in diesen
Verkleidungen würden wir den Planeten betreten.
    Die Aufgabe war in auswegloser Schärfe gestellt worden. ES
hatte den schwachen Punkt präzise getroffen. Ehrgeiz und
Verantwortungsgefühl würden uns heimsuchen. Bevor nicht
alles erledigt war, würden wir keinen ruhigen Tag haben. Die
Verantwortung erzeugte schon jetzt eine gefährliche Lähmung.
    Ich leerte meinen Pokal und stand auf.
    »Noch werden wir auf getrennten Wegen durch die Länder
reiten. Und wenn es zum Kampf kommen sollte, brauchen wir tatsächlich
die Ausrüstung, die uns ES zugesichert hat. Ich werde mich
meinen nachdenklichen Überlegungen hingeben und die Hilfe Ricos
benötigen.«
    Zehn Tage nach diesem Gespräch landete der kleine Gleiter mit
prall gefüllten Laderäumen im schlammigen Delta des Tigris,
zwischen den Satrapien Babylonien und Susiona, von den Medern Babairu
und Huza
    genannt.
    Wir luden aus, unser Wagen war bereit, und Ptah flog mit dem
seltsam aussehenden Gefährt nach Norden. Unser Abschied war
still und schnell gewesen, denn wir befanden uns nur wenige
Tagesmärsche vom Herz des Weltreichs entfernt, von Persai, das
die Griechen Persepolis nannten, im Zentrum der Macht.

5.
    ERINNERUNGEN: DIE KÖNIGSSTRASSE
    Zwischen den vier Rappen stand ein junger, schwarzhaariger Mann
mit einem Anflug von Bart. Er hielt die Zügel der Pferde und
zwang ihre Köpfe herunter. Ich hob den Arm und rief, nachdem wir
hinter dem Gebüsch hervorgekommen waren:
    »Du mußt Paiter sein, der Sohn des Athura, der das
Auge und das Ohr des Großkönigs ist.«
    »Dann bist du, Wunderheiler, Atlan-Anhetes.« Wie es
sich geziemte, ging Charis vier Schritt hinter mir und trug Teile
meines Gepäcks. Ich nickte und umfaßte das Handgelenk des
Jungen. Er musterte mich und sah einen braungesichtigen Mann mit
dunkelbraunen Augen, blauschwarzem Haar und einem halbmondförmigen,
gelockten Bart von ebensolcher Farbe. Obwohl ich nur Reisekleidung
trug, sah jedermann, daß ich reich und nicht ohne Einfluß
war. Vier Tagesreisen waren wir, schätzungsweise, von Persai
entfernt.
    »Dein Vater schickt dich, um mir zu helfen«, sagte ich
halblaut. »Ist alles so geschehen, wie es in den Briefen
stand?«
    »Alles, Wunderheiler und Ausrotter der Krankheiten!«
    »Dann hilf uns. Charissa, meine Sklavin, reist mit uns.«
    Ein fragender Blick glitt von mir zu Charis, dann luden wir unser
Gepäck in den Reisewagen. Das Joch beengte die Bewegungen der
wunderschönen, starken Zugpferde, da es aus einer hölzernen
Bohle bestand, die sich über vier Hälse hinwegzog. Räder,
Felgen und Korb waren größer als die der Kampfwagen. Statt
der sichernden Stange gab es breite Lederbänder. Taschen, Packen
und Bündel wurden mit Lederschnüren befestigt. Einmal
deutete ich auf Charis und sagte zu Paiter:
    »Es mag sein, daß die Sitten meines Landes und die des
mächtigen Reiches einander widersprechen. Stoße dich nicht
daran; meine Sklavin ist mehr wert als zehn Kurtisanen und drei
Ehefrauen zusammen.«
    Die Computer hatten etwa zwölf Dutzend der gebräuchlichsten
Krankheiten und Leiden festgestellt und sämtliche
Behandlungsvorschriften sowie Medikamente entwickelt. Ich würde
einigen Erfolg haben - es waren auch etliche medizinische Grenzfälle
und Wunderheilungen darunter.
    »Niemand wird uns deswegen rügen«, versicherte
Paiter und deutete auf einen feldzeichenähnlichen Winkel am Bug
des Wagenkorbs.
    In dieser Stunde fand die Schnittlinie zwischen unseren
theoretischen und
    den praktischen Erfahrungen statt. Wir schwangen uns in den
Wagenkorb und setzten uns auf die Ledergurte. Die Pferde rissen die
Köpfe hoch, galoppierten los und fielen nach einer endlos
erscheinenden Strecke in einen langsamen, ruhigen Galopp. Ich rief
durch das Hufgetrappel:
    »Die Königsstraße ist sicher, Paiter?«
    »Niemand wird es wagen, das Auge des Großkönigs
zu belästigen!«
    Von Persepolis bis Susa gab es nur die üblichen Verkehrswege.
Von Susa, über Brücken des Euphrat und Tigris, durch das
flache Schwemmland, über die

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