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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnellen Überprüfung unterzogen hatte. Als die
Sonne unterging, erreichten wir eines der Rasthäuser, die vom
Hof des Xerxes unterhalten wurden.
    Irgendwann, tief in der kühlen Spätsommernacht, waren
wir allein. Niemand war in unserer Nähe, aber wir beide waren
sicher, daß wir von vielen Augen beobachtet wurden. Trotzdem
unterhielten wir uns ohne Scheu.
    »Im gesamten Reich wird das Reichsaramaische als
Verwaltungssprache benutzt. Es ist einfacher als jede Sprache der
Satrapien, und jeder versteht es.«
    »Fast jeder«, erwiderte Charissa. »Und überall
herrschen dieselben rohen Sitten.«
    Der zweite halbe Tag und alle anderen waren voller Beobachtungen
gewesen. Wir waren auch durch leeres Land gekommen. Aber wo Menschen
siedelten, gab es große, gepflegte Äcker und Felder und
riesige Haine fruchttragender Bäume. Ich schien in diesen Tagen
nur das Vorteilhafte zu sehen, während Charissa immer wieder die
Dinge ins rechte Lot rückte oder gar negativ deutete.
    Schließlich endete der erste Teil unserer Reise in Persai,
im kleinen Stadtpalast des Athura.
    Etwa zwanzig Tage verliefen nach demselben Schema. Einige Stunden
lang führte mich der Mann, der wie wenige andere das Vertrauen
des Hofes besaß, in der Stadt umher, die vor der großartigen
Kulisse des Rahmat-Gebirges ausgebreitet lag. Die Apadana, jene
prächtige Audienzhalle des Xerxes, war ebenso in Bezirke aus
Straßen und Plätzen eingebettet, die im Schatten riesiger
Bäume einer unendlich großen Menschenmenge Platz boten.
Überall sah man die prunkvollen Reliefs, die auch ich
bewunderte. Irgendwann meldete sich der Logiksektor:
    Bisher überwiegen die Eindrücke, die einen
Kristallprinzen erfreuen müßten, Ordnung, Fleiß und
der unaufhörliche Drang, aus dem vorhandenen Fundus
weiterzuentwickeln! Am Ende dieser Arbeiten könnte folgerichtig
mit deiner Hilfe ein Raumschiff zu den Sternen stehen!
    Die Ratshalle, der prächtige Hundertsäulensaal und der
große Komplex des
    Frauenhauses, Magazine ebenso wie riesige Stallungen, weitflächige
Felder, auf denen die Reiterei der Unsterblichen tollkühne
Übungen abhielt - mir schien, als habe jedes Volk des riesigen
Reiches mit seinen besten Künstlern und Handwerkern beigetragen,
die Stadt zu schmücken. Aber ich sah auch viele Männer, die
in Kämpfen verstümmelt worden waren und als Bettler die
Straßen säumten. Athura beantwortete geduldig jede Frage.
Sein Eifer begann mich zu beunruhigen.
    An den Nachmittagen und bis spät in die Nächte hinein
behandelte ich Kranke. Oft waren es Hauptleute oder einflußreiche
Verwalter. Die Gespräche mit ihnen waren wichtig, ihre
Krankheiten konnten meist schnell und ohne Aufwand geheilt werden -
in vielen Fällen hatten persische oder griechische Ärzte
bereits die richtige Behandlung eingeleitet. Ich wurde reich bezahlt,
und als sich herumsprach, daß ich auch einfache Stadtbewohner
behandelte, kamen sie in Scharen. Ich überließ die meisten
der Pflege Charissas; ein nicht endenwollender Strom von
Heilungssuchenden passierte den Stadtpalast. Wir lernten. Nicht nur
die Kenntnis der Sprache vertiefte sich, sondern wir erfuhren und
erlebten jeden Aspekt des Lebens mit, den Kult des Mithras und der
Anahita ebenso wie die Magier mit ihren seltsamen Feuerbeschwörungen.
    In der siebenundzwanzigsten Nacht weckte mich scharfer, harter
Lärm. In der Flucht säulengestützter Räume, in
der ich schlief, brannte nur eine einzige Öllampe, deren Flamme
zitterte, rußte und zuckte und ebenso wie der dünne
Vorhang vom Wind bewegt wurde. Ich hörte Waffenklirren und griff
nach dem Dolch, dem getarnten Lähmstrahler.
    Türen wurden aufgestoßen, Vorhänge blähten
sich zur Seite, und etwa zwanzig Männer stürzten herein.
    Ich stand vor meinem Lager, hatte den Mantel über den Körper
geworfen und hielt die Waffe in der Rechten.
    »Was wollt ihr? Ihr dringt in den Palast des Athura ein!«
sagte ich schroff. Dies war kein bewaffneter Überfall; das
Verhalten der Männer - Unsterbliche ohne die Lanzen ihrer
normalen Bewaffnung - machte mich mißtrauisch. Zwei Anführer
mit schwerem Goldschmuck glitten auf mich zu, Schilde an den
Oberarmen und die Schwerter in den Händen.
    »Der Arzt Atlan-Anhetes, der Ägypter? Aus Mudraya?«
    »Aus Mudraya, das ich Ägypten nenne, und mein Name wird
anders betont. Wer schickt euch?«
    Plötzlich herrschte eine unheilvolle, gefährliche
Stimmung. Die Blicke der Soldaten unter den schwarzen, buschigen
Brauen hervor blieben kühl und

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