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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bereiteten das
Essen und berieten. Aus dem persischen Lager näherte sich zu
Pferd ein einzelner Mann, der, wie Leonidas sehen konnte, unbewaffnet
war. Seit Tagen, während ein Sturm aus dem Norden über das
Land hinwegbrauste, blieb Xerxes untätig. Ein Bote also?
Undenkbar. Ruhig sah Leonidas zu, wie der Späher das Lager
betrachtete, die Verteidiger aus verschiedenen Städten und
Landstrichen, die blitzenden Waffen und den Rauch unter den
Kochtöpfen.
    Hundert Atemzüge später wendete der Reiter sein Pferd
und ritt zurück zu den Persern. Leonidas winkte einen Boten
herbei; einen halbwüchsigen Jungen, der nur einen Dolch und den
Helm seines Vaters trug.
    »Was weißt du von den Phokern, die den geheimen Pfad
bewachen?«
    »Sie sind bereit. Tausend Hopliten. Ich habe sie gestern bei
Einbruch der Nacht verlassen.«
    »Sie sind mutig? Ist dort keiner, der davongerannt ist in
Schande?«
    »Niemand, König.«
    Leonidas schenkte ihm ein karges Lächeln.
    »Dann geh nach hinten und sieh zu, wie wir sterben, mein
Sohn.«
    Verwirrt lief der Junge davon. Vier Tage lang warteten die
Griechen auf den Angriff. Hunderte von ihnen waren stets in voller
Rüstung und hielten ihre Waffen griffbereit. Am fünften
Morgen donnerten im persischen Lager die Trommeln. Die Fanfaren
stießen ihre grellen Schreie aus. Meder und Kissier rückten
vor. Sie rannten auf den Paß zu, ihre Waffen wild schwingend,
die Gesichter verzerrt und von ihren Hauptleuten mit gellenden
Befehlen und der Peitsche angetrieben. Augenblicke später schrie
Leonidas seine Befehle. Eine lebende Mauer aus Griechen bildete sich.
Eisenbeschlagene Sandalen, erzene Beinschienen, große Schilde
und glänzende Panzer, eiserne, mit Leder gefütterte Helme
und die funkelnden Spitzen der Lanzen sahen in den Augen der Meder
aus, als wären sie aus gewachsenem Fels. Hunderte Perser rannten
herbei, als die Hopliten sich zur Seite drehten. Hinter ihnen
tauchten Bogenschützen auf, schossen einmal und zweimal, und die
erste Welle des Angriffs brach zusammen. Noch vor der Mauer bildete
sich ein Wall aus Gefallenen. Die nachrückenden Kissier
kletterten über die zuckenden Körper, warfen ihre Speere
und wurden von den langen Lanzen der Griechen niedergestoßen,
noch ehe sie ihre Schwerter packen konnten. In das Klirren von Metall
auf Stein und auf Metall mischten sich die Schreie und die Flüche.
Fünfzehn Stunden lang dauerte der Kampf des ersten Tages.
    Zwischen dem Lager der Griechen und der vordersten Kampffront
rannten die Waffenträger hin und her. Verwundete wurden
weggeschleppt, frische Leute traten an ihre Stelle. Spartaner starben
und wurden durch Tegeaer ersetzt, die ebenso mutig fochten.
Lanzenschäfte brachen knirschend. Immer wieder schlugen die
Männer des Leonidas sich gegenseitig mit den Schwertern die
abgebrochenen Speere und Pfeile aus den Schildhäuten. Wahre
Hagel aus Geschossen kamen von den Persern, und die Griechen hielten
die Schilde waagrecht über ihre Köpfe.
    Als die Lakedaimonier in fünf klirrenden Reihen den Paß
sperrten, narrten sie die Perser auf tödliche Weise.
    Ein Kommando ertönte, das keiner der Meder verstand. Alle
Griechen drehten sich um und rannten davon. Die Barbaren erhoben ein
siegreiches Geschrei und hetzten ihnen nach. Hundert Schritte weit,
weiter kamen sie nie, denn die scheinbar Flüchtenden drehten
sich um, hieben und stachen die Meder nieder, und ihnen kamen von
rechts und links ausgeruhte, eigene Leute zur Hilfe.
    Im Morgengrauen des nächsten Tages schickte Xerxes die
Unsterblichen in den Kampf. Er selbst sah von seinem Thronsitz zu,
der überall dort aufgestellt wurde, wo der Herrscher seinen
Kriegern zuzusehen wünschte. Die Männer seiner Umgebung
merkten, wie rasend und ungeduldig er wurde, je länger der
nutzlose Kampf dauerte. Man sah stets nur eine Handvoll Griechen und
eine Unmenge Perser, die sich gegenseitig behinderten.
    Ein Bote erreichte Leonidas.
    Harrt hier aus, bis sich die Flotte durch die schmale Fahrrinne
nach Süden zurückgezogen hat. Es wird in dieser Nacht sein.
    Die Unsterblichen kämpften wie die Löwen. Ihre Lanzen
waren gleichlang wie die der Griechen. Für jeden toten Griechen
lagen, als es Abend wurde, zwanzig oder mehr Perser auf dem
verwüsteten, zertrampelten und blutgetränkten Boden.
Zwischen den Bergen der Leichen, die einen gräßlichen
Geruch verströmten, krochen die Verwundeten in die Richtung des
persischen Lagers zurück und wurden von den nachrückenden
Kriegern niedergetreten und

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