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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ohren ein. »Hier draußen!«
    Mit Höchstbeschleunigung raste die kleine Scheibe auf den
Schatten zu, der immer größer wurde und sich als Space-Jet
entpuppte, deren Hangar offenstand.
    »Hallo!« rief er nochmals, und jetzt erhielt er
Antwort. Sie riß ihn empor, fast wäre er von der Scheibe
gefallen.
    »Benson, beeile dich!« erklang die Stimme Marjons
neben seinem Ohr. »Wo ist der Jäger?«
    Er gab keine Antwort, zielte auf den dunklen Fleck, der inmitten
der Wandung gähnte. Die Sekunden kamen ihm wie Ewigkeiten vor,
und er glaubte noch immer zu träumen. Viel zu schnell steuerte
er in den Hangar hinein, setzte die Scheibe neben einem Kettenpanzer
ab und ließ sie über den Boden schlittern. Undeutlich nahm
er wahr, daß sich hinter ihm das Hangartor schloß und die
Triebwerke im Bauch der Jet startbereit dröhnten.
    Heskill sprang auf und eilte zum Schott, durchquerte es und stand
im nächsten Augenblick im Schiff, den Zentralantigrav in
Sichtweite. Er trug ihn hinauf in die Steuerkanzel. Und dann tauchte
sie in seinem Gesichtsfeld auf, und er hob verwundert die
Augenbrauen.
    »Marjon!« rief er aus. »Wo sind die anderen?«
    Er fiel ihr um den Hals, begann sie leidenschaftlich zu küssen,
doch die junge Frau schüttelte ihn energisch ab.
    »Schnell!« stieß sie hervor. »Es geht um
Minuten!«
    Später dachte Benson immer wieder über diese
entscheidenden Minuten in seinem Leben nach, fragte sich, warum er
nicht in der Lage gewesen war, Marjon beim Steuern der Jet zu helfen.
War es die Erleichterung über seine Errettung gewesen, die ihn
einfach zusammenklappen und am Boden sitzen ließ, während
die junge Frau sich mit dem Computer abmühte?
    Er wußte es nicht zu sagen, und als er die rot leuchtenden
Körper der Mucierer sah, die über der Kanzel erschienen und
unter ihr verschwanden, da beobachtete er es teilnahmslos und
fasziniert, merkte nicht, daß die Jet abgehoben hatte und in
den Himmel hinauf raste.
    Schweigen erfüllte die kleine Steuerkanzel, während
Marjon das Schiff hinaus in den Weltraum jagte und noch innerhalb des
Chanquor-Systems in den Linearraum ging, zu einem einzigen Sprung
ansetzte, der es in die unmittelbare Nähe der Erde bringen
sollte. Die Maschinen funktionierten einwandfrei, nichts deutete auf
eine Katastrophe hin.
    In dem Augenblick, als die Space-Jet in den Einsteinraum
zurückkehrte, sprang Heskill auf. Er deutete auf den Bildschirm,
blickte Marjon aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Fehlsprung!« schrie er. »Was ist geschehen?«
    Marjon sank stumm in ihrem Pilotensessel zusammen. Was sie in
diesen Minuten empfand, sie teilte es ihm nie mit, behielt es bis zu
ihrem Tod für sich. Er konnte nur versuchen, es nachzuempfinden.
Sie war aufgebrochen, um ihn abzuholen, hatte bis zuletzt auf seine
Rückkehr gewartet. Sie hatte alles aufs Spiel gesetzt, um ihn zu
retten, und sie hatte verloren.
    Deutlich zeigte die Ortung das schnell schrumpfende Black Hole,
das bis vor ein paar Stunden noch die Sonne Medaillon gewesen war.
    »Wir sind zu spät gekommen!« flüsterte die
junge Frau hohl. »Es ist bereits geschehen!«
    Sie glitt aus dem Sessel, ihm in die Arme. Zu zweit kauerten sie
am Boden und hielten sich zitternd fest.
    Sie waren nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen,
wurden mit dem Unglaublichen nicht fertig. Wäre die Jet in
dieser Zeit in eine Sonne gestürzt und verglüht, sie hätten
es nicht gemerkt. So aber wurde sie zunächst dem Zentrum des
ehemaligen Systems entgegengezogen, kreuzte den Ort, an dem sich das
Black Hole befunden hatte. Nichts war mehr dort, das Schwarze Loch
war verschwunden, hatte seine Energie in dem transmitterähnlichen
Vorgang aufgezehrt, der Terra und Luna an ihren alten Standort
zurückgeschickt hatte. Für die Erde und ihre
Roboterlegionen war eine lange Odyssee zu Ende.
    Für die beiden Menschen in der Space-Jet begann sie erst.
Dreißig Stunden benötigten sie, bis sie sich soweit
beruhigt hatten, daß sie an die Sicherung ihrer Existenz gehen
konnten. Ein bösartiges Schicksal hatte sie ereilt, mit
    dem sie nie gerechnet hatten. Plötzlich bereuten sie es, daß
sie so einsatzfreudig und zuversichtlich gewesen waren. Besonders
Heskill verfiel immer wieder in düsteres Gebrummel, wenn er an
die Mitglieder seiner Gruppe dachte, die sich aufgegeben hatten und
jetzt längst am Ziel angekommen waren.
    »Es ist eine Strafe«, murrte er, aber Marjon
widersprach ihm.
    »Die anderen sind gestraft«, sagte sie. »Deine
Kameraden. Sie sind in

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