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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dachte sie belustigt. Er hat wirklich nicht die geringste
Ahnung, was es heißt, vier Jahre an diesem Ort zu leben - und
zu überleben. Er weiß nichts. Nichts von der Gesetzlosen
Zone, dem Pfandhaus der Leidenschaften oder den entsetzlichen
Geschäften, die in Kuben wie diesem abgewickelt werden. Er hält
YANINSCHA für eine Lasterhöhle, für ein
Verbrechernest, für den Schlupfwinkel aller kriminellen Elemente
dieser Milchstraße. Eine Art Lepso
    mitten im interstellaren Raum, weitab von aller Polizei, allen
Richtern. Aber er irrt sich. Dante. Er hat es gewußt. Visionär
hat er es geahnt, als er die Worte niederschrieb, die über dem
Höllentor stehen: Durch mich geht man hinein zur Stadt der
Trauer, durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze, durch mich
geht man zu dem verlorenen Volke... Und wie recht Dante hatte. Auch
wenn er den Computer nicht kannte, der seit zehntausend Jahren nach
dem richtigen Mund, der vertrauten Nase, den einzigartigen Augen
sucht. Dein Gesicht, Mann von der Erde, ist nicht das richtige, denn
sonst wärst du jetzt nicht hier. Und meins ist es ebenfalls
nicht. Also wird der Computer weitersuchen.
    »Kommen wir zur Sache, Fremder«, sagte Sayla.
    »Nennen Sie mich Tart«, bat der Kontaktmann. »Es
klingt persönlicher.«
    »In Ordnung, Tart. Warum sind Sie gekommen? Ist man sich auf
der Erde nicht darüber im klaren, daß jegliche
Kontaktaufnahme eine Gefahr für mich darstellt?« Die Frau
starrte den Bärtigen herausfordernd an. »Es hat mich viel
Mühe und Zeit gekostet, diese Identität aufzubauen. Ich
möchte sie nicht aufs Spiel setzen. Zumal auch mein Leben davon
abhängt.«
    Tart ließ sich mit einem Ächzen auf dem glitzernden
Boden aus Formenergie nieder. »Sie können sich darauf
verlassen, Sayla«, erwiderte er scharf, »daß die
Solare Abwehr nicht ohne Grund einen Kurier nach YANINSCHA schickt.
Sie brauchen mir nichts zu sagen. Ich bin informiert. Über Sie.
Sayla Heralder, passive Agentin der Solaren Abwehr. Eine Schläferin.
Sie sammeln Informationen und leiten Sie über die geheimen
Kanäle an das Hauptquartier der SolAb in Terrania weiter. Hier
in YANINSCHA sind Sie als vorzüglich unterrichtete
Nachrichtenhändlerin bekannt. Sie kaufen und verkaufen
Informationen; Staatsgeheimnisse, wissenschaftlich-technisches
Know-how und so weiter. Sie dürfen Ihre wahre Identität
nicht preisgeben, auch wenn Sie dadurch ein drohendes Verbrechen
verhindern könnten. Das ist das Prinzip der Schläfer.«
    »Bis zum Erwachen«, erinnerte Sayla. »Ist es
soweit?«
    »Vielleicht«, sagte Tart. »Wir wissen es nicht
genau. Wir überlassen Ihnen diese Entscheidung.« Tart
zupfte gedankenverloren an seinem grauen Bart. »Hören Sie
zu. Dann werden Sie verstehen, warum man mich zu Ihnen geschickt
hat.«
    Ja, es ist etwas passiert, durchfuhr es Sayla Heralder. Ich wußte
es von dem Augenblick an, als mir dieser Springer-Kapitän die
Nachricht vom baldigen Hintreffen eines Kuriers überbracht hat.
Etwas Wichtiges ist geschehen. Etwas so Wichtiges, daß man auf
der Erde sogar bereit ist, einen Mann wie Tart den unkalkulierbaren
Risiken YANINSCHAS auszusetzen.
    Tart sah sie prüfend an. Hier im diskreten Kubus schienen die
Lumineszenzfasern seiner Flimmerjacke wieder an Leuchtkraft zu
gewinnen. »Vor einer Woche«, sagte Tart schließlich,
»kam es im Bungalow Perry Rhodans am Goshun-Salzsee zu einem
unerklärlichen Phänomen. Eine Schrift tauchte auf. Aus dem
Nichts. Von einem Moment zum anderen. Eine Schrift an der Wand im
Hause Perry Rhodans.«
    Oh Gott! dachte Sayla. Eine Schrift an der Wand. Wie beim Mahl der
tausend Mächtigen, bei dem König Belsazer die goldenen und
silbernen Gefäße heranschaffen ließ, die er aus dem
Tempel von Jerusalem geraubt hatte. Und dann die Finger, die
gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des
königlichen Saales schrieben: Mene mene tekel u-parsin.
    »Es war nur ein Wort«, erklärte Tart. »YANINSCHA.
Das war alles. Wir wissen nicht, wer die Schrift angebracht hat. Die
positronischen Sicherungssysteme und Überwachungsanlagen haben
keinen Eindringling registriert. Und die Schrift selbst. Sie ist
weder in das Material der Wand eingebrannt, noch mit Farbe
aufgetragen worden. Die Buchstaben bestehen aus einer hauchdünnen,
blauen Kristallschicht. Und noch etwas. Wenn man diese Kristalle
einem Wechselfeld aussetzt, geraten sie in mechanische Schwingungen.
Sie wissen schon, der piezoelektrische Effekt. Aber diese
Schwingungen sind moduliert. Im alten

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