PR TB 248 Geiseln Der Sterne
Großadministrator
mit ihren Körpern schützten.
Im Geschwindschritt verließen sie durch einen Seitenausgang
das Gebäude und hielten auf einen bereitstehenden
Ambulanzgleiter zu.
Neugierige Passanten und Reporter hatten keine Möglichkeit,
zu Rhodan durchzukommen. Ordnungshüter und Automaten hatten
einen Absperring errichtet, der nicht zu durchbrechen war.
Behutsam bugsierten die Medos die Bahre in den Schweber, Gucky und
zwei Leibwächter folgten ihnen, während die anderen zu
ihren mit laufendem Antrieb wartenden Flugkörpern rannten. Sie
waren kaum an Bord, als sich die Maschinen mit heulender Sirene und
flackernden Warnlichtern in Bewegung setzten. Alles lief so
reibungslos ab, als wurde es sich um eine der zahllosen Übungen
handeln, in denen der Ernstfall wieder und wieder geprobt wurde.
Auch der Ambulanzschweber nahm Fahrt auf. Begleitet von einer
Gleitereskorte, schwirrte er davon in Richtung Raumhafen, auf der die
MARCO POLO stand. Dort war man bereits von dem Attentat unterrichtet
worden. Ein Ärzteteam unter Leitung der Chefärzte Professor
Dr. Heyne Kaspon und Professor Dr. Khomo Serenti stand bereit, dem
Großadministrator sofort zu helfen, doch noch war es nicht
soweit. Einstweilen kümmerten sich die beiden Maschinen und ein
Mediziner terranischer Abstammung um Rhodan. Der Mausbiber und die
Leibwächter wichen nicht von seiner Seite.
Gucky kannte den Arzt nicht, der den Aktivatorträger
behandelte. Der hellhäutige Mann mit dem schwarzen, streng
zurückgekämmten Haar und dem Mittelscheitel wirkte integer.
Der Mutant beachtete ihn nicht weiter, seine ganze Sorge galt dem
Freund. Er atmete nur ganz flach.
Die Medos hatten zahlreiche Instrumente ausgefahren und am Körper
des Aktivatorträgers befestigt, während der Mediziner
vorsichtig das Oberteil von Rhodans Kombination aufschnitt. Auf der
nackten Haut unterhalb der rechten Brustwarze war ein winziger roter
Fleck zu erkennen, kaum stecknadelkopfgroß.
»Habe ich es mir doch fast gedacht«, murmelte der
Arzt.
»Was ist das, Doktor?« erkundigte sich Gucky.
»Ein winziger Bolzen - natürlich vergiftet.«
»Wird er durchkommen?« fragte der Kleine mit banger
Stimme.
»Ich hoffe es.«
Der Mann gab den beiden Medos einen Wink und machte sich an der
Diagnoseeinheit zu schaffen. Die Maschinen fuhren ihre Meßfühler
wieder ein und schwebten zur Seite. Plötzlich spürten die
Leibwächter und der Mausbiber, die ganz auf Rhodan konzentriert
waren, einen kaum merklichen Stich am Hals. Bevor sie eine
Abwehrreaktion zeigen konnten, brachen sie zusammen. Die Automaten
hatten sie mit einer blitzschnellen Injektion außer Gefecht
gesetzt.
Nun wurde auch der - falsche - Arzt aktiv. Was wie eine
Diagnostikeinheit aussah, entpuppte sich nach Entfernung der
Abdeckung als ein kleiner Torbogentransmitter. Er war bereits auf ein
Gegengerät eingestellt, so daß ihn der Terraner nur noch
aktivieren mußte.
»Los, bringt sie her!«
Die Medos schwebten auf Rhodan zu und hoben ihn von der Bahre.
Noel Sikoleinen - so hieß der Mann - half ihnen, den
Großadministrator in das Entmaterialisationsfeld zu schieben,
dann folgten Gucky und die beiden Leibwächter. Bevor er selbst
ging, machte er noch einen Sprengsatz mit
Verzögerungszünder scharf, den Abschluß bildeten
die Robots. Getreu seiner Programmierung steuerte der Autopilot das
nunmehr menschenleere Fahrzeug in Richtung Raumhafen.
Der Transmitter erlosch, und dann wurde die Vernichtungsschaltung
ausgelöst. Aus dem Ambulanzgleiter schoß eine grelle
Stichflamme, dann zerriß eine donnernde Explosion den
Flugkörper. Seine Trümmer wirbelten durch die Luft,
prallten gegen die Begleitfahrzeuge und stürzten zu Boden.
Die Gleitereskorte landete sofort. Mit bleichen Gesichtern
kletterten die Männer und Frauen der Sicherheitsgruppe aus den
Schwebern und starrten hilflos auf die Reste des zerstörten
Ambulanzgleiters. Sie wußten ja nicht, was wirklich geschehen
war; für sie mußte es so aussehen, als wäre ein
neuerlicher Anschlag auf den Großadministrator verübt
worden, bei dem er den Tod gefunden hatte - genauso wie Gucky und die
beiden Leibwächter.
Einige sensationslüsterne Korrespondenten und Reporter, die
der Kolonne gefolgt waren, wurden Augenzeugen des spektakulären
Zwischenfalls. Sie hatten nichts Eiligeres zu tun, als den
nächstgelegenen Hyperfunkanschluß zu erreichen und die
Nachricht von Rhodans und Guckys Tod in alle Welt zu senden.
»Perry Rhodan und Gucky bei einem Attentat
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