Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
antiquierter Handfeuerwaffen! Sie schossen kreuz und quer, und für einen Augenblick sah sie Guckys Körper im Brennpunkt der Flammen. Der SERUN verarbeitete die Energien problemlos. Sie verfingen sich im rasch aufgebauten Schutzschirm; doch würde er auf Dauer halten?
    »Bleibt zurück!«, rief Gucky. »Ich erledige das allein.«
    Sinaid verfolgte die Bewegungen des Ilts trotz der eingeschränkten Ortungsfunktionen ihres Anzugs. Er teleportierte rasch hintereinander, jeweils bloß über einige Dutzend Meter. Immer wieder wurde er aufs Neue ins Visier genommen, immer wieder verpufften die Energien wirkungslos.
    Sie unterdrückte einen Fluch. Gucky jagte und wurde gejagt. Er bezog sie nicht in die Auseinandersetzung mit ein; er missachtete die Direktiven der LFT aufs Gröbste. So, wie es zu befürchten gewesen war.
    Sinaid stieg in die Luft, ging das Risiko bewusst ein. Der SERUN mochte jederzeit ausfallen. Doch sie konnte nicht einfach tatenlos zusehen, wie der Mausbiber sein Leben riskierte ...
    »Hab sie!«, rief Gucky über Funk. Seine Stimme klang vergnügt. »Die Situation ist bereinigt, ihr braucht keine Angst mehr zu haben.«
    Ein erbärmliches Krächzen ertönte im Hintergrund, gefolgt von wütenden Antworten in derselben Tonlage.
    Sinaid folgte dem Lichtkegel des SERUN-Scheinwerfers und landete mithilfe des Antigravs unmittelbar neben dem Ilt, der mit stolzgeschwellter Brust dastand – und eine etwa zehn Zentimeter lange Eidechse mit spitzen Fingern am Schwanz festhielt.
    Das Tier fauchte gut hörbar und schlug mit den breiten Tatzen in Panik um sich. Eine lange Zunge glitt immer wieder aus dem breiten Maul und leckte über Guckys Handschuh. Von Zeit zu Zeit sonderte das Tier einen Schwall reiner Energie ab. Er wurde etwa fünfzig Zentimeter lang und fauchte über den Boden, ohne Schaden anzurichten.
    Vorsichtig setzte der Mausbiber die Echse auf seine Handfläche und wartete auf eine Reaktion. Sie erstarrte, stellte sich tot. Erst als er sie auf den Boden legte, tat sie einen Mucks und drückte sich flach gegen den Fels. Sie wirkte völlig verdutzt über die so plötzlich wiedergewonnene Freiheit. Nach einer Weile wuselte sie mit gehörigem Tempo davon und hielt den Körper dabei stets flach gegen den Untergrund gepresst, um irgendwann in einer schmalen Ritze zu verschwinden.
    »In den hinteren Bereichen der Höhle habe ich ein ganzes Nest dieser Viecher ausfindig gemacht«, erklärte Gucky. »Die Eigelege sind dicht nebeneinander.«
    Rynol kam herangestolpert; das Kitharon schlug immer wieder gegen seinen Rücken. Konsterniert blickte der Báalol um sich und atmete schwer. Er wirkte überfordert.
    Und das bereits bei der ersten winzigen Belastungsprobe ..., dachte Sinaid.
    Gucky schaltete die eben angefertigte Holo-Aufzeichnung seiner Jagd nach der Eidechse ein und projizierte sie vor seinen Körper. Als die Bilder endeten, sagte er, an den Anti gewandt: »Was du gesehen hast, war ein größeres Exemplar der Echsen. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Männchen; um einen Wächter des Nistplatzes. Sie waren allesamt ganz schön aufgebracht, als ich sie mit dem Scheinwerfer anstrahlte. Verständlicherweise. Die Echsen kennen bloß das rötliche Flammenlicht, das sie selbst erzeugen.«
    »Und wie stellen sie das an?«, fragte Rynol kopfschüttelnd. »Feuerspeiende Drachen gehören zwar zum Mythos vieler Kulturen der Milchstraße; doch ein derartiges Abwehrverhalten ist körperphysikalisch nicht möglich; zumal die Atmosphäre in diesem Höhlenraum kaum genügend Sauerstoff zum Verbrennen bietet.«
    »Ich bin mir selbst nicht ganz sicher«, gestand Gucky.
    »Aber du hast einen Verdacht?«, hakte Sinaid nach. Sie sicherte die Dienstwaffe und steckte sie zurück in den Schnellhalfter.
    Der Ilt wirkte nachdenklich. »Mir scheint, als könnten die Gucky-Olme ...«
    »Wie bitte?!«
    »Ich habe sie entdeckt, ihren Habitus in Grundlagen erforscht und das Ganze filmisch dokumentiert. Damit steht mir das Recht zu, ihnen nach Gutdünken einen Namen zu geben. Und ich finde, dass Gucky-Olme passend ist. Das klingt doch großartig, nicht wahr?«
    »Großartig. Ganz richtig.« Sinaid unterdrückte einen Seufzer – und bemühte sich krampfhaft, nur ja nicht länger über die Worte des Mausbibers nachzudenken. »Also weiter.«
    Gucky sah sie giftig an. Spionierte er etwa in ihrem Kopf?
    »Ich vermute, dass sie die Stichflammen kraft ihres Willens erzeugt haben.«
    »Das heißt?«
    »Dass die Olme über Parafähigkeiten

Weitere Kostenlose Bücher