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Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Titel: Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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ergab zunächst keinen Sinn, denn jetzt war sie ja ein Single, aber sie hatte das seltsam warme Gefühl, geliebt zu werden. Sie fühlte sich davon umhüllt und getragen. Es machte sie stark.
    Sie ergriff ihre Tasche und ihr Buch, schlüpfte in die Schuhe und trottete den Gang hinunter zum Ausgang. Als sie die Stufen des Flugzeugs hinunterstieg, atmete sie den milden englischen Tag tief ein, der sich so anders anfühlte als die dicke heiße Luft in Los Angeles. Dann blieb sie für einen Augenblick auf der Rollbahn stehen und blickte hinauf in den weiten Himmel, der sich über ihr wölbte und endlos in alle Richtungen erstreckte, sodass der Flugplatz ganz klein wirkte. Und sie wusste, dass es stimmte – dass irgendwo da draußen ein Mann war, der sie für das lieben würde, was sie war.
    Bevor sie in den Bus stieg, der sie zum Terminal brachte, hielt sie noch einmal inne und ließ den Blick ein letztes Mal über den Himmel schweifen. Ja, kein Zweifel, sie spürte es, tief im Bauch. So sicher wie die Sonne morgen früh aufgeht, ist er irgendwo da draußen. Irgendwo …
     
    Erstmals veröffentlicht in der Zeitschrift That’s Life , Sommer 1999.
     
    Frage: Liebe Mammy Walsh, Sie scheinen eine fromme, respektable Frau mit hohen Maßstäben zu sein, aber Sie fluchen wie ein Stallknecht. Ich habe oft gehört, wie Sie das Wort »fecking« benutzen. Das verstehe ich nicht.
    Byron aus Auckland
     
    Antwort: Lieber Byron, Schätzchen, Sie kommen nicht aus Irland, oder? »Fecking« ist ein wunderschönes irisches Wort, das uns der Herrgott geschenkt hat und auf das wir zurückgreifen können, wenn wir so wütend sind, dass wir richtig schmutzige Wörter gebrauchen wollen, uns aber in feiner Gesellschaft befinden. Denn »fecking« ist eigentlich kein schmutziges Wort, nein, es ist ein schöner, effektiver Allroundausdruck, den man selbst in Anwesenheit eines Bischofs benutzen könnte. Und er hat zur Folge, dass ich kaum jemals unanständig fluchen muss. Jedenfalls nur selten, ganz selten. Wie damals zum Beispiel, als Margaret heimkam und mir erzählte, dass sie ihren Schlappschwanz von Ehemann verlassen hatte, und selbst da habe ich gewartet, bis ich mit Mr Walsh allein im Schlafzimmer war. (Ich glaube, der genaue Wortlaut meiner Schimpftirade lautete: »Verdammte Scheiße, warum kann denn nicht wenigstens eine von meinen verfickten Töchtern verfickte fünf Minuten verheiratet bleiben?« Und Mr Walsh antwortete: »Meinst du vielleicht, ich versteh diese ganze Kacke?« Und ich: »Kein Grund, so versaut daherzureden, verdammt noch mal.«
Dann haben wir ein bisschen gelacht, weil man unter solchen Umständen einfach lachen muss.) Ich hoffe, das müsste die Sache mit dem »fecking« für Sie verständlich machen.
     
    Frage: Liebe Mammy Walsh, mein Problem ist, dass ich schokoladensüchtig bin. Jeden Nachmittag gegen halb vier überkommt mich der Schokoladenheißhunger (für gewöhnlich nehme ich dann ein Hazelnut Caramel oder ein Biscuit Boost zu mir). Ich meine, ich MUSS dann wirklich Schokolade haben, es geht nicht anders. Wenn ich etwas später von der Arbeit heimkomme und Hunger habe, kaufe ich mir manchmal etwas für den Weg von der Bushaltestelle zu meiner Wohnung. (Oft ein Time Out oder ein Twirl). Aber das größte Problem ist das mit den Pralinenschachteln. Wenn ich eine aufgemacht habe, kann ich nicht mehr aufhören. Buchstäblich. Immer wieder sage ich mir, das ist jetzt die Letzte, aber es bleibt nie dabei, und dann ist die Schachtel auf einmal leer, abgesehen von denen mit der Kaffeecreme und den scheußlichen Erdbeerdingern, die – seltsamerweise  – meine Schwester am liebsten isst. Aber ich hasse sie. Manchmal bekommen wir bei der Arbeit eine Schachtel Pralinen, die geht dann rum, und jeder nimmt sich eine und macht sich dann wieder an die Arbeit, aber ich muss dauernd an die offene Schachtel mit den ganzen nicht aufgegessenen Süßigkeiten denken und kann mich auf überhaupt nichts mehr konzentrieren. Letzte Woche gab es wieder so eine Situation, und ich habe die Schachtel in den Schrank mit dem Briefpapier geschmuggelt und elf Pralinen in nicht mal fünf Sekunden verdrückt – ich hab sie gezählt. Das hat mir wirklich Sorgen gemacht. Weil ich tatsächlich ein paar angstbesetzte Themen aus meiner Kindheit mit mir rumschleppe – Verlassenwerden und so –, frage ich mich jetzt, ob ich vielleicht zu einem Suchttherapeuten gehen soll.
    Fran aus Newcastle
     
    Antwort: Ich habe die Nase gestrichen voll

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