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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Rhythmus zu schaukeln, und wenn sie es dann geschafft hatten, rief Ali immer: »Jetzt sind wir verheiratet!« Dann kreischten sie laut und sprangen gleichzeitig ab.
    Aber wenn Maya den Zettel nun gar nicht an ihr Fahrrad gesteckt hatte? Als Emily Aria gefragt hatte, ob Ali über ihr Geheimnis geplaudert hatte, da hatte Aria geantwortet: »Vor Kurzem?« Warum hätte Aria das sagen sollen? Außer … außer sie wusste etwas. Außer Ali war wieder da.
    War das möglich?
    Emily schlitterte über den Kies. Nein. Das war verrückt. Ihre Mutter und Mrs DiLaurentis schrieben sich immer noch Weihnachtskarten. Sie hätte gehört, wenn Ali wieder aufgetaucht wäre. Als sie verschwunden war, hatten Berichte darüber die Nachrichten rund um die Uhr dominiert. Und Emilys Eltern schauten beim Frühstück
immer CNN. Mit Sicherheit wäre das dort als Sensationsmeldung über den Bildschirm geflimmert.
    Trotzdem war die Vorstellung elektrisierend. Das gesamte erste Jahr nach Alis Verschwinden hatte Emily jeden Abend ihre magische Billardkugel gefragt, ob sie zurückkommen würde. Und manchmal zeigte das Orakel zwar Abwarten und Tee trinken an, aber kein einziges Mal die Antwort Nein . Sie schloss auch Wetten mit sich selbst ab: Wenn heute zwei Kids im Schulbus rote T-Shirts tragen, dann geht es Alison gut. Wenn es heute Pizza gibt, dann ist Ali noch am Leben. Wenn die Trainerin uns Starts und Wenden üben lässt, wird Ali zurückkommen. Und zu neunzig Prozent ergaben Emilys abergläubische Rituale, dass Alison sich auf dem Weg zurück zu ihnen befand.
    Vielleicht hatte sie ja wirklich die ganze Zeit recht gehabt.
    Sie strampelte bergauf, bog um eine enge Kurve und rammte beinahe einen Gedenkstein für den Sezessionskrieg. Was würde Alis Rückkehr für ihre neue Freundschaft mit Maya bedeuten? Sie bezweifelte irgendwie, dass sie zwei beste Freundinnen haben konnte … zwei beste Freundinnen, für die sie so intensiv empfand. Sie fragte sich, was Ali wohl von Maya halten würde. Was, wenn sie sich nicht ausstehen könnten?
    Ich fand es wunderbar.
    Lass uns einfach Freunde bleiben.
    Emily fuhr an den schönen alten Farmhäusern, verfallenen Pensionen und den Kleinlastern von Gärtnern vorbei, die am Straßenrand parkten. Früher hatte sie immer
diesen Weg zu Alis Haus genommen. Eines der letzten Male war vor dem Kuss gewesen. Emily hatte nicht vorgehabt, Ali zu küssen. Irgendetwas war in dem Moment einfach in sie gefahren. Sie würde nie vergessen, wie weich Alisons Lippen waren und wie geschockt sie Emily angesehen hatte, als sie ihren Kopf wegzog. »Warum hast du das gemacht?«, hatte sie gefragt.
    Plötzlich heulte hinter ihr eine Sirene auf. Emily hatte gerade noch Zeit, an den Straßenrand auszuweichen, bevor ein Krankenwagen an ihr vorbeiraste und ihr ein Schwall staubige Luft ins Gesicht wehte. Sie wischte sich die Augen und starrte dem Krankenwagen nach, der zur Kuppe des Hügels hochfuhr und vor Alisons Straße bremste.
    Dann bog er in Alisons Straße ein. In Emily stieg Angst auf. Alis Straße war … Mayas Straße. Sie umklammerte die Griffe ihres Lenkers.
    Bei all dem Durcheinander hatte sie das Geheimnis vergessen, das Maya ihr gestern anvertraut hatte. Das Ritzen. Das Krankenhaus. Die riesige, gezackte Narbe. Manchmal muss ich das einfach tun , hatte Maya gesagt.
    »Oh lieber Gott«, flüsterte Emily.
    Sie strampelte wie besessen los und bog um die Kurve.
    Wenn die Sirene nicht mehr heult, wenn ich oben bin, ist Maya okay , dachte sie verzweifelt.
    Aber dann sah sie, dass der Krankenwagen vor Mayas Haus angehalten hatte. Die Sirene heulte immer noch. Überall standen Streifenwagen.
    »Nein«, flüsterte Emily. Ärzte in weißen Kitteln stiegen
aus dem Wagen und rannten zum Haus. In Mayas Vorgarten waren unzählige Menschen, einige trugen Kameras. Emily warf ihr Fahrrad an den Straßenrand und rannte taumelnd zum Haus.
    »Emily!«
    Maya brach durch die Menge. Emily schnappte nach Luft, rannte dann in Mayas Arme und schluchzte hemmungslos.
    »Es geht dir gut«, heulte Emily. »Ich hatte solche Angst …«
    »Ich bin okay«, sagte Maya.
    Aber in ihrer Stimme lag etwas, das genau das Gegenteil besagte. Emily richtete sich auf. Mayas Augen waren gerötet. Ihr Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst.
    »Was ist los?«, fragte Emily. »Was ist passiert?«
    Maya schluckte. »Man hat deine Freundin gefunden.«
    »Was?« Emily starrte zuerst sie, dann die Szenerie in Mayas Vorgarten an. Alles wirkte auf unheimliche Weise

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