Pretty Little Liars- Unschuldig
sich. Nach der SMS hatte sie ihr Telefon fallen lassen, als sei es glühend heiß. Sie musste es bei Ezra gelassen haben.
Sie stürmte die Stufen hinunter. Ihre Eltern standen noch auf dem Treppenabsatz.
»Ich nehme das Auto«, murmelte sie und schnappte sich die Schlüssel vom Tisch im Eingang.
»Okay«, sagte ihr Vater.
»Lass dir Zeit«, fügte ihre Mutter hinzu.
Eine lange metallene Skulptur, die einen Terrier darstellte, hielt die Tür zu Ezras Haus offen. Aria ging um sie he rum und in den Flur. Sie klopfte an Ezras Tür. Sie fühlte sich, als müsse sie dringend aufs Klo - es war die reine Folter, aber gleich würde sie sich sehr viel besser fühlen.
Ezra riss die Tür auf. Als er Aria sah, wollte er sie sofort wieder schließen.
»Warte«, quietschte Aria mit tränenerstickter Stimme.
Ezra wich in seine Küche zurück und drehte ihr den Rücken zu. Sie folgte ihm.
Dann wirbelte er herum und sah sie an. Er war un rasiert und sah erschöpft aus. »Was willst du hier?«
Aria kaute auf ihrer Lippe. »Ich wollte dich sehen, ich hab schlechte Neuigkeiten bekommen …« Ihr Treo lag auf seiner Anrichte. Sie griff nach ihm. »Oh, du hast es gefunden. Danke.«
Ezra starrte das Handy an. »Okay, nun hast du es ja. Würdest du jetzt bitte gehen?«
»Was ist denn los?« Sie ging auf ihn zu. »Ich habe schlimme Nachrichten bekommen und musste dich …«
»Ja, ich hab auch ein paar Nachrichten bekommen«, unterbrach er sie und wich vor ihr zurück. »Wirklich, Aria. Ich kann dich nicht mal anschauen.«
Tränen traten ihr in die Augen. »Was?« Sie starrte ihn verwirrt an.
Ezra senkte den Blick. »Ich habe entdeckt, was da über mich in deinem Handy steht.«
Aria runzelte die Stirn. »In meinem Handy?«
Ezra hob den Kopf und in seinen Augen blitzte Wut. »Hältst du mich für bescheuert? War das alles nur ein Spiel? Eine Wette?«
»Wovon redest du?«
Ezra seufzte ärgerlich. »Gut, von mir aus. Ich bin darauf reingefallen, ihr habt mich erwischt. Bist du zufrieden? Und jetzt hau ab.«
»Ich verstehe überhaupt nichts«, sagte Aria laut.
Ezra schlug mit der Hand gegen die Wand. Die Wucht
des Schlages ließ Aria zusammenzucken. »Spiel nicht die Ahnungslose! Ich bin kein kleiner Junge, Aria!«
Aria begann, wie Espenlaub zu zittern. »Ich schwöre bei Gott, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Könntest du es mir bitte erklären? Ich breche gleich auseinander!«
Ezra ließ von der Wand ab und begann, durch den Raum zu tigern. »Na gut. Nachdem du gegangen bist, habe ich versucht zu schlafen. Aber da war ständig dieses Piepen. Weißt du, woher es kam?« Er deutete auf das Treo. »Von deinem Handy. Und es ließ sich nur abstellen, wenn man deine SMS öffnete.«
Aria rieb sich die Augen.
Ezra verschränkte die Arme vor der Brust. »Soll ich sie dir noch zitieren ?«
Aria begriff endlich. Die SMS! »Warte! Nein! Das ist ein Missverständnis!«
Ezra zitterte. » Private Sprechstunde? Super Noten? Kommt dir das bekannt vor?«
»Nein, Ezra«, stammelte Aria. »Du verstehst das völlig falsch.« Die ganze Welt drehte sich. Aria hielt sich an Ezras Küchentisch fest.
»Ich warte«, sagte Ezra.
»Meine Freundin wurde ermordet«, begann sie. »Gerade hat man ihre Leiche gefunden.« Aria wollte noch mehr sagen, aber ihr fehlten die Worte. Ezra stand am anderen Ende des Raumes, so weit als möglich von ihr entfernt.
»Das ist doch alles Unsinn«, sagte Aria. »Komm einfach her, drücke mich wenigstens. Bitte?«
Ezra verschränkte wieder die Arme und stand eine gefühlte Ewigkeit lang reglos da. »Ich habe dich wirklich gemocht«, sagte er endlich mit belegter Stimme.
Aria würgte einen Schluchzer hinunter. »Ich mag dich auch wirklich gern.«
Sie ging zu ihm, aber Ezra wich vor ihr zurück. »Nein. Du musst jetzt gehen.«
»Aber …«
Ezra legte ihr die Hand auf den Mund. »Bitte«, sagte er beinahe verzweifelt. » Bitte geh jetzt.«
Aria riss die Augen auf, und ihr Herz begann, wie wild zu schlagen. In ihrem Kopf gingen alle Alarmglocken los. Dies fühlte sich … falsch an. Impulsiv biss sie Ezra in die Hand.
»Was zum Teufel soll das?«, kreischte er und zog seine Hand weg.
Aria stand wie betäubt da. Blut tropfte von Ezras Hand auf den Boden.
»Du bist ja irre!«, schrie Ezra.
Aria atmete keuchend. Sie hätte kein Wort heraus gebracht, selbst wenn sie es gewollt hätte. Also drehte sie sich um und rannte zur Tür. Als sie den Türgriff packte, sauste etwas an ihrem Kopf vorbei, prallte
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