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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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und drehte sich um. Zu ihrer Überraschung saß ihre Mutter in dem lindgrünen Ohrensessel neben Melissa und las eine Zeitschrift.
    »Mom?«, fragte Spencer stirnrunzelnd. »Was machst du denn hier?«
    Veronica Hastings sah aus, als sei sie direkt aus den Stallungen der Familie hergefahren. Sie trug ein weißes T-Shirt, Röhrenjeans und abgewetzte Reitstiefel. In ihren Haaren hing sogar ein bisschen Heu.
    Sowohl Mrs Hastings als auch Melissa machten ernste Gesichter. Spencers Magen hob sich. Oh Gott, jemand war gestorben. Jemand – Alis Mörder – hatte wieder getötet. A. war zurück! Oh nein , bitte nicht , dachte sie.
    »Ich habe einen Anruf von Mr McAdam erhalten«, sagte Mrs Hastings und stand auf. Mr McAdam war Spencers Wirtschaftskundelehrer. »Er wollte über einige Aufsätze reden, die du vor ein paar Wochen abgegeben hast.« Sie machte einen Schritt auf Spencer zu und ihr Chanel No. 5 kitzelte sie in der Nase. »Spencer, er will einen Aufsatz für die Goldene Orchidee nominieren!«
    Spencer wich zurück. »Die Goldene Orchidee ?«
    Die Goldene Orchidee war der renommierteste Aufsatzwettbewerb des ganzen Landes, das Highschool-Aufsatz-Gegenstück zu den Oscars. Wenn sie gewann, würden
Time und People einen Artikel über sie schreiben. Yale, Stanford und Harvard würden darum betteln, dass sie sich bei ihnen einschrieb. Spencer verfolgte seit Jahren die Karrieren der Orchidee-Gewinner so eifrig wie andere Menschen die Dummheiten von Promis. Die Gewinnerin von 1998 war inzwischen Herausgeberin eines sehr bekannten Modemagazins. Der Gewinner von 1994 war mit acht undzwanzig Kongressabgeordneter geworden.
    »Genau.« Ihre Mutter lächelte sie strahlend an.
    »Oh mein Gott.« Spencer war schwindelig. Aber nicht vor Aufregung, sondern vor Entsetzen. Die Aufsätze, die sie abgegeben hatte, stammten nicht von ihr – sie waren von Melissa! Spencer war mit ihren Hausaufgaben spät dran gewesen, und A. hatte vorgeschlagen, sie solle sich Melissas alte Arbeiten »ausborgen«. In den vergangenen Wochen war so viel passiert, dass Spencer das völlig vergessen hatte.
    Sie stöhnte innerlich. Melissa war Mr McAdams Lieblingsschülerin gewesen. Wie war es möglich, dass er sich nicht an ihre Aufsätze erinnerte? Vor allem wenn sie so gut waren?
    Ihre Mutter packte ihren Arm, und Spencer zuckte zusammen, denn Veronicas Hände waren immer eiskalt. »Wir sind so stolz auf dich, Spence!«
    Spencer hatte die Kontrolle über ihre Gesichtsmuskeln verloren. Sie musste die Wahrheit sagen, bevor sich die Sache verselbstständigte. »Mom, ich kann nicht …«
    Aber Mrs Hastings hörte gar nicht zu. »Ich habe schon mit Jordana vom Philadelphia Sentinel telefoniert. Du erinnerst
dich doch noch an sie? Sie hatte früher bei uns Reitunterricht. Egal. Auf jeden Fall ist sie ganz aus dem Häuschen, weil aus unserer Gegend noch nie jemand nominiert wurde. Sie will einen Artikel über dich schreiben!«
    Spencer blinzelte. Oh verdammt, alle lasen den Philadelphia Sentinel .
    »Ich habe bereits einen Termin für das Interview und das Fotoshooting vereinbart«, plapperte Mrs Hastings weiter, schnappte ihre riesige safranfarbene Tod’s-Tasche und klimperte mit den Autoschlüsseln. »Am Mittwoch vor der Schule. Sie bringen einen Stylisten mit und Uri wird dich bestimmt gerne frisieren.«
    Spencer wagte nicht, ihrer Mutter in die Augen zu sehen, also starrte sie auf die Zeitschriften, die im Wartezimmer auslagen. New Yorkers , Economist und ein riesiges Märchenbuch, das auf einer Schachtel mit Legosteinen thronte. Nein, sie konnte ihrer Mom nicht erzählen, dass sie den Aufsatz geklaut hatte. Jetzt nicht. Außerdem würde sie den Wettbewerb sowieso nicht gewinnen. Mehrere Hundert Schüler von den besten Highschools des Landes wurden nominiert. Sie würde wahrscheinlich nicht einmal die erste Auswahlrunde überstehen.
    »D-das klingt super«, stotterte sie schließlich.
    Ihre Mom tänzelte zur Tür. Spencer blieb noch einen Moment stehen und starrte auf den Wolf, der den Umschlag des Märchenbuches zierte. Als kleines Mädchen hatte sie das gleiche Buch besessen. Der Wolf trug ein Nachthemd und eine Haube und linste lüstern auf ein
blondes naives Rotkäppchen. Früher hatte Spencer davon Albträume bekommen.
    Melissa räusperte sich. Als Spencer aufsah, blickte sie direkt in die Augen ihrer Schwester.
    »Gratuliere, Spence«, sagte Melissa ausdruckslos. »Die Goldene Orchidee. Das ist Wahnsinn.«
    »Danke«, brach es aus Spencer heraus. Der

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