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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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einmal abgesehen – und davon, dass Jenna Cavanaugh durch ihre Schuld erblindet war, was sie so gut es ging verdrängten -, hatte ihr Leben einen Salto von mittelmäßig passabel zu perfekt hingelegt.
    »Sollen wir eine Talkshow-Szene filmen?«, schlug Aria vor. Sie betrachtete sich als die offizielle Filmemacherin der Clique, und einer ihrer vielen Lebensträume war es, der nächste (und weibliche) Jean-Luc Godard zu werden, ein experimenteller französischer Regisseur.
    »Ali, du spielst die Berühmtheit. Und du, Spencer, interviewst sie.«
    »Ich übernehme die Maske«, bot Hanna an, wühlte in ihrem Rucksack und zog ihre gepunktete Make-up-Nylontasche heraus.
    »Ich kümmere mich um die Frisuren.« Emily schob sich ihre kurzen rotblonden Haare hinter die Ohren und eilte an Alis Seite. »Du’ast wunderschönes’Aaar, chérie«, flötete sie mit falschem französischem Akzent.
    Ali nahm das Eis aus dem Mund. »Heißt chérie nicht Freundin?«
    Die anderen lachten, aber Emily wurde blass. »Nein, das wäre petite amie .« Seit einiger Zeit reagierte Emily empfindlich, wenn Ali Witze auf ihre Kosten machte. Früher war das nicht so gewesen.

    »Okay«, sagte Aria schließlich und hielt sich die Kamera vor das Gesicht. »Seid ihr bereit?«
    Spencer warf sich auf die Couch und setzte sich ein mit Strasssteinen besetztes Diadem auf, das von einer Silves terparty übrig geblieben war. Sie schleppte das Ding schon den ganzen Abend mit sich herum.
    »Das kannst du nicht tragen«, blaffte Ali.
    »Wieso nicht?« Spencer rückte das Diadem vorsichtig gerade.
    »Wenn jemand die Prinzessin ist, dann ja wohl ich .«
    »Wer hat eigentlich bestimmt, dass du immer die Prinzessin sein musst?«, murmelte Spencer halblaut. Die anderen spürten einen Anflug von Nervosität. Spencer und Ali gerieten in letzter Zeit häufig aneinander, aber niemand wusste, warum.
    Alis Handy piepte laut. Sie griff danach, klappte es auf und hielt es so, dass die anderen das Display nicht sehen konnten. »Wow.« Mit fliegenden Fingern tippte sie eine SMS.
    »Wem schreibst du?« Emilys Stimme war dünn und zerbrechlich wie eine Eierschale.
    »Ist geheim. Sorry.« Ali sah nicht von der Tastatur auf.
    »Es ist geheim?« Spencer war wütend. »Was soll das denn heißen?«
    Ali sah auf. »Sorry, Prinzessin . Alles musst du auch nicht wissen.« Sie klappte das Handy zu und legte es auf das Ledersofa. »Warte noch mit dem Filmen, Aria, ich muss kurz aufs Klo.« Sie rannte zu der Toilette im Flur und warf auf dem Weg ihren Eisstiel in den Müll.

    Als die Toilettentür ins Schloss flog, sagte Spencer schnell: »Würdet ihr sie manchmal auch am liebsten ermorden?«
    Die anderen wanden sich unbehaglich. Sie lästerten nie über Ali. Dies wäre Blasphemie und ebenso verwerflich, wie im Schulhof die Flagge der Rosewood Day ab zufackeln oder zuzugeben, dass Johnny Depp inzwischen nicht mehr niedlich war, sondern alt und ziemlich schrullig.
    Natürlich empfanden sie das klammheimlich nicht immer so. Im vergangenen Frühjahr hatten sie Ali seltener gesehen als sonst, denn sie hatte sich mit den Mädchen aus der Hockey-Auswahlmannschaft angefreundet. Wenn sie sich mit ihnen zum Mittagessen traf oder mit ihnen in die King James Mall ging, waren Aria, Emily, Spencer und Hanna nie eingeladen.
    Außerdem hatte Ali seit einiger Zeit Geheimnisse vor ihnen. Da gab es geheime SMS, geheime Anrufe und geheimnisvolles Kichern, für das Ali nie den Grund verriet. Manchmal sahen sie, dass Ali online war, aber wenn sie ihr eine Sofortnachricht schickten, reagierte sie nicht. Jede von ihnen hatte Ali ihre Seele offenbart und ihr Dinge erzählt, die sie den anderen drei Freundinnen nicht erzählt hatte, Dinge, die eigentlich niemand wissen sollte. Und jede von ihnen erwartete, dass Ali sie ebenfalls ins Vertrauen zog. Schließlich hatte Ali sie im letzten Jahr, nach der schrecklichen Sache mit Jenna, einen Eid schwören lassen, der sie bis ans Ende aller Tage miteinander verband.
    Die Mädchen wollten sich gar nicht vorstellen, wie die
achte Klasse werden würde, wenn es so weiterlief wie in letzter Zeit. Aber das bedeutete doch nicht, dass sie Ali hassten .
    Aria wickelte sich eine lange dunkle Haarsträhne um den Finger und lachte nervös. »Na ja, vielleicht möchte man sie manchmal abmurksen, weil sie so unverschämt hübsch ist.« Sie drückte auf den Anschaltknopf der Kamera.
    »Und weil sie Größe 32 trägt«, fügte Hanna hinzu.
    »So habe ich es auch gemeint.« Spencer

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