Pretty Little Liars - Vollkommen
befahl sie ihren Gliedern, aber die waren so steif und starr wir Kakteen.
»Hanna!«, schrie Emily. »Um Gottes willen!«
Es dauerte nur eine Sekunde. Hanna merkte erst in der Luft, dass sie getroffen worden war, und sie merkte erst auf dem Asphalt, dass sie durch die Luft geschleudert worden war. Etwas in ihr brach. Und dann kamen die Schmerzen. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht. Alle Geräusche waren verstärkt. Der Motor brüllte heulend, die Schreie ihrer Freundinnen waren Sirenen, sogar ihr pochendes Herz klang ohrenbetäubend laut.
Hanna drehte den Kopf zur Seite. Ihre winzige Tasche war ein paar Meter neben ihr gelandet. Ihr Inhalt hatte sich wie Süßigkeiten aus einer Pinata auf dem Boden verteilt. Das Auto war auch über ihre Sachen gefahren: ihr Mascara, ihre Autoschlüssel, ihre Miniflasche Chloé-Parfum. Ihr neuer BlackBerry war vollkommen zerstört.
»Hanna!«, schrie Aria. Es klang, als käme sie näher. Aber Hanna konnte den Kopf nicht mehr drehen. Und dann versank die Welt in dichtem, trübem Nebel.
ES WAR NÖTIG
»Oh Gott, nein«, kreischte Aria. Sie und Emily knieten neben Hannas merkwürdig verdrehtem Körper und begannen zu schreien. »Hanna! Oh Gott! Hanna!«
»Sie atmet nicht«, schrie Emily. »Aria, sie atmet nicht!«
»Hast du dein Telefon?«, fragte Aria. »Ruf den Notarzt!«
Emily griff zitternd nach ihrem Telefon, aber es rutschte ihr aus der Hand und schlitterte über den Parkplatz. Erst bei Hannas zermatschter Handtasche kam es zum Stehen. Emily war in Panik geraten, als sie Aria abgeholt und die ihr alles erzählt hatte – über die kryptischen Nachrichten von A., über ihren Traum, über Ali und Ian und darüber, dass Spencer Ali getötet haben musste.
Zuerst hatte sich Emily geweigert, das zu glauben, aber dann mischten sich in ihr Entsetzen und Begreifen zu gleichen Teilen. Sie erzählte Aria, dass Ali ihr nicht lange vor ihrem Verschwinden gestanden hatte, sie sei mit einem Jungen zusammen.
»Sie muss es Spencer gesagt haben«, hatte Aria geantwortet. »Vielleicht haben sie sich deshalb in den Wochen vor Schuljahresende so viel gestritten.«
»Notfallzentrale, was ist ihr Anliegen?«, hörte Aria eine Stimme aus Emilys Lautsprecher sagen.
»Meine Freundin wurde von einem Auto angefahren!«, kreischte Emily. »Ich bin auf dem Parkplatz der Rosewood-Day-Grundschule. Wir wissen nicht, was wir tun sollen!«
Während Emily weinend die Details erzählte, legte Aria den Mund auf Hannas Lippen und versuchte, sie zu beatmen, wie sie es in einem Erste-Hilfe-Kurs in Island gelernt hatte. Aber sie wusste nicht, ob sie es richtig machte. »Los, Hanna! Atme!«, wimmerte sie schluchzend und zwickte Hanna in die Nase.
»Bleiben Sie dran, bis der Krankenwagen da ist«, hörte Aria den Mann in der Leitstelle sagen. Emily beugte sich vor und berührte Hannas verblichenes Rosewood-Day-Sweatshirt. Dann zog sie sich zurück, als habe sie Angst. »Oh Gott, bitte stirb nicht …« Sie schaute zu Aria. »Wer hat das getan?«
Aria sah sich um. Die Schaukeln bewegten sich in der Brise. Die Flagge am Fahnenmast flatterte. Der Wald, der an den Spielplatz angrenzte, war schwarz und dunkel. Plötzlich sah Aria eine Gestalt neben einem Baum stehen. Sie hatte aschblondes Haar und trug ein kurzes schwarzes Kleid. Ihr Gesichtsausdruck war wild und verzweifelt. Sie starrte Aria an und die zuckte zurück. Spencer .
»Schau!«, zischte Aria und deutete auf die Bäume. Aber als Emily den Kopf hob, verschwand Spencer in den Schatten.
Das Vibrieren schreckte Aria auf, und sie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass es ihr Handy war. Dann blinkte Emilys Handy auf. NEUE SMS EMPFANGEN,
stand da. Aria und Emily wechselten einen unsicheren Blick. Langsam holte Aria ihren Treo aus der Tasche und schaute auf das Display. Emily beugte sich zu ihr und las mit.
»Oh nein«, flüsterte Emily.
Der Wind legte sich ganz plötzlich. Die Bäume standen so still wie Statuen. Sirenen heulten in der Ferne.
»Bitte nicht«, schluchzte Emily. Die SMS bestand nur aus vier grausamen Worten.
Sie wusste zu viel. – A.
WAS ALS NÄCHSTES PASSIERT
Ups. Da ist mir doch tatsächlich ein winzig kleiner Fehler unterlaufen. Na ja, das passiert. Ich bin ziemlich beschäftigt, habe irre viele Dinge zu erledigen und eine Menge Leute zu quälen. Wie unsere hübschen , kleinen , ehemals besten Freundinnen.
Ja, ja, ich weiß, dass ihr wegen Hanna traurig seid. Buäääh. Stellt euch nicht so an. Ich habe schon das
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