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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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davon.«
    Ungläubig schnaufte er. »Ohne die Zwillinge werde ich Redemption nicht verlassen. Diese ganze Mühe könnte ich mir ersparen, hättest du das alte Biest nicht veranlaßt, Marians Bälgern ein Riesenvermögen zu vererben. Dank deiner Einmischung klopfen alle Gläubiger von London an meine Tür.«
    »Meine Großmutter hat alle deine Kredite zurückgezahlt. Warst du leichtsinnig genug, dich in neue Schulden zu stürzen?«
    Diese Frage mißfiel ihm. Drohend kam er auf Taylor zu, und sie griff in die Schürzentasche, in der ihr Colt steckte. »Wenn es sein muß, töte ich dich!« warnte er.
    »Dann wird mein Mann das Geld erben.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem boshaften Grinsen. »In diesem Augenblick stirbt er wahrscheinlich. Diesmal habe ich keine Feiglinge engagiert, sondern vier tüchtige Revolverschwinger.«
    Nur mühsam konnte sie ihre Angst verbergen. »Nur vier?« spottete sie.
    Er hob eine Hand, um sie wieder zu schlagen, doch dann wurde er von einem Geräusch auf der Straße abgelenkt und eilte zum Fenster. Offensichtlich sah er nichts, denn er zuckte die Schultern und wandte sich wieder zu Taylor. Wie ein Pfau begann er, wieder im Mittelgang umherzustolzieren. »Alles ist deine Schuld. Wenn jemand stirbt, bist du dafür verantwortlich. Ich will jeden Penny haben, der mir zusteht. Was die alte Närrin der Wohlfahrt vermacht hat, kann ich mir nicht zurückholen, aber das gesamte Vermögen, das jetzt dir und den Zwillingen gehört.«
    »Und wie willst du das anfangen?« Sie wartete seine Antwort nicht ab. »Laß mich raten! Vermutlich muß ich sterben.«
    »Ich tue nur, wozu du mich zwingst.« »Wieso hast du genug Geld, um deine Revolverschwinger zu bezahlen?«
    »Meine Töchter hat ihre Juwelen verkauft. Dafür bekommt sie ihr Erbteil.« Höhnisch kicherte er. »Übrigens schickt sie dir herzliche Grüße.«
    »In diesem Land enden Mörder am Galgen.«
    Lässig knöpfte Malcolm sein Jackett auf. Taylors Finger umschlossen den Coltgriff, doch sie zog die Waffe nicht hervor, denn sie wollte ihren Onkel nur erschießen, wenn sie keinen anderen Ausweg sah. In seinem Hosenbund steckte eine Pistole, die er ebenfalls nicht zückte. Statt dessen zog er ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Hier drin ist es verdammt heiß.«
    »Taylor!« schrie Lucas so laut, daß die Schaufensterscheibe klirrte.
    Malcolm preßte sich an die Wand neben dem Fenster und spähte vorsichtig hinaus. »Wer ruft da?«
    Erleichtert lächelte sie. »Lucas. Soll ich antworten?«
    »Halt den Mund, und laß mich nachdenken! Offenbar haben meine Leute ihn noch nicht erwischt, also muß ich ihn beschäftigen, bis sie ankommen. Red mit ihm, damit er merkt, daß du am Leben bist.«
    »Ich soll dir helfen?« erwiderte sie ungläubig. »Erwartest du das allen Ernstes? Du hast verloren, Malcolm. Gib’s auf und geh hinaus, solange du’s noch kannst!«
    »Antworte ihm!« befahl er.
    Sie wollte sich weigern. Doch da rief Lucas wieder nach ihr, und als sie die Angst aus seiner Stimme heraushörte, besann sie sich anders.
    »Ja, Lucas?«
    »Ich komme hinein!«
    Hastig riß Malcolm seinen Revolver aus dem Hosenbund. »Sag ihm, er soll draußen bleiben!«
    »Du mußt nicht reinkommen!« rief Taylor und richtete ihren Colt auf Malcolm.
    Lucas wußte nicht, was er tun sollte. Vor lauter Wut wäre er am liebsten in den Laden gestürmt, um den Bastard zu erwürgen. Unterwegs hatte er entschlossen den Gedanken verdrängt, Taylor könnte bereits tot sein. Und als er ihre Stimme gehört hatte, waren seine Knie vor Erleichterung ganz weich geworden.
    »Wenn du mitten auf der Straße stehst, gibst du eine großartige Zielscheibe ab, Lucas!« schrie sie.
    Malcolm schaute wieder aus dem Fenster. Er ließ den Revolver nach unten hängen, und das war der einzige Grund, weshalb er noch lebte.
    »Jetzt komme ich hinein!« kündigte Lucas an.
    »Nicht nötig!« versicherte Taylor.
    »Warum nicht, zum Teufel?«
    »Ich trage meine Schürze!«
    Ihr Onkel verstand die Situation erst, als er hörte, wie sie den Colt entsicherte. Langsam drehte er sich zu ihr um und hob seine eigene Waffe. Taylor schoß ihm den Revolver aus der Hand, und er taumelte mit einem Schmerzensschrei gegen die Wand. Die Vordertür zerbarst in winzige Splitter. Lucas hatte sie mit seiner Schulter aufgebrochen. Gleichzeitig fiel die Hintertür krachend zu Boden, und Rolly stürmte herein.
    Mit einem kurzen Blick vergewisserte sich Lucas, daß seine Frau

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