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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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auseinander, jede hastig nach einer Waffe greifend, auf die nächste She zielend.
    Schüsse knallten, Pfeile flogen, Schreie erklangen, Blut sprühte; schließlich lagen vier der fünf Shes auf der Erde, und die fünfte She steckte zufrieden ihre Pistole weg.
    »Das ging ja relativ einfach. Es geht eben nichts über ein handfestes Killerargument.«
    »Das sagst du.«
    Eine sechste She war aufgetaucht. Rasend vor Zorn packte sie Nummer fünf und zog ihr das Messer über die Kehle. »Du bist dumm, und darum bin ich dir überlegen. Seit wann bevorzuge ich die Pistole als Waffe, du saublöde Schlampe?«
    Noch während der Lebenssaft warm aus der weit klaffenden Wunde spritzte und sie benetzte, bekam sie einen heftigen Schlag von hinten verpasst, stolperte nach vorn und blickte bestürzt auf die Pfeilspitze, die zwischen ihren Brüsten hervorragte.
    »Was?«, stieß sie hervor, und Blut quoll aus ihrem Mund.
    Die siebente She kam aus ihrem Versteck, legte einen Pfeil an und nickte ihr zu.
    »Dumm gelaufen, was? Du bist doch nicht du. Oder ich«, sagte sie und wurde sogleich von She Nummer acht mit dem Beil niedergehackt, dass ihr die Wirbelsäule zerschmetterte. Sie ging zu Boden, bewegungslos, erstickend, erblindend, sich anscheißend und pissend, nachdem sämtliche Nervenstränge im Rückenmark durchtrennt waren.
    Die Achte sah ihr beim Sterben zu und fiel sich zum Opfer, weil sie nicht auf ihre Umgebung achtete – Nummer neun hatte leichtes Spiel mit ihr und erledigte sie auf einen Streich.
    »Ich hoffe, das war es jetzt«, brummte She. Der Irrsinn, sich selbst dabei zu beobachten, wie sie sich beseitigte, war nicht leicht auszuhalten.
    Vor allem, weil es unmöglich zu sein schien, nicht doch verunsichert zu werden, ob man das Original verkörperte oder nur eine der ... Variationen, die da aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Sie ging zwischen den Leichen umher, hockte sich neben jeder nieder und schloss ihnen die Augen. Sie fand es unerträglich, überall ihre eigenen, toten Augen zu sehen.
    Als sie fertig war, sich aufrichtete und umdrehte, stand sie She gegenüber.
    »Nicht ganz«, sagte diese She und stieß ihr das Messer in den Unterleib. »Wie ich schon sagte: Es kann nur eine von uns geben. Jetzt ist es erledigt. Die Zahl ist perfekt.«
    Die andere She öffnete den Mund, um noch was zu sagen, aber es kam nur Blut hervor. She streckte die Zungenspitze vor und kostete. Der Geschmack machte sie geil.
    »Sei still, Süße. Gleich hast du es überstanden. Weißt du, was ihr alle übersehen habt?«
    Sie legte einen Finger auf den Mund, aus dem ein neuerlicher Schwall Blut hervorkam, als ihr Nummer Neun antworten wollte. She malte ihr ein Muster ins Gesicht.
    »Die Farbe der Augen. Jede von euch hatte eine andere Augenfarbe. Eine Nuance hier, eine Tönung da. Alles sehr schön, aber nicht so wie meine. Keine von euch hatte die richtigen Kolorierungen. Sieh mir in die Augen, Kleine, und du weißt, was ich meine.«
    She lächelte die Sterbende an, die zusammensackte, die mit auf den Bauch gepressten Händen in die Knie ging, zur Seite kippte und starb.
    Drei Mal drei Frauen. Sie musterte die Leichen, blinzelte die Toten aus einem grünen und einem blauen Auge an und schüttelte den Kopf.
    Etwas derart Irres wie das war nicht unbedingt dazu angetan, das Vertrauen in ihre geistige Gesundheit zu stärken. Ganz im Gegenteil.
    Aber damit konnte sie leben. Ebenso mit dem Wissen, was sie jetzt zu tun hatte, so erschütternd sie auch fand, dass sie wusste, was zu tun war.
    Sie muss wieder eins mit sich werden.
    Bedächtig zog sie sich aus, legte sich nackt auf den Boden, spreizte die Arme und Beine. Genoss das erregende Kitzeln von Gras auf nackter Haut. Wartete.
    Es dauerte nicht lange, bis die Leiber ihrer anderen Ichs zu kleinen Kopien ihrer Selbst zerfielen, die sich alle auf den Weg zu ihr machten, um in sie einzudringen.
    81 Shes stiegen durch Mund, Möse und After in ihren Körper ein. Sie zwängten, drängten, schoben, stießen, robbten in sie.
    Der Vorgang erwies sich weniger als schmerzhaft denn als irritierend und kitzelnd. Schon unangenehm, doch ebenso erregend. Diese wuselnden Bewegungen hatten etwas. Sie wurde feucht. Leider wurde ihr auch kalt.
    Wie lange es tatsächlich dauerte, bis She die Mini-Ichs in sich aufgenommen hatte, wusste sie nicht. Am Ende fühlte sie sich komplett durchfroren, und beim Anziehen beschloss sie, ihr Lager für die Nacht gleich hier aufzuschlagen. Spuren des Kampfes ließen sich keine

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