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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Nun, ein Lob und eine Beförderung ganz sicher. Die Firma hatte keinen Sinn für irgendwelche übertriebenen Gesten.
    »Dann kann ich mich ja ins Vergnügen stürzen.«
    Garrett nickte und redete kurz mit den beiden Technikerinnen. Sie nahmen gerade eine letzte Überprüfung vor und machten nur widerwillig Platz. Evan stieg die Leiter hinauf, die aus dem Bauch des Anzugs herausragte.
    »Code-Aktivierung MFW acht null sechs.«
    »Aktiviert«, erwiderte der Anzug mit einer angenehm modulierten Stimme. »Willkommen, Träger!«
    Garrett knuffte Evan in die Seite und grinste stolz.
    »Mein Name ist Evan Orgell. Ich werde dich während des Aufenthalts und der Erforschung des Planeten bewohnen. Welche weitere Identifikation wünschst du?«
    »Keine, Mister Orgell. Kennung und Code komplett.« Mit einem Surren kniete der Anzug nieder und machte die Leiter überflüssig. Eine der Technikerinnen entfernte sie. »Kommen Sie an Bord!«
    »Danke sehr.« Ohne auf die beiden Technikerinnen zu achten, zog Evan seinen Freizeitanzug aus und verstaute ihn in dem dafür vorgesehenen Fach im rechten Bein des MFW. Nur mit dem Unterzeug bekleidet, bückte er sich und trat ein.
    Es war für ihn genügend Platz, um aufrecht zu stehen und sich zu drehen, wenn er es wünschte, aber er ließ sich nur zu gern in dem dick gepolsterten Steuersitz hoch oben in der Brust des Anzugs nieder. Arme und Beine passten maßgerecht in die Manschetten, welche dafür vorgesehen waren.
    Der Anzug war jetzt auf sein eigenes Muskelsystem abgestimmt. Behutsam testete er seine Gliedmaßen. Die weitaus kräftigeren Gliedmaßen des Anzugs reagierten bereitwillig. Wenn ihm der Sinn danach wäre, könnte er das Raumschiff Stück für Stück auseinandernehmen.
    Eine Stimme drang von draußen zu ihm, aufgefangen von den akustischen Rezeptoren des Anzugs. »Ist alles okay, Orgell?«
    »Hervorragend. Ich gehe davon aus, dass Sie mich in der Nähe der Station absetzen.«
    »So nahe wie möglich. Die Landekoordinaten sind in den Anzug einprogrammiert, und er wird alle notwendigen Justierungen des Parasegels vornehmen.«
    »Was mich übrigens schon von Anfang an beschäftigt hat: Warum benutzen wir nicht das Shuttle des Schiffs?«
    »Eigentlich sollten Sie selbst auf die Antwort dieser Frage kommen«, sagte Garrett nüchtern. »Wir haben jede Vorsichtsmaßnahme getroffen, aber dennoch können wir nicht hundertprozentig sicher sein, ob wir nicht doch beschattet werden. Wenn ja, dann könnten empfindliche Scanner die Bewegungen eines Shuttle wahrnehmen. Das Absetzen Ihres Anzugs kann jedoch nicht aufgezeichnet werden. Er ist zu klein, und es gibt auch keinen Energieausstoß, der sich bemerken ließe. Es ist ein passiver Absetzvorgang. Machen Sie sich keine Sorgen. Er bringt Sie schon nach unten.«
    »Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Ich war nur neugierig.« Evan fragte sich, inwieweit er seiner eigenen Behauptung Glauben schenkte.
    Eine der Technikerinnen meldete sich schließlich zu Worte. »Wir sind in Position. Die Schleuse ist dort drüben.« Sie wies darauf, als könnte Evan die Öffnung in der Seitenwand des Lagerraums übersehen.
    Er nickte und stellte erfreut fest, wie der Anzug mit ihm nickte. Er ging auf die große Frachtschleuse zu, und der Anzug gehorchte mit seinen Beinen. Sobald er sich darin befand, wandte er sich um, während die Tür hinter ihm zuglitt. Er sah wie die Kontrolllampe in der Tür von Grün auf Rot umsprang, als die Luft aus der Schleuse gesaugt wurde.
    »Nervös, Sir?«
    »Wie bitte?« Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es der Anzug selbst gewesen war, der ihn angesprochen hatte. »Nein, überhaupt nicht.«
    »Ihr Puls rast.«
    »Erregung und Neugierde, mehr nicht.«
    Der Anzug nahm diese Erklärung kommentarlos hin. Evan blickte hinunter auf seinen mächtigen metallischen Körper. So muss Goliath sich gefühlt haben, sagte er sich. Unverwundbar. Allmächtig.
    Die Schleusenlichter erloschen. Garrett wünschte ihm viel Glück. Dann glitt die äußere Tür auf und gab den Blick auf die schwarze Unendlichkeit dahinter frei. Er wusste, dass es unnötig war, aber dennoch verspürte er das Bedürfnis, tief Luft zu holen.
    Dann trat er hinaus ins Nichts.
    Er verspürte eine leichte Erschütterung, als der Traktorstrahl des Schiffs ihn erfasste. Er wurde gedreht, richtig in Stellung gebracht und planetenwärts gestoßen. Anfangs hatte er nicht einmal das Gefühl, sich zu bewegen, obgleich er es besser wusste. Jedenfalls teilte der Anzug es

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