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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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"Es wäre vernünftig, zur Polizei zu gehen", meinte er.
    Aber sie schüttelte entschieden den Kopf. Dann versuchte sie zu lächeln, diesmal schon etwas erfolgreicher.
    "Das bringt doch nichts", meinte sie mit einer wegwerfenden Geste.
    Jo zog die Augenbrauen hoch.
    "Warum denn nicht?"
    "Das kennt man doch! So etwas verläuft im Sand!"
    "Aber Sie haben das, was die meisten nicht haben, Miss..." Jo erwartete, daß die dunkeläugige Schönheit ihm vielleicht jetzt ihren Namen sagte, aber das tat sie nicht.
    "Trotzdem", sagte sie "Es ist ja nichts passiert."
    "Was wollten die Kerle eigentlich von Ihnen?"
    Sie zögerte eine Sekunde, ehe sie die Antwort parat hatte. "Ich nehme an, mein Geld! Was denn auch sonst?"
    Jo hatte den Eindruck, daß sie selbst nicht so recht von dieser Version überzeugt war. "Das sah mir nicht so aus!" stellte der Privatdetektiv daher im Brustton der Überzeugung fest.
    Die junge Frau zuckte mit den Achseln.
    "Was weiß ich, wie es aussah oder was sie wollten!" Sie wirkte ein wenig genervt, stand auf und musterte Jo. "Warum fragen Sie mich eigentlich so aus?"
    "Sorry, ist wohl eine Berufskrankheit. Ich bin Privatdetektiv. Mein Office ist übrigens ganz in der Nähe. Sie sehen aus, als könnten Sie eine Tasse Kaffe und ein Frühstück gut vertragen..."
    Sie schien ein wenig irritiert. Ihre dunklen Augen sahen Jo an, als versuchte sie, dessen Gedanken zu lesen. "Warum machen Sie das?" fragte sie schließlich. "Schließlich war das ja alles andere als ungefährlich. Sie haben Ihr Leben riskiert."
    "Ich hatte den Eindruck habe, daß Sie Hilfe brauchen. Und an diesem Eindruck hat sich auch nichts dadurch geändert, daß die beiden Kerle sich davongemacht haben!"
    "Der Eindruck täuscht."
    "Tut mir Leid, es war nur ein Angebot."
    "Es war nicht so gemeint, Mister..."
    "Walker. Jo Walker." Jo sah sie offen an. "Ich hoffe nur, daß Sie wissen, mit wem Sie sich da eingelassen haben..." Die beiden Angreifer waren sicher keine Straßendiebe. Das waren Fische, die ein paar Nummern größer waren."
    Sie wandte ein wenig den Kopf und blickte an Jo vorbei. Kommissar X folgte ihrem Blick, um zu sehen, was die Aufmerksamkeit der jungen Frau erregt hatte.
    In einiger Entfernung stand da ein untersetzter, aber sehr kräftig wirkender Mann mit gelocktem Haar. Als Walker zu ihm hinblickte, drehte der Lockenkopf sich zur Seite und ging mit immer schnelleren Schritten davon.
    "Kannten Sie den Mann?"'
    "Nein. Wie kommen Sie darauf?"
    "Es sah so aus."
    Sie versuchte zu lächeln. "Sehen Sie, das ist nicht der erste Mann, der mir hintersieht. Finden Sie das wirklich so ungewöhnlich?" Sie machte eine Pause und schien einen Moment lang nachzudenken. Dann sagte sie plötzlich: "Vielleicht nehme ich das Frühstück doch."
    Jo lächelte. "Zu gütig, Lady! Was hat den Stimmungsumschwung bewirkt?"
    "Ich glaube, daß man Ihnen trauen kann!"
    "Oder glauben Sie, daß die Kerle an der Straßenecke wieder auf Sie warten, um Sie in Empfang zu nehmen?"
    "Glauben Sie, was Sie wollen! Gilt Ihr Angebot nun noch oder nicht?"
    "Gehen wir!"

    *

    Wenig später befanden sie sich in Jos Residenz, die gleichzeitig als Wohnung und Office fungierte und sich in einer Traumetage am nördlichen Ende der 7th Avenue befand.
    "Nanu", wurde der von vielen auch respektvoll als Kommissar X bezeichnete Privatdetektiv von seiner attraktiven Assistentin April Bondy begrüßt. "Bringst du deine Klienten jetzt schon vom Joggen mit?"
    Jo grinste der blonden April schelmisch ins Gesicht.
    "Was glaubst du, wen ich morgens alles im Central Park treffe! Wenn ich Kaufmann wäre, würde ich dort meine Kontakte pflegen! Da hat man das ganze Business auf einem Haufen!"
    April lachte.
    "Und alle im Jogging-Anzug..."
    "...und ohne Vorzimmerdrachen, die einen mit Terminen nach der Jahrtausendwende vertrösten!"
    Sie wandten sich zu der jungen Frau um, die den Raum eingehend musterte. "Könnte ich mich erst ein bißchen bei Ihnen frischmachen?"
    Jo nickte.
    "Natürlich." Er wies ihr den Weg zum Bad und als er zurückkam, fragte April: "Wer ist die Kleine?"
    "Sie hat es mir noch nicht gesagt."
    "Ihre Frisur hat ja wirklich etwas gelitten. Was ist passiert?"
    "Ein paar Kerle waren hinter ihr her und ich bin dazwischen gegangen!" Er legte die Baretta auf den Tisch.
    "Die scheinen ja gut ausgerüstet gewesen zu sein", meinte April beim Anblick der Waffe und Jo nickte.
    "Kann man wohl sagen! Mit wem auch immer sich diese junge Frau angelegt hat - einfache Straßenräuber waren

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