Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
ein Wagen vorfuhr.
    "Könnte das Ethan sein?" fragte Jo.
    McBride schwieg.
    Sie gingen die Treppe hinunter ins Erdgeschoß. Die Tür wurde aufgeschlossen. Ein Mann von ungefähr dreißig Jahren stand da und zog den Schlüssel heraus. An seinem Ohr blinkte ein kleiner Ring.
    Als sein Blick auf Jo traf, spürte der Privatdetektiv in der ersten Sekunde, daß der Kerl ihn wiedererkannt hatte.
    "Ethan?"
    Er zögerte nur einen Augenblick, dann machte er auf dem Absatz kehrt, schlug die Tür zu und rannte zu seinem Wagen. Jo wollte ihm nachsetzen, aber plötzlich wurde McBride wieder aktiv. Er packte Jo und schleuderte ihn zur Seite. Beide stürzten zu Boden, während April zur Seite springen mußte.
    Aber McBride war schneller auf den Beinen, riß die Tür wieder auf und rannte hinaus. Er wollte seinem Sohn irgendwie helfen. Im nächsten Moment krachte ein Schuß.
    McBride taumelte getroffen nach hinten. Seine rechte Schulter blutete stark und er kam ächzend zu Boden. Offenbar hatte Ethan damit gerechnet, daß Jo als erster aus der Tür kommen würde.
    Ethan stand mit glasigen Augen auf der Beifahrerseite seines Wagens. Die Waffe, mit der er schoß, hatte er vermutlich im Handschuhfach gehabt.
    Jo zog die Automatic und tastete sich etwas voran, während April sich um den Verletzten kümmerte.
    Aber Jo hatte kaum die Nasenspitze hinaus gesteckt, da ballerte Ethan wie wild drauflos und es blieb dem Privatdetektiv nichts anderes übrig, als in Deckung zu gehen.
    Dann ließ Ethan den Motor seines Wagens an, setzte zurück und brauste mit quietschenden Reifen davon. Jo setzte zu einem Spurt an. Während der Wagen mit aufheulendem Motor die Straße entlang brauste, hob Kommissar X die Automatic und feuerte zwei Mal.
    Ein Reifen zerplatzte, der Wagen bekam Seitendrall, mähte ein Verkehrschild um und schrammte dann an einer Mauer entlang, die einen Vorgarten begrenzte.
    Ethan riß die Wagentür auf und stieg aus. Er wirkte etwas benommen. Sein Schritt war unsicher. In der Rechten hielt er die Waffe.
    "Fallenlassen!" rief Jo.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hing alles in der Schwebe. Dann fiel die Waffe zu Boden.
    Ethan kam auf Jo zu, blickte aber an ihm vorbei zur Tür hin, wo sein verletzter Vater sich auf April stützte.
    Etwas später dröhnte irgendwo im Hintergrund die Polizeisirene eines Streifenwagens. Irgendjemand mußte ihn wegen der Schüsse gerufen haben.

    *

    Captain Bo Harris machte kein freundliches Gesicht. Jo fragt sich insgeheim, ob Harris dazu überhaupt in der Lage war.
    "Okay", sagte er gepreßt. Er blickte dabei auf den Privatdetektiv, der mit zusammengeketteten Händen auf der anderen Seite des Schreibtischs saß. "Die Story, die Sie uns da aufgetischt haben, scheint zu stimmen. Aber dafür, daß meine Leute Sie erst einmal festgenommen haben, nachdem Sie auf offener Straße eine wilde Schießerei..."
    Jo verzog das Gesicht. "Ist das nicht ein bißchen übertrieben?"
    "Nun..."
    "Statt einer Entschuldigung könnten Sie mir endlich die Handschellen abnehmen!" Damit hob Jo seine Handgelenke und streckte sie Harris entgegen.
    Harris zögerte erst. Dann knurrte er ein mürrisches "Meinetwegen!" und befreite Jo von seinen Fesseln.
    "Was ist mit Ethan McBride?"
    "Er wird noch verhört, aber in seinen Aussagen stecken so viele Widersprüche, daß wir eine ganze Weile zu tun haben werden, um das aufzuarbeiten. Ein Alibi für die Zeit, in der Claire Levine ermordet wurde, hat er jedenfalls nicht. Und inzwischen haben wir Ethan McBrides Fingerabdrücke genommen und mit denjenigen am Tatort verglichen, die wir bisher nicht identifizieren konnten."
    Jo horchte auf. "Und?"
    "Er war dort", erklärte Harris. "Das steht jetzt fest."
    "Aber an der Tatwaffe waren nur Eric LaRues Abdrücke."
    Harris nickte. "Er wird ein Taschentuch genommen haben." Er ballte die Hand zur Faust. "Ich war so überzeugt, damals, als wir Eric LaRue verhaftet hatten. Ich war so verdammt sicher!"
    Ja, dachte Jo. Vielleicht war das Harris' Fehler gewesen. Früher oder später passierte es wahrscheinlich jedem, daß er seinen eigenen Vorurteilen auf den Leim ging.
    "Ich schätze, Ihr Staatsanwalt wird vor Wut schäumen!" meinte Jo.
    Harris lachte heiser. "Ich kann froh sein, daß mein Kopf noch dort ist, wo er hingehört!" Er zuckte mit den Achseln. "Aber es ist ja nicht Ihr Fehler!"
    "Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn ich jetzt gehe", meinte Jo.
    "Gehen Sie nur!" erwiderte Harris und fuhr sich mit der flachen Hand über das müde

Weitere Kostenlose Bücher