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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Vielleicht sollte ich einfach verschwinden! kam es ihm zum ersten Mal in den Sinn. Einfach alles vergessen und sich irgendwo verkriechen.
    Aber insgeheim wußte er, daß das keine Möglichkeit war.
    Und alles wegen einem kleinen Päckchen! ging es ihm schmerzhaft durch den Kopf. Aber es gab kein Zurück. Augen zu und durch. Er mußte das Päckchen wieder in seine Hände bekommen, und zwar um jeden Preis.
    Wenigsten hatte er einen Anhaltspunkt dafür, wo sich das Päckchen befand. Der Lockenkopf grinste. Jo Walker, Privatdetektiv, genannt Kommissar X...
    Ich möchte wissen, wie sie an den gekommen ist! ging es ihm durch den Kopf.
    Der Lockenkopf hatte den Hamburger zu drei Vierteln aufgegessen, da sah er vorne bei der Tür einen Schwarzen hereinkommen, der in seinem edlen Zwirn einfach lächerlich hier wirkte. Der Lockenkopf kannte den Kerl flüchtig. Er war nicht zum Essen gekommen, das lag auf der Hand.
    Der Blick des Schwarzen wanderte im Raum umher und hatte den Lockenkopf zwei Sekunden später gefunden.
    Er ließ den Rest vom Hamburger fallen und sprang auf. Er mußte weg hier. Es war schon beinahe zu spät, aber vielleicht hatte er ja noch eine Chance. Seine beschmierte Hand wanderte unter das Jackett und zauberte eine Pistole hervor. Wahrscheinlich hätte er sofort abgedrückt und vermutlich auch getroffen, denn er war kein schlechter Schütze.
    Doch es kam anders.
    Er hatte die Pistole gerade entsichert, da fühlte er, wie etwas sehr Hartes in seinen Rücken gestoßen wurde.
    Wahrscheinlich eine Revolvermündung.
    "Schön ruhig und nicht umdrehen!" zischte es in seinem Rücken. Eine Hand griff von hinten um ihn herum und langte nach der Pistole des Lockenkopfs. "Haben wir dich endlich, du Ratte!" kam es von hinten. Der Schwarze kam indessen näher, während Gäste und Personal in dem Schnellrestaurant wie erstarrt dastanden.
    Der Lockenkopf ahnte, daß er jetzt alles versuchen mußte.
    Bevor der Hintermann seine Waffe genommen hatte, wirbelte der Lockenkopf herum und ließ die Linke mitten in das Gesicht seines Gegners krachen. Einen Sekundenbruchteil war dieser unfähig, etwas zu tun und das nutzte der Lockenkopf blitzschnell. Er packte den Kerl im Würgegriff und setzte ihm die Pistole an die Schläfe.
    "Waffe fallen lassen!" Der Kerl gehorchte. Die Waffe plumpste mit einem unüberhörbaren Geräusch auf die Fliesen.
    Der Schwarze hatte indessen ebenfalls unter die Jacke gegriffen und seine Waffe herausgeholt, aber jetzt stand er wie zur Salzsäule erstarrt da.
    "Wenn du dich auch nur einen Schritt bewegst, dann ist dein Freund hier erledigt!"
    Der Schwarze warf einen unschlüssigen Blick zu seinem Komplizen.
    "Tu, was er sagt!" röchelte dieser. Das Blut war ihm aus der Nase geschossen und über das Gesicht gelaufen. Es sah allerdings viel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war.
    "Okay, okay!" murmelte der Schwarze.
    "Die Waffe ganz vorsichtig auf den Tisch!"
    "Ich mache alles, was du sagst!"
    Irgendjemand wird längst die Polizei gerufen haben! durchfuhr es den Lockenkopf. Es wurde Zeit für ihn, zu verschwinden. Das was er jetzt am wenigsten gebrauchen konnte, waren stundenlange Verhöre und dergleichen. Außerdem war er selbst nicht so ganz koscher und würde wohl kaum ungeschoren aus der Sache herauskommen.
    "Keine falsche Bewegung!" zischte er den Schwarzen an, als dieser seine Waffe auf den Tisch legen wollte. Der Lockenkopf hatte das kaum merkliche Zucken sehr wohl registriert. Für den Bruchteil einer Sekunde hing alles in der Schwebe.
    Und dann machte der Schwarze doch noch eine falsche Bewegung.
    Der Lockenkopf hatte das kommen sehen und schoß zuerst. Zweimal. Die erste Kugel ging in die Schulter und riß ihn herum. Die Zweite traf in Bauchnabelhöhe und ließ den Schwarzen wie ein Taschenmesser zusammenklappen.
    Der Lockenkopf ließ den Lauf seiner Waffe in der Gegend umherzeigen, aber es drohte von niemandem Gefahr. Keiner wagte es, da einzuschreiten. Er zog den Kerl, den er noch immer im Schwitzkasten hatte, mit sich durch die Hintertür. Das war eine Vorsichtsmaßnahme, die ihm schon seit langem mehr oder weniger in Fleisch und Blut übergegangen war: Nie ein Lokal besuchen, in dem man den Hinterausgang nicht kannte.
    Es ging ein paar Stufen hinab durch einen engen Korridor.
    Aus der Ferne war eine Polizeisirene zu hören.
    Der Lockenkopf stoppte und überlegte eine Sekunde, während sein Gefangener ächzte. Sie tauschten einen Blick. Der Kerl ahnt langsam, daß ich ihn nicht am Leben

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