Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
beiden Gorillas in sein Büro gehetzt hatte - er würde kaum lockerlassen. Und wenn Jim Lacroix in der Sache mit drinsteckte, dann war es auch nicht allzu schwer, sich auszumalen, worum es hier eigentlich ging: Entweder Drogen oder Schwarzgeld. Oder beides.
    Jim Lacroix bewohnte ein elegantes Penthouse, aber dort suchte Jo ihn gar nicht erst, weil er aus Erfahrung wußte, daß man ihn dort nur in Ausnahmefällen um diese Zeit antreffen konnte. Lacroix war ständig unterwegs. Ein umtriebiger Mann, der die Unterwelt-Hierarchie schon ein paar Stufen nach oben gefallen war.
    Er dealte. Kokain und Heroin, vielleicht auch noch andere Sachen.
    Vor einiger Zeit hatte er versucht, auch in der Prostitution Fuß zu fassen, hatte sich da aber ganz gehörig die Finger verbrannt. Seitdem hatte er eine Narbe am Hals, trug daher meistens Rollkragen- Pullover und kümmerte sich nur noch um Geschäfte, von denen er etwas verstand.
    Walker klapperte einige Lokale an der Bowery ab, von denen er wußte, daß Lacroix sich dort bevorzugt aufhielt. Schließlich ermittelte er ja schon eine ganze Weile in Lacroix' Dunstkreis und kannte die Gewohnheiten des Dealers ganz gut.
    Jo traf ihn schließlich in einer Bar vor einem Martini sitzend. Sein Outfit war vom Feinsten. Allein das Sakko kostete sicher mehr, als der Barmixer im ganzen Monat verdiente. Maßgeschneidert.
    Ein breites Grinsen ging über Lacroix' Gesicht, wobei er ein paar Jacket-Kronen entblößte.
    "So sieht man sich wieder, Walker!" gurgelte er vergnügt. "War wohl ein Schlag ins Wasser, die Show von heute morgen!"
    Jo setzte sich zu ihm.
    "Irgendwann erwischt dich jemand, verlaß dich drauf. Wenn ich es nicht bin, dann vielleicht mein Freund Rowland. Oder einer deiner sauberen Freunde." Jo zuckte mit den Schultern.
    Lacroix ließ das kalt.
    "Ich wußte gar nicht, daß du ein so schlechter Verlierer bist, Schnüffler!"
    Jo zuckte die Achseln. "Bin ich eigentlich gar nicht. Vielleicht liegt es daran, daß ich Leute wie dich nicht leiden kann!"
    Lacroix lachte heiser und verzog das Gesicht. "Das Kompliment kann ich ohne Umschweife zurückgeben!"
    "Irgend etwas hast du mit der Frau angestellt, um sie umzudrehen", stellte Jo fest. "Vielleicht eine Art Pension, um ihr den Mund zu stopfen - oder eine handfeste Drohung. Ich schätze, es war eine Kombination aus beidem. Zuckerbrot und Peitsche, so sagt man doch dazu, oder?"
    Lacroix hob die Augenbrauen hoch. Bis jetzt hatte ihm Walkers Auftreten offenbar noch nicht die Laune verdorben, was nur heißen konnte, daß er sich sehr sicher fühlte.
    "Was willst du jetzt unternehmen, Walker?"
    "Mal sehen."
    "Mich die ganze Zeit über beschatten, bis du glaubst, daß die Gelegenheit da ist, um zuzuschlagen?" Er lachte trocken. "Da kannst du lange warten."
    "Wart's ab, Lacroix. Vielleicht kommt das früher, als du es für möglich hältst!"
    "Wie wär's, wenn du und dein Freund Rowland mal einsehen würdet, daß ihr euch schlicht und ergreifend geirrt habt! Ich bin kein Mörder. Und ich habe auch nichts mit dem puren Heroin zu tun, das dem Jungen über den Jordan geholfen hat." Er zuckte mit den Schultern. Um seinen Mund spielte ein zynischer Zug. "Allerdings...", murmelte er gedehnt, "ich muß schon sagen: Wer das Zeug nimmt, sollte es auch dosieren können! Oder die Finger davon lassen!"
    "Wenn ich dich reden höre, wird mir schlecht", gestand Jo.
    "Es zwingt dich ja niemand."
    "Leider doch. Ich bin nicht wegen dem Jungen hier."
    Lacroix runzelte die Stirn. "Weswegen dann? Willst du mir irgendeine andere Sauerei anhängen? Dir traue ich alles zu, Walker!"
    Jo hatte sich die Zeitungsseite mit der Toten aus Yonkers herausgerissen und hielt sie Jim Lacroix jetzt unter die Nase. Dieser warf nur einen beifälligen Blick auf das Bild und die Überschrift und meinte dann: "WER KENNT DIESE FRAU? - Ich kenne Sie jedenfalls nicht!"
    "Merkwürdig", meinte Jo. "Da wird jemand umgebracht und die Spur führt geradewegs zu dir! Erklär mir das, wenn du es kannst!"
    "Ich weiß von nichts!
    "Und was mit Glenn Peters und Miles McCarthy? Sagen die dir etwas?"
    "Jetzt begreife ich gar nichts! Was haben die mit der Frau in Yonkers zu tun?"
    "Sie waren hinter ihr her. Und jetzt ist sie tot. Zufällig hatte einer der beiden deine Adresse dabei. Hast du die Nobel-Gorillas angeheuert?"
    "Nein."
    "Ich hoffe, die Polizei glaubt dir das auch."
    "Warum sollten sie nicht?"
    "Peters hatte eine 8-mm-Pistole bei sich. Und mit genau so einer Waffe ist die junge Frau in Yonkers

Weitere Kostenlose Bücher