Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
lassen kann! ging es dem Lockenkopf durch den Kopf.
"Du bist ein toter Mann!" zischte der Kerl mit der zerschlagenen Nase. "Verlaß dich drauf! Du wirst nicht davonkommen."
"Wart's ab!"
"Das hat noch keiner geschafft!"
Blitzschnell steckte der Lockenkopf die Pistole in die Jackentasche, packte dann mit beiden Händen zu und drehte dem Kerl den Kopf herum. Es dauert nur einen Augenaufschlag lang. Bevor der Mann schreien konnte, brach sein Genick.
Der Lockenkopf ließ ihn die Wand hinuntersacken und rannte dann den Korridor entlang. Dann erreichte er den Hintereingang, riß die Tür auf und lief hinaus.
*
Jo Walker hatte sich die Stimme auf dem Band jetzt zum dritten Mal angehört, aber er war nicht schlauer, als nach dem ersten Mal.
Er schüttelte entschieden den Kopf.
"Nein, diese Stimme habe ich noch nie gehört."
"Er wird sich ja vielleicht wieder melden", erwiderte April. "Was kann das sein, worum es hier geht? Dieser Anrufer glaubt, daß du dir etwas unter den Nagel gerissen hast, das dir nicht gehört - und Peters und McCarthy hatten wohl ähnliche Gedanken. Also, wenn du mich fragst, dann hast du am Montagmorgen einer Diebin geholfen."
Jo zuckte mit den Schultern.
"Ja, sieht so aus. Ich habe versucht, von Tony Willis zu erfahren, wem Rauschgift oder Schwarzgeld abgenommen wurde. So etwas kommt ja immer wieder mal vor."
"...obwohl es doch so etwas wie ein sicheres Todesurteil ist!" gab April zu bedenken.
"Daran denken die wenigsten. Sie sehen nur den schnellen Profit. Stell dir vor, da liegt eine Million und du brauchst nur zuzugreifen."
April lächelte. "So etwas stelle ich mir lieber nicht vor."
Etwas später kam dann der zweite Anruf des Unbekannten.
Walker nahm ab. Er erkannte die Stimme sofort wieder.
"Sie sind am Montag im Central Park einer jungen Frau begegnet, Mister Walker...", begann der Unbekannte. "Und ich nehme, daß sie etwas Bestimmtes bei Ihnen deponiert hat."
"Wer sind Sie?" fragte Jo.
"Das tut nichts zur Sache."
"Haben Sie Peters und McCarthy hinter der jungen Frau hergeschickt?"
"Die beiden Gorillas? Nein. Da liegen Sie völlig falsch. Aber ich habe beobachtet, wie Sie die beiden abgefertigt haben. Alle Achtung! Aber auf die Dauer werden Sie so nicht durchkommen..."
Jo seufzte. "Etwas genauer hätte ich es schon ganz gerne..."
"Ich kann Ihnen aber sagen, daß Sie auf der Todesliste einiger sehr einflußreicher Leute stehen, Walker."
"Weshalb?"
"Können Sie sich das nicht denken?"
"Und wer steckt dahinter?"
"Ich dachte mir, Sie daß interessiert sind, das zu erfahren, Walker. Aber meine Auskunft ist nicht umsonst."
"Sie wollen das Päckchen?"
"Ihr Leben sollte Ihnen schon soviel wert sein, Walker."
Jo überlegte kurz. Dann sagte er: "Okay." Er hatte nichts, was er dem Kerl anbieten konnte. Aber vielleicht kam er ja trotzdem ein Stück weiter, wenn er sich mit dem Anrufer traf.
Der Unbekannte gab in knappen Worten Ort und Zeit an und legte dann auf. Jo blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk. Er hatte eine gute halbe Stunde.
*
Jo setzte sich sofort in seinen 500 SL, um zum Treffpunkt zu fahren. Der Ort, den der Anrufer angegeben hatte, war ein Hinterhof und da war es ratsam, ein bißchen früher dort zu sein. Schließlich konnte es sich ja auch um eine Falle handeln.
Ein paar Minuten erst hatte sich Jo in den Verkehr eingefädelt, da war er sich bereits ziemlich sicher, verfolgt zu werden. Jo hatte das einfach zu oft erlebt. Da entwickelte man für solche Dinge eine Art sechsten Sinn.
Es war ein schwarzer Mitsubishi mit getönten Gläsern.
Jo machte an einer Ampel die Probe aufs Exempel. Nachdem er sich bereits die Geradeaus-Spur eingeordnet hatte, zog abrupt nach rechts herüber, als es dort grün wurde. Jemand hupte und zeigte ihm einen Vogel. Jo hatte Glück, seinen Mercedes ohne Kratzer auf die Abzweigung zu bringen.
Es vergingen kaum ein paar Minuten, da hatte Jo den Mitsubishi wieder hinter sich. Der Fahrer war nur als Schemen erkennbar.
Der Privatdetektiv blickte in den Rückspiegel und versuchte, sich das Nummernschild zu merken.
Jo beschleunigte plötzlich, zog mit quietschenden Reifen an einem Müllwagen vorbei und bog in eine Nebenstraße, in der kaum Verkehr herrschte. Die Gerade nutzte Jo, um etwas Abstand zwischen sich und seinen Schatten zu legen. Durchschlagenden Erfolg brachte das allerdings auch nicht.
Der Mitsubishi ließ sich nicht abhängen und solange Jo ihn auf den Fersen hatte, konnte er nicht zu dem Treffpunkt mit dem
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