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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jo.
    "Ein Bulle", meinte der andere, den die Panik erfaßt zu haben schien, aber auch er wagte keine Bewegung. "So ein verdammter Mist!" knurrte er mißmutig vor sich hin.
    "Waffe auf den Boden", knurrte Jo.
    Der Kerl zögerte noch eine Sekunde, tat dann so, als wollte er die Pistole tatsächlich zu Boden fallen lassen und riß sie dann urplötzlich in die Höhe.
    Kurz hintereinander bellten zwei Schüsse auf.
    Der erste kam von Jo und erwischte den Kerl am Arm, dessen Kugel ins Nichts abgelenkt wurde. Jetzt erst fiel die Pistole zu Boden. Der Kerl hielt sich den Arm und fluchte vor sich hin.
    "Das wäre nicht nötig gewesen", stellte Jo kühl fest und kam etwas näher, bis die Pistole direkt zu seinen Füßen lag. Jo blickte kurz abwärts. Kaliber acht Millimeter, genau wie bei der Toten in Yonkers.
    Jo deutete mit dem Lauf der Automatic auf den Toten.
    "Wart ihr das?"
    "Nein, er war schon tot! Ich schwör's!" rief der, der sich die Brieftasche genommen hatte. Der andere kämpfte im Augenblick so sehr mit seinen Schmerzen, daß er ohnehin nicht viel hätte sagen können.
    "Wenn der Kerl mit der Waffe deines Freundes umgebracht wurde, wird sich das herausstellen!" meinte Jo.
    "Die Waffe? Die kommt doch von ihm!" Dabei deutete er auf den Toten. "Schauen Sie ruhig nach! Er trägt unter dem Jackett ein Schulterholster. Die Pistole paßt haargenau hinein!"
    Jo streckte die Hand aus.
    "Die Brieftasche, wenn ich bitten dürfte!"
    Der Kerl warf sie herüber und Jo schnappte sie aus der Luft. Der Inhalt war nicht weiter ungewöhnlich. Führerschein, Kreditkarten, etwas Bargeld. Der Tote hieß Dick Fowler - ein Name, der Jo im Moment noch nichts sagte.
    Aber er hätte seinen 500 SL dafür verwettet, daß es sich um den Mann handelte, der ihn unbedingt hatte sprechen wollen. Jo ging zu der Leiche. So ein Schuß in die Schläfe war kein schöner Anblick. Das Gesicht hatte nur noch entfernte Ähnlichkeit mit dem, das in dem Führerschein abgebildet war.
    Es war ein kleiner, drahtiger Mann mit einem Lockenkopf.
    Jo schlug Mantel und Jackett des Toten zur Seite. Da war tatsächlich ein leeres Holster.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die beiden Kerle tatsächlich nur Leichenfledderer und nicht die Mörder.
    "Was habt ihr gesehen?" fragte Jo.
    "Nichts!" knurrte der Verletzte. Und der andere meinte: "Ich sagte doch, als wir kamen, war schon alles passiert."
    "Habt ihr keinen Schuß gehört?"
    "Nein."
    "Und sonst irgend etwas?"
    "Jemand lief weg, jemand der ziemlich elegant gekleidet war und in einen tollen Schlitten stieg."
    "Was für ein Schlitten?"
    "Ein BMW."
    "Nach der Autonummer brauche ich wohl nicht zu fragen..."
    "Was denken Sie sich eigentlich! Glauben Sie, wir haben nichts Besseres zu tun, als uns Autonummern zu merken?"
    "Na, das würde jedenfalls niemandem schaden!"
    Der Verletzte verzog das Gesicht. "Ha, ha, sehr witzig!" knurrte er gallig. Der andere hob ein wenig die Hände und meinte: "Vielleicht können wir uns irgendwie einigen... Ich meine, es ist doch nicht unbedingt nötig, daß Sie uns aufs Revier schleppen und so. Wir könnten..."
    "Was war mit der Mann, der davonrannte?" schnitt Jo ihm das Wort ab.
    "Wie sah er aus?"
    "Er hatte Schlitzaugen. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Ich dachte mir noch: Der gehört doch eigentlich nicht in diese Straße!"
    "Schlitzaugen?"
    "Wie ein Chinese!"
    Jo bewegte den Lauf seiner Automatic hin und her. "Verschwindet!" meinte er. Es dauerte eine volle Sekunde, ehe sie begriffen hatten und sich in Marsch setzten.

    *

    "Dick Fowler...", murmelte Tom Rowland, als er mit seinen Leuten am Tatort war. "Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor", meinte der dicke Captain nachdenklich. "Verdammt! Ich weiß nur noch nicht, wo ich ihn einordnen soll!"
    Jo lächelte dünn.
    "Es fällt dir bestimmt wieder ein, Tom!"
    Rowland blickte auf. "Wollen es hoffen!"
    "Wie wär's, wenn sich deine Leute mal ein bißchen umhören, wem in der Unterwelt etwas Wertvolles abhanden gekommen ist, Tom! Stoff, Schwarzgeld, irgend etwas in der Art."
    "Du glaubst, darum geht es?"
    "Worum sollte es sonst gehen? Jemand hat die Hand ausgestreckt und konnte nicht nein sagen."
    "Du sprichst von der Lady in Yonkers?"
    "Vielleicht." Jo deutete auf die Leiche, die gerade hinter einem Spurensicherer verborgen war. "Vielleicht aber auch dieser Dick Fowler."
    Rowland nickte. "So könnte es sein."
    "Hast du übrigens eine Ahnung, wessen Geld das Round Midnight derartig aufgemöbelt hat?"
    "Meinst du diese Kaschemme

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