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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Oder um die Arbeit eines Wahnsinnigen. Oder um eine Kombination aus allen dreien. Ich weiß es nicht.«
    » Weißt du, wo sich deine Mutter gestern Abend zwischen elf und halb eins aufgehalten hat?«, fragte Pottersfield plötzlich.
    Knight blickte sie an, als wäre sie nicht mehr ganz bei Trost. » Amanda hat Denton geliebt.«
    » Verschmähte Liebe kann durchaus ein Grund für blinde Wut sein«, merkte Pottersfield an.
    » Niemand wurde verschmäht«, blaffte Knight. » Das hätte ich gewusst. Abgesehen davon weißt du, wie meine Mutter aussieht. Sie ist eins fünfundsechzig groß und wiegt fünfundfünfzig Kilo. Denton wog hundertzehn. Sie verfügt weder über die körperliche Kraft noch ist sie derart abgebrüht, dass sie seinen Kopf abtrennen könnte. Und sie hätte auch keinen Grund dazu gehabt.«
    » Du sagst also, du weißt, wo sie war?«, beharrte Pottersfield.
    » Ich werde es herausfinden und melde mich dann wieder bei dir. Aber zunächst muss ich ihr die schlechte Nachricht überbringen.«
    » Das kann ich übernehmen, wenn du möchtest.«
    » Nein, das erledige ich selbst«, lehnte Knight ab. Er betrachtete sich Sir Dentons schiefen Mund genauer, der immer noch aussah, als wollte er etwas ausspucken.
    Knight kramte in seiner Jacketttasche nach einer kleinen Taschenlampe, trat um die olympischen Ringe herum und richtete den Schein der Lampe zwischen Sir Dentons Lippen. Dort schimmerte etwas auf. Knight zog eine Pinzette aus seiner Tasche, die er für den Fall immer bei sich trug, dass er etwas nicht mit den Fingern berühren wollte.
    Ohne dem toten Verlobten seiner Mutter in die Augen zu blicken, schob er ihm die Pinzette zwischen die Lippen.
    » Peter, lass das«, befahl Pottersfield. » Du bist …«
    Doch Knight drehte sich bereits um und zeigte ihr eine matte Bronzemünze, die er Sir Denton aus dem Mund gezogen hatte.
    » Eine neue Theorie«, sagte er. » Es geht um Geld.«

5
    Als ich ein paar Tage nach der Steinigung wieder bei Bewusstsein war, lag ich mit einem Schädelbruch im Krankenhaus. Dank der vielen Kabel fühlte ich mich noch mehr wie ein Außerirdischer.
    Ich erinnerte mich an jede Einzelheit des Überfalls und der Angreifer. Doch als mich die Polizei verhörte, sagte ich aus, ich hätte keine Ahnung. Ich könne mich daran erinnern, das Gebäude betreten zu haben, mehr nicht. Bald versiegten ihre Fragen.
    Meine Genesung schritt nur langsam voran. Eine krabbenförmige Narbe blieb auf meinem Schädel zurück, wurde aber bald schon von meinen nachwachsenden Haaren überdeckt. Langsam entwickelte sich in mir eine dunkle Fantasie, meine erste fixe Idee.
    Zwei Wochen später kehrte ich zu meinen kleinen Monstern und Pfarrer Bob nach Hause zurück. Auch sie merkten, dass ich mich verändert hatte. Ich war kein wildes Kind mehr. Ich lächelte und spielte den Glücklichen. Ich lernte und trainierte meinen Körper.
    Pfarrer Bob glaubte, ich hätte Gott gefunden.
    Doch trotz allem war ich weiterhin von Hass erfüllt. Ich strich über meine krabbenförmige Narbe auf dem Kopf und lenkte meinen Hass, meinen ältesten emotionalen Verbündeten, auf Dinge, die ich haben und geschehen lassen wollte. Mit einem dunklen Herzen bewaffnet, wickelte ich sie alle ein, versuchte der ganzen Welt zu zeigen, wie anders ich wirklich war. Und obwohl ich in der Öffentlichkeit den veränderten Jungen mimte – den glücklichen, erfolgreichen Kumpel –, vergaß ich nicht einen Moment die Steinigung oder den Sturm, der dadurch in mir entfacht worden war.
    Im Alter von vierzehn Jahren suchte ich heimlich nach den Monstern, die für meinen Schädelbruch verantwortlich gewesen waren. Ich fand sie zwölf Straßenblocks von meinem Zuhause bei Pfarrer Bob und den kleinen Monstern entfernt an einer Straßenecke, wo sie billiges Methamphetamin verkauften.
    Ich behielt die beiden im Auge, bis ich sechzehn war und mich groß und stark genug fühlte, um zu handeln.
    Pfarrer Bob war Hüttenarbeiter gewesen, bevor er Jesus gefunden hatte. Am sechsten Jahrestag meiner Steinigung nahm ich einen seiner schweren Hämmer und den alten Arbeitsoverall und schlich abends aus dem Heim, als alle dachten, ich säße beim Lernen.
    Ich hatte den Overall und den Hammer in einer Schultasche versteckt, die ich aus einem Mülleimer gezogen hatte, und suchte die beiden Monster, die mich gesteinigt hatten. Dadurch dass sie in den letzten sechs Jahre drogenabhängig gewesen waren und ich inzwischen mächtig gewachsen war, hatten sie mich aus ihrer

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