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Probezeit

Probezeit

Titel: Probezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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befanden. In diesem Erotikshop an der Neuhauser Straße hatten sich Myriam und er immer mit Toys eingedeckt. Erst jetzt registrierte er die Schaufensterpuppen, die lediglich Dessous trugen.
    Steffen stöhnte innerlich. Schon ewig hatte er keinen Sex mehr gehabt. Er vermisste es, zu experimentieren. Dementsprechend reagierte er auf Evas Reize und die Auslagen im Schaufenster. Warum nicht ein wenig Spaß haben? Ganz unverbindlich natürlich.
    Eva starrte ihn an, wartete auf Antwort.
    Was, wenn er wirklich Forstenrieder wäre? Ihre journalistische Neugierde hätte sie in Teufels Küche bringen können! Vielleicht war es Zeit, ihr eine Lektion zu erteilen.

    Evas Herz pochte hart, während ihr Herr im strengen Ton mit ihr sprach. Zuvor hatte sie gedacht, sie könne seine Selbstsicherheit ins Wanken bringen. Also hatte sie mit ihren weiblichen Reizen gespielt, um ihn zu testen. Denn irgendetwas stimmte hier nicht. Er verhielt sich nicht wie der Meister eines SM -Zirkels, dessen Sklavinnen sich an strenge Regeln zu halten hatten.
    Seltsamerweise gefiel ihr das Spiel mit diesem Mann. Sie hatte immer gedacht, Sex ohne Liebe könnte niemals erfüllend sein. Aber sie war heiß wie nie, nur weil dieser attraktive Kerl ihr Befehle zuraunte. Allein sein Anblick ließ ihr Herz schneller schlagen. Er wäre auf jeden Fall ein Typ zum Verlieben, doch das durfte sie nicht zulassen. Sie machte lediglich ihren Job, holte sich die Story und fertig.
    «In dem Laden werden wir beide so tun, als wären wir ein Paar. Verstanden?» Er hielt ihr die Tür auf und ließ sie vorbeigehen. «Du sprichst mich weder mit ‹Herr› noch mit ‹Meister› an und wirst mich duzen.»
    «Warum?»
    «Um nicht aufzufallen.»
    Anscheinend hatte er doch mehr zu verbergen, als sie dachte. Das trieb ihre Neugier in ungeahnte Höhen. «Ist es Euch eigentlich lieber, wenn ich Euch mit ‹Herr› oder mit ‹Meister› anspreche?»
    «Herr», brachte er mit rauer Stimme hervor. «Und mir wäre es lieber, wenn du jetzt einfach mal still wärst.» Als er grinste, bildeten sich Fältchen um seine grauen Augen.
    Eva musste ihn ständig anstarren, obwohl sie wusste, dass sich das nicht gehörte. Sollte er sie ruhig später dafür bestrafen. Im Moment konnte sie den Blick nicht abwenden. Allein wie sich das schwarze Shirt an seinen Traumkörper schmiegte, machte sie schwach. Sie wusste ja, wie er gebaut war, und konnte es kaum erwarten, ihn erneut nackt zu sehen. Ganz nackt.
    Sein herausforderndes Lächeln ging ihr durch und durch. Er freute sich wohl schon sehr aufs Einkaufen.
    «Komm weiter», sagte er, wobei sich seine große warme Hand um ihre Finger schloss.
    Eva blieb die Luft weg. Sein Griff fühlte sich gut an. Zu gut. Als würde sie nur ihm allein gehören. Oder befürchtete er, sie würde weglaufen? Da musste er sich keine Sorgen machen. Dieses neue Abenteuer würde sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Ihr Puls klopfte schnell, als sie es wagte, eine weitere Frage zu stellen. «Und mit welchem Namen soll ich dich jetzt ansprechen?»
    «Steffen.»
    Steffen … Ob er wirklich so hieß? Sie musterte ihn verstohlen von der Seite, während sie durch den Laden gingen, doch keine seiner Reaktionen verriet, ob er gelogen hatte. Er verhielt sich plötzlich wie ein Partner, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Eva inhalierte seinen Männerduft und hätte am liebsten die Nase unter seine Achsel gesteckt.
    Er zog sie weiter, vorbei an einem jungen Paar, das sich von der Verkäuferin über Latexprodukte beraten ließ. Ansonsten schien niemand im Laden zu sein.
    Zu beiden Seiten ragten Regalreihen bis unter die Decke. Bunte Kisten, Dildos und Vibratoren in allen Farben und Formen gab es hier zu bestaunen. Leise Musik und gedämmtes Licht sollten vermutlich für Wohlfühlatmosphäre sorgen, dennoch konnte sich Eva nicht entspannen. Vor Aufregung kribbelte es überall, von den Zehen bis in die Kopfhaut. Seit sie den Laden betreten hatten, stand sie unter Strom. Sie wagte es, ihrerseits den Arm um seine Hüfte zu legen, und genoss den warmen, gestählten Männerkörper so dicht bei sich.
    «Was würde dir gefallen?» Steffen hielt einen Vibrator aus Edelstahl in der Hand, drehte ihn und legte ihn zurück.
    Hilflos zuckte Eva mit den Schultern. Sie war noch nie in einem Erotikladen gewesen. Außer einem Nullachtfünfzehn-Vibrator, den sie online bestellt hatte, besaß sie kein Sextoy, während Steffen sich so gelassen gab, als würde er an der Obsttheke

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