Projekt Atlantis
äußerst faszinierend!«
»Also dann«, sagte der Franzose und wandte sich zum Gehen. »Ich werde mir die Vorbereitungen des U-Boots ansehen. Wir treffen uns zum Mittagessen.«
Peter blieb allein zurück und studierte die Unterlagen, so gut er konnte. Das zunehmende Schaukeln des Schiffes machte ihm allerdings zu schaffen. Der Seegang schien stärker geworden zu sein. Er musste zugeben, dass die in den Dokumenten beschriebene Herangehensweise, die Ergebnisse und die Ableitungen allesamt sehr logisch waren. Seine eigenen Kenntnisse der ägyptischen Hieroglyphenschrift bestätigten ihm auch, was die Analysen herausgefunden hatten. Zusammen mit der Tabelle der Schriftzeichen und ihrer Bedeutungen, konnte er die Übersetzung in Anlehnung an die ägyptische Sprachstruktur tatsächlich nachvollziehen. Nur wurde aus den Dokumenten nicht klar, wie Marie – oder ihr Computersystem – die Bedeutung und Laute der einzelnen Zeichen hatte herausfinden können. Nun, es hatte wohl keinen Zweck, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Selbst wenn die Übersetzung nicht stimmte, so war doch auf jeden Fall klar, dass es sich um eine bisher unbekannte Sprache handelte, und das allein war bereits eine Sensation.
Peter stand auf und wollte gerade gehen, als Kathleen zurückkehrte.
»Es geht jetzt sofort«, sagte sie etwas atemlos. »Es gibt seit Neuestem eine Mittagssendung, und die fängt in einer halben Stunde an. Jerry war bereit für eine kurzfristige Programmänderung. Ich habe ihm schon zugesagt.«
Peter stockte. »Das... ist reichlich spontan. Ich hätte mich gerne vorbereitet.«
»Ach was, Peter. Sie sind so klug, das haben Sie doch alles im Kopf.« Dann lächelte sie ihn an und strich ihm über den Rücken. »Und Sie sind so charmant... das machen Sie doch mit links, hm?«
»Und wie wird das ablaufen?«
»Wir telefonieren vom Rechner aus, Jerry stellt Fragen, Sie erzählen. Und hinterher gibt's vielleicht noch ein paar Fragen von Zuhörern. Ganz einfach.«
»Augenblick, wieso Fragen von Zuhörern? Ist das etwa live?«
»Aber ja, das hatte ich Ihnen doch schon gesagt.« Sie lachte auf. »Was haben Sie denn geglaubt?«
Peter runzelte die Stirn. »Ich hatte gedacht...«
»Ach, Peter.« Wieder strich sie über seinen Rücken. »Das wird ein Kinderspiel. Ich weiß doch, was Sie für ein toller Redner sind.«
»Und wo werden wir telefonieren?«
»In meiner Kabine natürlich!«
»Natürlich.«
»Willkommen bei Coast to Coast AM, hier ist Jerry Robbins, und heute haben wir ganz überraschend einen ganz besonderen Gast. Wir haben schon einige Sendungen über das Bermuda-Dreieck gemacht. Einige der Hörer werden sich sicher auch an die Sendungen über unseren viel zitierten Edgar Cayce erinnern, über die Hallen der Aufzeichnungen auf Kuba oder über die Bimini-Straße. Heute haben wir Professor Peter Lavell live am Telefon. Er ist nicht bei uns im Studio, weil er sich in diesem Augenblick im Atlantik, nordöstlich von Great Abaco Island auf der Argo 2K befindet, einem der größten privaten Forschungsschiffe. Und er sucht und glaubt gefunden zu haben – halten Sie sich fest –, Atlantis! Professor Lavell, herzlich willkommen!«
Peter saß neben Kathleen und sah auf ihren Computerbildschirm. Dort war zwar nicht viel zu sehen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dort hineinsprechen zu müssen. Er trug ein Headset, dessen stäbchendünnes Mikrofon vor seinem Mund schwebte. Es war eine merkwürdige Situation, die nicht dadurch besser wurde, dass die Reporterin so dicht an ihn herangerückt war, dass ihr Bein seines berührte. Es kam ihm nicht ganz zufällig vor. Dennoch bemühte er sich, die Fragen des Moderators so sachlich wie möglich zu beantworten, immer darauf bedacht, so konkret zu sein, dass es fundiert klang, aber zugleich so vage, dass er keine Details verriet. Er stellte im Verlauf des Gesprächs fest, dass er sich nicht recht im Klaren darüber war, welches diese Details waren, die er nicht preisgeben wollte, und weshalb. Etwas mahnte ihn zur Zurückhaltung, aber nach einer Viertelstunde fühlte er sich einigermaßen sicher, dachte nicht mehr daran, dass ihm in diesem Moment einige hunderttausend Amerikaner zuhörten, und ertappte sich bei allzu weitschweifigen Ausführungen, worauf ihn auch schon Kathleen aufmerksam machte, indem sie ihm mit Zeichen zu verstehen gab, er möge mal eine Pause machen. Eine weitere Viertelstunde später meinte er das Aufatmen des Moderators zu hören, als dieser
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