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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Engel, über die Cherubim, die Geschichten von Hesekiel... Könnte es nicht wahr sein? Nicht nur die jüdische Mystik ist voll davon. Es gibt ähnliche Beschreibungen in so vielen andern Kulturen! Und sind Sie nicht selbst gerade auf der Spur des möglichen Ursprungs der Sintflutlegenden, die es weltweit gibt?«
    Er lächelte sie an. Nicht nur, weil sie ihn mit so großen Augen ansah, sondern weil sie ihn so schlau umgarnte. »Sie versuchen, mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen.«
    »Aber Peter!« Sie lächelte zurück und trat noch näher an ihn heran. »Welche Chance hätte ich da gegen Sie...«
    Peter fühlte, wie sich Kathleens Arm federleicht um seine Hüfte legte.
    »Das ist etwas irritierend...«, murmelte er.
    Sie lachte leise auf und zog ihn ganz sanft an sich heran. »Ich irritiere Sie? Was soll ich da erst sagen?«
    »Die Fragen«, stieß er hervor. »Die Fragen meine ich.« Er trat einen Schritt zurück und zog sie mit sich. »Die waren... irritierend. Und ich denke nicht...«
    »Ja... ?«
    Er umfasste ihr Handgelenk hinter seinem Rücken und schob ihren Arm beiseite. »Ich glaube nicht, dass das richtig ist, Miss Denver. Kathleen.«
    »Aber ich dachte...« Sie ließ ihren Arm sinken und setzte eine Miene auf, die zwischen Brüskiertheit und Enttäuschung schwankte.
    »Bitte verstehen Sie mich nicht falsch!«, bemühte sich Peter zu erklären. »Ich weiß Ihr Wohlwollen durchaus zu schätzen. Aber ich denke einfach nicht... also, ich meine... Jedenfalls vielen Dank.«
    Kathleen sah ihn einen Moment lang schweigend an, während sich ihre Gesichtszüge zunehmend verhärteten. »Also dann«, sagte sie schließlich, »nachdem das geklärt wäre... Bis später!« Damit drehte sie sich um, verließ den Raum und ließ Peter perplex zurück.
     
    Patrick stand am Heck des Schiffes und beobachtete die Vorbereitungen. Die weiß lackierte Form des U-Boots stach wie ein übergroßer, gestrandeter Belugawal zwischen den Deckaufbauten hervor. Alvin wurde gerade richtig positioniert, sodass er mit dem ausladenden Kran über Bord gehievt werden konnte. In einiger Entfernung diskutierte Susan mit zwei Männern der Besatzung. Sie trug bereits ihren Tauchanzug, dessen Oberteil wie schon beim letzten Mal noch geöffnet um ihre Hüften baumelte. Sie macht eine verdammt gute Figur, überlegte Patrick. Aber vermutlich war sie tatsächlich ein Wildfang, und er musste sich eingestehen, dass er für solche Spielchen langsam zu alt wurde. Oder vielleicht auch zu abgeklärt. Seit er sich vor einigen Tagen Gedanken über Stefanie gemacht hatte und das, was ihn an ihr fasziniert hatte, war sein jungenhaftes Interesse an Susan verblasst.
    »Ganz schön aufgewühlt.«
    Es war Peter, der herangekommen war und nun neben Patrick an der Reling stand.
    »Oh, da sind Sie ja. Wie war es mit Kathleen?« In Patricks Stimme schwang eine neckische Zweideutigkeit mit.
    »Fragen Sie mich nicht. Ich erzähle es Ihnen ein anderes Mal.«
    Patrick zuckte mit den Schulten. »Ich muss ja nicht alles wissen.«
    »Täuscht es, oder ist das kubanische Schiff näher gekommen?«, fragte Peter mit einem Blick auf die Wellen.
    »Näher gekommen ist gut! Man kann ihnen mit dem Fernglas in die Kombüse gucken.«
    »Vermutlich wissen wir noch immer nicht, was sie wollen.«
    »Nein. Aber ich denke, sie spionieren uns aus. Wollen bestimmt beobachten, was wir tun.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Wer weiß schon, was in deren Köpfen vor sich geht. Würde mich nicht wundern, wenn die im Kontakt mit ihrem Saboteur hier an Bord stehen. Der funkt ihnen alle möglichen Daten rüber und winkt ihnen von irgendwo fröhlich zu.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    »Ach, keine Ahnung. John hat jedenfalls die Mannschaft instruiert, alles doppelt zu checken und besonders wachsam zu sein. Ah, wenn man von ihm spricht...«
    Peter folgte Patricks Blick. Der Kapitän kam gerade auf sie zu.
    »So, Gentlemen«, sagte er, als er heran war, »es geht gleich los. Sind Sie schon aufgeregt?« Er lächelte.
    »Meine Begeisterung, bei diesem Seegang in das kleine Ding dort zu steigen«, sagte Peter, »hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.«
    »Er freut sich wie verrückt, will er sagen«, erklärte Patrick und lachte.
    »Sie sollten sich jetzt umziehen gehen«, sagte John. »Leichte und bequeme Schuhe, eine lange Hose, und nehmen Sie einen Pullover mit, es wird frisch in der Büchse. Denken Sie auch daran, noch einmal auf Toilette zu gehen. Sie werden in den nächsten Stunden keine Gelegenheit

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