Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
traurig. Nun war sie wieder alleine. Allein für sich, bis es die nächste Matrix zu spinnen galt. Wie lange würde es wohl dauern? So lange bis Genejusha sich von GAYA ablöste? Also keine Ewigkeit, denn der Krieg stand bevor.
5. Kapitel
Amenish nivellierte ihre Energien durch die Halle der Niederkunft. Ihre Gedanken bündelten sich auf Vergangenheit und Gegenwart.
„ Habe ich den Söhnen meiner Schwester wirklich so wenig Liebe gegeben? “, fragte sie sich. „ War ich dem schwarzen Clan gegenüber eine so eiskalte Tante? War ich wirklich in mir selbst so begrenzt gewesen, dass ich die Kinder meiner Schwester weniger geliebt habe als meine eigenen? War es das Gefühl des Mangels an Liebe, das den Verrat aktivierte? Meine Schwester, wie sehr vermisse ich meine Schwester. Wie gut wäre jetzt ihr Rat. Wo ihr Schicksal wohl nach all diesen Jahren steht? Lebt sie überhaupt noch? “
Ihre Schwester Cater Amen war die Mutter der schwarzen Zwillinge und ihr Schicksal ein nicht erwähntes Drama in der Geschichte der Hydra.
Amenishs Erinnerungen schweiften zum Tag von Nejushas Geburt zurück. Sie war nicht das einzige Kind, das in ihrem Leib heran gewachsen war. Amenish hatte ein Tête-à-Tête mit Merlin gehabt, eine streng geheime Affäre. Aber... Gut, der Magier und sie, es war einfach geschehen. Da war diese Affinität gewesen. Er war aber auch derart stattlich. Eine Erinnerung, die ihr trotz der großen Trauer ein sanftes und frivoles Lächeln über die Lippen jagte. Die Anziehung zwischen ihnen war schon immer enorm.
Die Erinnerung ließ ein kleines Beben aus ihrem Schoß empor steigen und brachte ihr Herz zum Dehnen. Schnell versuchte Amenish, die so gewollten und doch streng unterdrückten Emotionen wieder über ihr TAO in die Gelassenheit zu ziehen. Aber es war zu spät. Er war bereits auf ihre Energien aufmerksam geworden. Merlin hatte ihre Gefühle gespürt und war auf dem Weg zu ihr.
Unmittelbar nach den aktuellen Ereignissen hatte sich der Magier ein Nibelinum konstruiert. Er wollte seine Energien nivellieren, den Blick in das Weite wagen und die Ergebnisse für den nächsten Schritt erkennen.
Jedoch, wann auch immer Amenish an ihn dachte, umhüllte ihn augenblicklich eine warme, wonnige, prickelnde Ekstase aus Liebe und Energie. Durch Raum und Zeit konnte er seine geliebte Kobra wahrnehmen. Er badete in diesem Gefühl und begann zu sinnieren.
„ Ein wahres Gefühl! Etwas, das Nejusha von diesem Tag an nicht mehr wahrnehmen würde. Das wahre Gefühl ihres Mannes ME-AN, der den Raum ihres Herzens mit seinem in die Schwingung der Fusion brachte. “
Trauer zeichnete sich in grauen, dichten Schwaden um seinen Körper ab, als würde ein Pinsel aus der Farbe der Dichte geschwungen werden. Es schien, als mische sich ein fremder Künstler in sein Feld. Als versuche eine fremde Farbe, seine Wesen in ein anderes Bild zu wandeln. Wut leuchtete aus seinen Augen, flammte auf, vom Zorn animiert durch seinen ureigenen Schattenanteil.
Das Spiel der Einmischung begann von vorne. Und er, der große Merlin, würde selbst damit beginnen. Mit seinem eigenen Blut, seinem Kind. Er spürte die kosmische Trickkiste, derer er sich viele Male bedient hatte, um den Schein von Frieden und freiem Willen zu wahren. Diese Dualität!
Amenish zu fühlen ließ ihn sein zeitloses Nibelinum aufgeben und sich in die Halle der Niederkunft teleportieren. Er fühlte sich selbst wie eine Hülle, wie geleerte Materie ohne göttlichen Atem. Amenish würde nahezu eine Million Jahre nichts von seinen Vorkehrungen für Nejusha wissen, so sein Wunschgedanke. Aber halt, was war das für ein Gedanke? Der Gedanke sagte ihm, dass seine Rechnung diesmal nicht aufgehen würde. Er hätte auch nichts dagegen gehabt. Er war müde, ein innerer Greis.
Er liebte Amenish so sehr, so unendlich, dass er seine gesamte Emanation für sie geopfert hätte. Immer wollte er ihr alles erleichtern, ihr den Schmerz abnehmen, den Cater Amens Verschwinden ausgelöst hatte.
Er erschien ohne Ankündigung in der Halle und staunte nicht wenig, als er all das Blut sah. Der Boden war noch immer befleckt. Plasmisch-silberne Schlieren übersäten den Boden und Nejushas Duft hing noch in der Luft. Niemand hatte gereinigt. Das Reich war noch immer erstarrt ob des Verrats, der Hinrichtung, des Mordes und, nicht zu vergessen, des dunklen Omens der Kindesentführung.
Ihn schauderte kurz. Er hatte PHI mit der Aufgabe auf Nibiru geschickt, Nejushas DNS mit der neuen Matrix zu
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