Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
je zuvor über eine solche Kraft in Kenntnis gesetzt worden. Die Vermutung, dass die Trennung eines Herzens in Alpha und Omega, in weiblich und männlich niemals die Stärke einer Resonanzsymbiose erreichen würde, wurde während der folgenden 11,7 Millionen Seelenjahre mittels dauernder Beobachtung zurecht gerückt. Eine Philosophie musste einer harten Erkenntnis weichen.
Das geschah nicht zum ersten und letzten Mal in diesem Spiel, dem Projekt Genejusha auf Terra GAYA.
1. Kapitel
Phobier hatte ihr den Trank aus dem silbernen Gefäß gegeben. Es war das gleiche Gefäß wie immer. Es hatte diamantene Ringe, lief unten spitz zu und schwang sich in Form einer Wendeltreppe zur Öffnung hinauf. El Nejusha hatte ihre Lippen daran gelegt, während sie ihre Zofe betrachtete, die das Gewand der Niederkunft des neuen Königs von Genejusha gebracht hatte, und ihr zunickte. Sabinur stand wie immer zu ihrer Linken. Er war ihr Bruder und Sohn der Amenish, Nejushas eigener Mutter. Die Garde der weißen Kobra, gleichzeitig auch Garde von Mianuass, der Hauptstadt auf dem gleichnamigen Hauptstern im System der Hydra, stand vor dem großen opalfarbenem Elixum bereit, um sie, die Königin der Zukunft und Mutter der neuen Genesis, in den großen Saal der Niederkunft zu bringen. Traditionsbedingt für den Kobra-Clan sollte sie mit ihrem Volk als Zeugen einen zukünftigen Königssohn gebären.
Nun war der neue König jedoch etwas Besonderes. Dieser kleine Schatz war die Vollendung eines der größten Experimente der Sternengeschichte, seit die große MA Schöpfungen in Form von intelligenten und beseelten Kreaturen erlaubt hatte. Nejusha selbst war Nachkomme der ersten beseelten Kreaturen, Tochter der Wesenheit Amenish, der Gralskönigin und Hüterin der Weisheit des Clans der weißen Kobra und Ziehmutter des Clans der schwarzen Kobra. Né trug das Produkt einer Vereinigung zweier Spezieshäuser unter ihrem Herzen. Die Vereinigung von Leonid und Kobra. Aus diesem Grund war auch Phobier anwesend, der Leibarzt des Königs der Leoniden, ihres...
Die Erinnerung riss ab.
Wieder bohrte sich etwas in ihren Leib. Nejusha hatte sich in ihrem Herzensraum verborgen, so wie es die Priesterinnen, die auch große Kriegerinnen waren, immer taten, wenn ihre Körper verletzt wurden. Sie versuchte, ihren Körper zu bedecken, und hörte das vibrierende, hohe Surren jener elektrischer Fesseln, die nur bei Abtrünnigen verwendet wurden, um am Pfahl die Wahrheit aus ihnen heraus zu bekommen.
Seit einiger Zeit schon benutzten die Verteidiger des großen Königreichs zahlreiche neue Werkzeuge, um ihre Feinde dazu zu bringen, den Hochverrat an Amenish einzugestehen, der großen Königin. Nejusha war ihnen immer auf der Spur gewesen, den Eingeweihten der Non-Suffragatori.
Die Non-Suffragatori waren Söldner und Jäger und sammelten Planeten wegen ihrer Rohstoffe, die der Hauptsitz ihrer Spezies benötigte. Das Wesen ihres Hauptplaneten Mimnophrit war zerbrochen und nur bestimmte Kombinationen aus Metallen, Aminosäuren und Sauerstoffverbindungen mit Gold und natürlich schwarzer Magie konnten ihn in seiner Umlaufbahn halten. Ihre Priester waren die Vipern, die ihr Blut zum Flüstern brachten. Ihre Gifte wurden bei Zeremonien angewendet, welche trotz des Kodex der Nicht-Vermengung immer mehr in Hybris mutierten und die Herzkraft der Einwohner auf ein Nullkontinuum sinken ließen.
Wieder bohrte sich etwas in ihren angeketteten Leib. Sie konnte sich nicht bewegen und ihre Augen sahen nichts, obwohl sie geöffnet waren. Eine dicke Nebelwand verschleierte ihr die Sicht. Sie erfühlte durch die Verbindung mit ihren Zellen, dass das Plasma ihres Lebens durch größere und kleinere, in jedem Fall aber durch zahlreiche Öffnungen ihres großen, schuppigen und feingliedrigen Körpers herausrann. Im hinteren Bereich ihres Gehörs nahm sie die Stimme Phobiers wahr. Ihr Herz schlug heftig. Wenn ihr Leibarzt anwesend war, dann musste ihre Niederkunft kurz bevor stehen. Und diese Schmerzen! Vielleicht waren es die Wehen? Sie wusste es nicht, denn sie hatte noch nie ein Kind geboren.
Ihre Sinne waren wirr. Nejusha versuchte ihre pulsierenden Kräfte zu bündeln, um dem Nebel zu entkommen. Sie wollte klare Sicht und klare Sinne.
Wieder hörte sie die Stimme des Leibarztes. Ihr Körper begann zu brennen, ihre pulsierende Kraft krümmte sich tief im Inneren ihres Kobraleibes zusammen und ihre Atemwege schnürten sich zu.
„Heilige MA!“ Né versuchte klar zu werden.
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