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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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Sie bitte der Dame eine extragroße Margarita! Die braucht sie dringend.«
    »Es ist noch nicht mal Mittag«, protestierte Jet fassungslos.
    Iri zwinkerte ihr zu. »Leb ein bisschen, Joannie.«
    Und Jet trank die Margarita.
    »Wo soll ich die hinlegen?«
    Jet sah von ihrem Datenarmband auf. Der diensthabende Runner hielt ihr einen Karton hin, auf dem BÜCHER stand. Jet deutete in die hintere Ecke ihres Zimmers, in die Nähe des Bettes. »Dort hinten in die Ecke, bitte. Danke, Lowell.« Sie hörte sogar selbst, wie zerstreut sie klang. Aber dafür gab es schließlich auch einen Grund.
    Lowell ging hinaus, und sie wandte sich wieder ihrem schwarzen Armband zu, einem Überbleibsel aus Akademiezeiten. Sie benutzte es immer noch als Datenspeicher. Außerdem war es das Mittel ihrer Wahl, wenn jemand ihr eine dringende Nachricht zukommen lassen wollte, die wirklich nicht nachzuverfolgen sein sollte.
    Eben hatte sie eine solche von Commissioner Wagner erhalten.
    DH WG. KWZP.
    Lange betrachtete sie die Nachricht. Doctor Hypnotic war weg, und Wagner würde der Presse kein Wort davon sagen.
    Wie hatte er das angestellt? War eine der Wachen im Blackbird nachlässig gewesen und hatte eines Morgens vergessen, ihm seine Medizin zu geben? Hatte er Hilfe von drinnen gehabt?
    Ihre Gedanken wanderten zurück zu dem Tag, an dem sie und die anderen Hypnotic besiegt hatten. Damals war ihr gewesen, als sollten es dreizehn Gefangene sein, nicht zwölf.
    War Hypnotic überhaupt zurück ins Gefängnis gewandert?
    Jet rieb sich die Augen. Das Wie spielte keine Rolle. Doctor Hypnotic war entkommen.
    Und ein Teil von ihr – der Teil, der dem Schatten zuhörte und sich im Dunklen genüsslich räkelte – freute sich. Doch bevor sie dazu kam, sich darüber zu ärgern, läutete leise ihr Comlink. »Verzeihung, Miss Jet?«
    Sie seufzte. Zum millionsten Mal sagte sie der Ops-Praktikantin: »Bitte, Tara. Nur Jet.«
    »Sorry, Ma’am. Äh, Miss. Iridium sagt, Sie sollen zum Empfang kommen. Ahm. Sie sagt, sofort. Eigentlich hat sie auch noch ein schlimmes Schimpfwort benutzt, aber das wiederhole ich lieber nicht.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Äh. Ja?«
    Das war doch mal ein Vertrauensbeweis. »Bin auf dem Weg.«
    Sie ging hinunter in die Empfangshalle. Eigentlich hatte sie erwartet, nur Iri dort vorzufinden und vielleicht noch ein paar andere. Aber im Warteraum drängten sich ungefähr fünfzig Leute.
    »Jet«, sagte Iridium und grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Jetzt hör dir das mal an. Fahren Sie fort, Mr McFarlane.«
    Ein schlanker Rotschopf mit Sonnenbrille trat vor und streckte ihr eine Hand entgegen. Jet schüttelte sie vorsichtig.
    »Mein Name ist Garth McFarlane«, begann er, den Hauch eines irischen Akzents in der Stimme. »Ich bin ein Außermenschlicher.«
    Jet blinzelte überrascht. »Was?«
    »Wir alle sind Außermenschliche«, ergänzte er und deutete auf die Leute, die sich im Empfangsbereich drängten. »Wir nennen uns das Latente Netzwerk, weil unsere Fähigkeiten nur gering ausgeprägt sind. So konnten wir dem Radar von Corp entgehen.«
    »Ah«, erwiderte sie und blickte hinüber zu Iridium. Die grinste immer noch wie ein Kind, das man in einem Bonbonladen eingesperrt hat.
    »Als die Schwadron durchgedreht ist, war uns klar, dass wir uns nicht länger verstecken durften. Gegen Hypnotic konnten wir euch nicht helfen, aber eine Gruppe von uns hat gegen die Biester mitgekämpft, die durch die Dritte Straße getrampelt sind.«
    »Wirklich?«
    »Wir haben sechsundzwanzig von denen fertiggemacht«, verkündete er stolz. »Und dann haben wir beschlossen, uns euch anzuschließen.«
    »Ihr … was?«
    »Wir haben abgestimmt und alles. Es war einstimmig.«
    »Ahm. Mr McFarlane …«
    »Wir wissen, dass wir hart trainieren müssen«, sagte er. »Die meisten von uns wissen nicht mal ansatzweise was übers Kämpfen. Und unsere Superkräfte sind nur sehr gering. Aber wir sind Außermenschliche, und wir wollen helfen. Wir schließen uns den Protektoren an. Bisher haben es nur zweiundsechzig von uns hierher nach New Chicago geschafft, aber wir sind alle voller Begeisterung für die Sache.«
    Nur zweiundsechzig? »Wie viele von euch gibt es denn?«
    »Eintausendfünfhundertundsechsundzwanzig.«
    Jet stand der Mund offen, dann klappte sie ihn mit einem deutlich vernehmbaren Geräusch wieder zu.
    Iridium neben ihr grinste breit. »Ich wette, damit hast du nicht im Entferntesten gerechnet.«
    »Nicht in einer Million Jahre«, gab Jet zu, und auf

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