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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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wie er. »Macht sie nieder wie tollwütige Hunde, denn genau das sind sie.«
    Moore gab zu, seine Kontakte zu Everyman seien nur Mittel zum Zweck gewesen. Schließlich brauchte er ständig Nachschub an fanatischen Freiwilligen, die sich dem Ziel verschrieben hatten, dabei zu helfen, aus ganz normalen Menschen Kreaturen zu schaffen, die es mit den Außermenschlichen aufnehmen konnten.
    Sein letzter Eintrag stammte von dem Tag, an dem das Signal aus Ops verstummt war und damit die Gehirnwäsche aufhörte, der die Schwadron über die Comlinks ununterbrochen ausgesetzt gewesen war. In diesem Eintrag schäumte Moore vor Wut, weil Frank Wurtham ihm den Geldhahn zugedreht hatte. Der Vorsitzende hatte herausgefunden, dass Moore bei Corp angestellt war. Das wiederum veranlasste Moore, Bombshell zu engagieren, um das Regionalbüro der Everyman Society in die Luft zu jagen und eine Brandbombe auf das Rathaus zu werfen, um den Verdacht von sich abzulenken.
    Soweit bekannt, war Martin Moore immer noch auf freiem Fuß.
    Aber die Schwadron hatte jetzt sein Tagebuch und auch die Aufzeichnungen von Matthew Ikarus, und beide Dokumente belegten die verdammungswürdige Rolle, die Corp bei der Erzeugung der Außermenschlichen gespielt hatte.
    Als Jet und Meteorite ihren Bericht beendet hatten, herrschte lange Zeit Schweigen im Raum. Alle saßen einfach nur da, fassungslos, sprachlos, verloren.
    »Wir sind wirklich Freaks«, wisperte Firebug schließlich.
    »Nein«, widersprach Jet mit hohler Stimme. »Wir sind, was wir sind. Außermenschliche.«
    »Wir werden alle wahnsinnig werden!« Firebugs Augen waren riesengroß vor Angst. »Siehst du das denn nicht? Wir sind kaputt!«
    »Kai«, sagte Jet, diesmal in scharfem Ton, »wir sind nur kaputt, wenn wir selbst das glauben. Hör auf mit dem Gejammer! Du bist eine Soldatin der Schwadron.«
    Firebug atmete stoßweise. Steele legte den Arm um sie, und sie begann leise zu schluchzen, während ihre Partnerin sie tröstete.
    Schwach, dachte Jet kalt. Und die Schattenstimmen waren einverstanden.
    »Wir haben sie«, rief Frostbite und hieb mit der Faust auf den Tresen. »Endlich haben wir sie. Wir gehen damit zur Presse!«
    »Womit wir was erreichen?«, fragte Protean. »Außer dass wir eine weltweite Panik auslösen wegen der ganzen Außermenschlichen, die in nächster Zeit unweigerlich austicken werden?«
    Das verschlug Frostbite die Sprache.
    »Ich denke, ehrlich gesagt«, meinte Iridium, »das ist alles ein riesengroßer Haufen Scheiße.«
    Sie wandte sich an Frostbite. »Du bist nicht ausgetickt, noch nicht mal nach allem, was sie dir angetan haben. Ich bin nicht ausgetickt. Keiner von uns hier ist ausgetickt.«
    Sie sah ganz bewusst zu Jet hinüber, der es gelang, nicht zusammenzuzucken.
    »Corp lügt«, sagte Frostbite und nickte. Er war gewillt, Iridium zu glauben. Jet fand, Iri würde eine fantastische Politikerin abgeben. Frostbite fuhr fort: »Das ist wahrscheinlich alles eine einzige riesige verdammte Lüge.«
    »Hört, hört«, ließ sich Taser vernehmen und hob ein imaginäres Glas, als wolle er einen Toast ausbringen.
    Meteorite sah ganz grün aus. »Und wenn doch nicht?«
    »Doch, ist es«, bekräftigte Iridium voller Überzeugung. »Mein Dad mag ein Verbrecher gewesen sein, aber verrückt war er nie.« Ihr Blick wanderte wieder zu Jet. »Im Gegensatz zu einem Mann, der früher mal unser Mentor war.«
    Jet ignorierte die Schattenstimmen, die in ihrem Kopf flüsterten. Sie war zu beschäftigt damit, die Reaktionen der anderen Außermenschlichen zu beobachten. Iri ging es gut, ganz klar. Ebenso Frostbite und Taser, der gelangweilt wirkte. Protean schien Iris Worte für wahr zu halten, wenn nicht sogar für das Evangelium selbst. Steele ließ sich nicht verbiegen. Was auch kommen mochte, sie würde immer den Kampf des Guten kämpfen. Und was Firebug anging, nun, die würde da irgendwie durchmüssen.
    Genau wie Jet. Vielleicht enthielt das Tagebuch von Ikarus ja nichts weiter als die Mutmaßungen und seltsamen Wunschvorstellungen eines einzelnen Mannes. Vielleicht waren das alles Lügen, und Martin Moore hatte beschlossen, diese Lügen zu glauben.
    Doch das spielte keine Rolle. Sie waren Helden.
    Die Pflicht zuerst.
    Immer.
    »Also, was machen wir als Nächstes?«, fragte Jet in die Runde. »So tun, als ob nichts passiert wäre?«
    »Wir gehen zur Presse«, beharrte Frostbite. »Corp muss zur Rechenschaft gezogen werden.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Iridium ganz langsam, und

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