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Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Dramatis Personae
    Es folgt eine Aufstellung der wichtigsten Figuren, wobei die historischen Personen mit einem * gekennzeichnet sind.
    Slawen
    Tugomir*, Prinz der Heveller
    Bolilut, sein Bruder
    Dragomira*, seine Schwester
    Wilhelm*, Dragomiras Sohn, Erzbischof von Mainz
    Vaclavic*, Tugomirs Vater, Fürst der Heveller
    Dragomir*, Tugomirs Neffe
    Semela, ein daleminzischer Sklavenjunge
    Mirnia, Dragomiras daleminzische Sklavin
    Wenzel*, Tugomirs Cousin, Fürst von Böhmen und Märtyrer
    Boleslaw*, Wenzels Bruder, ebenfalls Fürst von Böhmen und absolut kein Märtyrer
    Tuglo, Hohepriester des Triglav
    Slawomir, Tugomirs Onkel und Priester des Jarovit
    Godemir, Hohepriester des Jarovit
    Falibor, ein alter Haudegen
    Ratibor, Fürst der Obodriten
    Draschko, Priester des Radegost
    Deutsche
    Heinrich I.*, König des deutschen, damals nach »ostfränkisch« genannten Reiches und Herzog von Sachsen
    Mathildis*, seine Königin
    Thankmar*, König Heinrichs ältester Sohn aus einer früheren Ehe
    Otto I.*, König Heinrichs Lieblingssohn und Nachfolger
    Heinrich*, genannt Henning, Ottos Bruder, Königin Mathildis’ Lieblingssohn
    Brun*, der jüngste Bruder, Kanzler und Erzbischof von Köln
    Gerberga*, die ältere Prinzessin
    Hadwig*, die jüngere Prinzessin
    Editha* von Wessex, Ottos Frau
    Liudolf*, ihr Sohn
    Liudgard*, ihre Tochter
    Judith* von Bayern, Prinz Hennings Frau
    Egvina* von Wessex, Edithas Schwester
    Thietmar*, Markgraf, König Heinrichs Freund und Ratgeber
    Siegfried*, Thietmars älterer Sohn
    Gero*, sein jüngerer Sohn, Bezwinger der Slawen, Graf der Ostmark
    Alveradis, seine Tochter
    Asik, Siegfrieds und Geros Cousin
    Udo, ein treuer Soldat
    Hermann Billung*, Graf der Billunger Mark
    Wichmann*, sein Bruder
    Eberhard*, Herzog von Franken
    Arnulf*, Herzog von Bayern
    Hermann*, Herzog von Schwaben
    Giselbert*, Herzog von Lothringen
    Friedrich*, Erzbischof von Mainz
    Widukind von Herford, Königin Mathildis’ Neffe, Bischof von Brandenburg
    Bruder Waldered, ein aufgeschlossener Mönch
    Hardwin, Sohn des Grafen im Liesgau, Kommandant der königlichen Panzerreiter
    Graf Manfried von Minden, ein Haudegen
    Konrad, sein Sohn
    Poppo*, König Heinrichs sowie König Ottos Kanzler
    Hadald*, König Ottos Kämmerer
    Hildger, Sohn des Grafen Odefried im Nethegau, Prinz Hennings treuer Gefolgsmann, genau wie
    Wiprecht, Graf im Balsamgau, und
    Volkmar, Sohn des Grafen Friedrich im Harzgau

ERSTER TEIL
929

Brandenburg, Januar 929
    »Gib deinen Sachsen heraus, Tugomir«, befahl Bolilut. »Heute ist er endlich fällig.«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er ist«, erwiderte Tugomir und fuhr fort, Haselwurzblätter in einen Mörser zu zählen. Bei dieser Aufgabe war äußerste Sorgfalt geboten, wenn er nicht die gesamte Priesterschaft vergiften wollte, und außerdem war es ihm lieber, seinen Bruder jetzt nicht anzuschauen.
    Bolilut kam einen Schritt näher in den Lichtkreis der beiden Öllampen, die das Halbdunkel des Tempels zurückdrängten. »Jetzt hab dich nicht so. Was kann dir ein blinder Sklave schon bedeuten?«
    »Gar nichts«, log Tugomir. Sorgsam verschloss er die tönerne Vorratsschale mit ihrem dicht sitzenden Holzdeckel und stellte sie neben seinem Schemel auf den Boden. Dann griff er nach dem Pistill und begann, die getrockneten Blätter im Mörser zu zerreiben. »Aber er darf diesen Tempel nicht betreten, wie du vermutlich weißt, darum wirst du ihn kaum hier finden.«
    Sein älterer Bruder stieß die Luft durch die Nase aus; es war ein Laut voller Hohn. »Wo du ihn auch versteckt haben magst, es wird dir nichts nützen. Er wurde für Jarovit ausgewählt, und auf die Art kann er sich endlich mal nützlich machen.«
    Tugomir arbeitete weiter. Die Blätter waren trocken, aber zäh und ledrig. Es war schwierig, sie zu dem feinen Pulver zu zerstoßen, das nötig war. »Lass mich das hier eben erledigen«, sagte er scheinbar gleichmütig. »Dann mache ich mich auf die Suche. Er kann uns schwerlich davonlaufen, nicht wahr? Keine Maus kommt aus dieser Burg heraus.«
    »Oder hinein«, fügte Bolilut hinzu.
    »Ich würde sagen, das bleibt abzuwarten«, entgegnete der Jüngere.
    »Was soll das heißen? Du willst doch nicht im Ernst behaupten, du hättest Angst vor diesen halb erfrorenen Strohköpfen da draußen?«
    Tugomir hob endlich den Kopf. »Geh hinaus auf den Wall und sieh sie dir an, Bolilut. Es sind Hunderte. Vor zwei Monaten sind sie hergekommen, und seit die Havel zugefroren ist, lagern sie auf dem verdammten Fluss.

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