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Prophezeiung der Seraphim

Prophezeiung der Seraphim

Titel: Prophezeiung der Seraphim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vassena
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es für ein paar Löcher auch noch reichen.«
    Julie wollte ihm gerade zustimmen, als Ruben sich plötzlich in die Luft erhob.
    »Was ist das!« Verblüfft blickte er auf seine Füße, die bereits ein gutes Stück über dem Boden hingen, dann begann er, mit den Armen zu rudern, während er weiter in die Höhe schwebte. »He, Julie, das ist nicht witzig!«
    »Das bin nicht ich!« Entgeistert sah Julie ihren Bruder immer weiter aufsteigen.
    »Alles bestens, wir wollten doch hier raus«, bemerkte Fédéric.
    Als er Julies vernichtenden Blick sah, sprang er auf und hängte sich an Rubens Füße, die er gerade eben noch erreichen konnte. Doch nun wurde auch er mit nach oben gezogen, weshalb er wieder losließ. Er schrie auf, als seine Schulter auf den Boden prallte.
    Hilflos sah Julie Ruben nach und bemerkte erst jetzt, dass in der Decke eine große, runde Öffnung entstanden war, als hätte jemand einen Deckel zur Seite geschoben.
    Was geht hier vor sich? Julie blickte Songe an.
    Magie , antwortete die Katze. Da oben ist wohl jemand, der uns unbedingt treffen möchte.
    Kannst du herausfinden, wie es da oben aussieht?
    Songe löste sich augenblicklich auf. Unterdessen schwebte Ruben auf halber Höhe der Zisterne und versuchte, sich an der Wand festzukrallen. Doch unerbittlich wurde er weiter aufwärtsgezogen. »Helft mir doch!«
    Aber es gab nichts, was Fédéric und Julie hätten tun können. Hilflos mussten sie zusehen, wie Ruben über den Rand der Öffnung verschwand. Dann erklang ein Schrei.
    Songe, was ist da oben los?
    Die Katze antwortete nicht. Voller Entsetzen spürte Julie, wie auch sie vom Boden abhob. Diesmal war Fédéric schneller und umklammerte sie, doch er hing so schwer an ihr, dass Julie glaubte, zu zerreißen.
    »Lass los!«, ächzte sie.
    »Ich denke gar nicht dran!« Fédéric umarmte sie noch fester.
    Inzwischen waren sie zu hoch, als dass er noch hätte abspringen können, ohne sich schwer zu verletzen. Julie schlang ihrerseits ihre Arme um Fédéric, und so wurden sie gemeinsam emporgetragen. Songe antwortete noch immer nicht, und Angst kroch wie tausend Spinnen über Julies Haut.
    »Gut festhalten!« Sie ließ Fédéric kurz los, um sich das Amulett über den Kopf zu ziehen und in ihre Tasche zu stecken. Dann kam die Öffnung näher, und es wurde heller, offensichtlich brannte dort oben ein Feuer.
    Als sie über den Rand hinaus ins Kirchenschiff schwebten, blieb Julie keine Zeit, zu handeln: Sie wurde gepackt und fand sich im steinernen Griff eines Cherub wieder, der seine Klauen in ihre Schultern bohrte, sodass sie aufschrie. Fédéric erging es ebenso.
    Julie sah auf und begegnete dem Blick eines engelsschönen Se raphen mit blond gelocktem Haar, der am Rand der Öffnung stand und die Arme ausbreitete, als wollte er sie willkommen heißen. Er war es wohl gewesen, der sie aus der Zisterne geholt hatte. Nun ließ er die Arme sinken. »Bitte sehr, Kronos, deine Tochter.«
    Julies Wächter drehte sie herum, sodass sie in den Chor der Kirche blickte. Ihr entfuhr ein Schrei. Über dem Altar baumelte mit dem Kopf nach unten Ruben. Er war am Leben, denn er wand sich und stieß Flüche gegen Cal aus, der nun auf Julie zukam.
    Sie hatte noch niemals solche Abscheu für jemanden empfunden, und das blaue Licht stieg wie von selbst in ihr auf. Sie schleuderte es ihm entgegen wie einen Felsbrocken aus Hass und Angst. Cal zuckte zusammen, als ihre Magie ihn einhüllte, doch es hielt ihn nicht auf. Er setzte seinen Weg weiter fort, wobei zu Julies Entsetzen das blaue Licht kurz flackerte und dann verlosch.
    »Danke, Glaukos.« Cal lächelte überlegen, als er vor ihr stehen blieb. »Erstaunlich, dass ihr so weit gekommen seid«, sagte er anerkennend. Julie sah ihn voller Verachtung an: »Ich werde dich töten«, sagte sie ruhig.
    Der Erzengel schüttelte betrübt den Kopf. »Sagt man so etwas zu seinem Vater? Aber genug der Begrüßungsformalitäten.« Er wies mit dem Kinn zum Altar. »Hoch mit ihr!« Auf seinen Befehl schleifte der Cherub sie zum Altar, vor dem eine mit Fußeisen versehene Kette bereit lag. Cal selbst schloss die Fußeisen um ihre Knöchel, dann zog der Cherub sie mit einem heftigen Ruck nach oben.
    Julie klammerte sich an die Kante des Altars, so lange sie konnte, dann hing sie kopfüber neben Ruben. Sie zappelte, wobei das Amulett aus ihrer Hosentasche rutschte und klackend auf dem Altar landete. »Wie hübsch.« Cal griff danach und knotete es ihr um ein Handgelenk. »Damit du unsere

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